Kapitel 78 - Zurück in Chicago

1.5K 63 1
                                    

„Wissen unsere Eltern davon?" fragte ich. „Ja, ich hab's Mum vor ein paar Tagen erzählt und dein Dad hat sowieso schon Verdacht geschöpft. Aber sie haben die Wohnung noch nicht gesehen." Ich kuschelte mich an ihn und genoss den Moment. Hier würden wir also leben. Unsere Kinder großziehen. Nur wir beide, Cole und ich. Und nach all den Schwierigkeiten, die wir in den letzten neun Monaten gehabt hatten, fühlte es sich das erste Mal an, wie wenn niemand das hier ändern könnte.

Eine Weile lagen wir einfach nur so da, er erzählte mir von den vergangenen Monaten. Wie schwer es für ihn war, zu sehen, wie weh er mir getan hatte und wie sehr ich jeden Tag litt, wie er oft Tag und Nacht gearbeitet hatte, um die Wohnung genauso hinzukriegen, wie es uns beiden gefallen würde. Als ich ihn darauf ansprach, was das mit den Fightclubs auf sich hatte, meinte er: „Ich war nie in einem Fightclub. Einer der Handwerker, die die ganzen Leitungen angeschlossen haben, war einer von Chris' Leuten. Er ist mir am Heimweg gefolgt, um dich zu finden und sich an dir zu rächen, für das was du Chris angetan hast. Ich hab ihn aber sofort erwischt und... naja, ihn zur Strecke gebracht."

„Eine Schlägerei?" fragte ich und sah mit großen Augen zu ihm auf. „Ja, war ziemlich wild. Aber der traut sich nicht mehr in unsere Nähe, glaub mir. Außerdem wohnen wir jetzt hier und niemand weiß davon, also bist du sicher. Das war auch einer der Hauptgrüne für diese Wohnung."

„Wir sollten zu den anderen fahren, ich hab versprochen, dass wir heute noch vorbeikommen." Fiel es ihm da ein, er zog mich hoch und platzierte einen liebevollen Kuss auf meiner Stirn. Gerade, als er aus der Tür wollte, zog ich ihn an den Armen wieder zu mir. „Danke, Babe. Ich kann das alles immer noch nicht glauben, dass du die ganze Zeit nur für uns gearbeitet hast und alles gegeben hast. Ich kann dir nicht sagen, wie viel mir das bedeutet." Lächelte ich. Anstatt zu antworten, nahm er mein Gesicht in seine Hände, murmelte ein „Ich liebe dich." Und küsste mich lange.

Sobald die Tür aufgerissen wurde, hörte man Rachel Kreischen. Sie fiel mir in die Arme und drückte mich so fest an sich, dass ich fast nicht mehr atmen konnte. „Endlich bist du wieder da, ich hab mich so alleine gefühlt, während du weg warst! Wie gefällt dir die neue Wohnung? War der Flug angenehm? Du musst mir alles erzählen!" sprudelte sie los. „Mum, du erdrückst sie." Lachte Cole und zog mich an den Schultern an seine Brust.

Ali kam auf mich zugerannt und fiel mir ebenfalls um den Hals, genau wie Dad, der ein „Ich bin so stolz auf dich." In mein Ohr flüsterte. Wir setzten uns an den Tisch und ich erzählte jedes kleinste Detail meiner Reise, Dad sah mich die ganze Zeit mit einem zufriedenen Grinsen an und Rachel klatschte erfreut in die Hände. Wir redeten fast zwei Stunden, bis Rachel hungrig wurde und sich eine Essiggurke mit Himbeeren gönnte.

„Und, was sagst du zu Coles Überraschung?" fragte Dad dann in einem allwissenden Tonfall. Ein breites Grinsen legte sich auf meine Lippen. „Ich kann's nicht fassen" meinte ich ehrlich. Dad stand auf, kam zu mir und legte die Arme von hinten um meinen Hals. Er strubbelte durch meine Haare und rief ein: „Mein kleines Mädchen wird groß.", was mir verdammt peinlich war. Dann wandte er sich an Cole, sein Blick wurde ernst und er meinte: „Wenn du nicht gut auf sie aufpasst, mache ich Hackfleisch aus dir, und zwar ohne Vorwarnung." Cole lachte los, nickte und ein „Das tut er, Dad." Von mir folgte.

Rachel bestand darauf, uns alle Ultraschallbilder zu zeigen, da Cole sie auch noch nicht gesehen hatte, er war die letzten Monate ja nur selten zu Hause gewesen. Also legten wir uns auf die Couch, Rachel in Dads Arm und mit der Fernbedingung in der Hand – die Ultraschallbilder waren nämlich eingescannt und auf eine DVD gespielt worden, die wir uns am Fernseher ansehen konnten. Ich lag auf Coles Brust, während er mit meinen Haaren spielte und Ali lag in meinen Armen.

Call me BabeWhere stories live. Discover now