Kapitel 27 - Versöhnungen & Viel Wasser

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Eine Stunde später lagen wir auf der Couch und Cole war dabei, mir einen Knutschfleck zu verpassen, da er meinte, er müsse sein ‚Revier markieren'. Er war so ein Blödmann, wirklich.

„Die letzte Woche war echt... komisch." Überlegte ich laut. Cole hob seinen Kopf von meinem Hals an. „Wirklich, Hailee? Ich mache dir hier gerade höchst romantisch einen personalisierten Knutschfleck und du denkst über letzte Woche nach?" meinte er gespielt schmollend. Ich musste lachen.

„Einen personalisierten Knutschfleck?" fragte ich amüsiert. Er nickte. „Ja, mit ganz viel Liebe, extra für dich." Flüsterte er. Ich zog ihn zu mir und küsste ihn lange. Er wanderte wieder zurück zu seinem Meisterwerk und arbeitete weiter daran.

„Überleg dir mal bitte... letzte Woche Freitag ist das Ganze mit uns passiert. Dann ist deine Grandma gestorben, du hast mir von deinem Dad und Chris erzählt, ich hab dir von Mum und Kyle erzählt, dann ist das mit Adam passiert, Chris hat mich das erste Mal nach der Schule begrapscht, ich hab dir Chlamydien angehängt, dann sind wir offiziell zusammen gekommen, dann war die Beerdigung deiner Grandma und dein Onkel hat mir das Praktikum angeboten, dann hat Dad Rachel einen Antrag gemacht, ich hab in Miami Drogen bekommen und einen anderen geküsst, Rachel hat rausgefunden, dass sie schwanger ist, dann hat Chris mich entführen lassen und dann das mit meinem Dad. Verdammte Scheiße." Ich blickte zur Decke.

„Wir sind erst seit einer Woche zusammen und haben schon mehr Höhen und Tiefen erlebt als die meisten Paare in einem Jahr..." schmunzelte er. Ich lachte auf.

„Ich will, dass alles wieder gut wird. Ich meine, das mit Chris kann man vielleicht nicht ändern, aber... ich muss mich bei Dad entschuldigen. Und ihm sagen, dass ich ihm nicht böse bin. Er ist wie er ist und das lässt sich eben nicht ändern. Aber er war trotzdem immer ein guter Dad für mich, vor allem nach Mums Tod." ich sah zur Decke und kaute auf meiner Lippe.

"Und dann müssen Rachel und Dad sich vertragen, ich muss dafür sorgen, dass sie sich endlich richtig kennenlernen. Und dann Ali. Ich glaub, du kommst eher zu Ali durch. Sie braucht einen großen Bruder, Cole." Beschloss ich und zog die Augenbrauen zusammen.

„Das Projekt Geschwisterliebe kannst du knicken. Ali lässt mich nicht an sich ran, wir waren noch nie so wirklich eng." Meinte er und blickte zur Decke.

Ich hatte Cole drei Stunden lang überreden müssen, sich auch in der Familie zu integrieren, mehr mit Ali zu tun und ein besseres Verhältnis zu seiner Mum aufzubauen. Erst bei meinem „Tu es für mich." Stimmte er widerwillig zu.

Es gab noch eine riesen Diskussion, da er meinte, er wäre eben nicht so der Familienmensch; er passte zwar auf seine Familie auf und sie war ihm wichtig, aber er war keiner für Geschwisterabende oder Mutter-Sohn-Gespräche und ich solle das akzeptieren und ihn nicht verändern.

Daraufhin hatte ich ihm vorgehalten, dass die ganze Familie auseinanderbrechen würde und ich ihn schließlich nicht verändern würde, sondern er nur seinen Teil für ein gutes Zusammenleben beitragen sollte. Daraufhin musste ich mich eine halbe Stunde lang richtig an ihn kuscheln, ihm sagen wie viel es mir bedeuten würde und ihn nerven, bis er endlich zustimmte.

Jetzt war es Mittag und Rachel, Dad und Ali waren zu Hause. Cole und ich standen im Gang, auf dem Weg ins Wohnzimmer, wo sich alle versammelt hatten und Cole musste mich fast schon schieben, weil ich dann solche Angst hatte, mit Dad zu reden. Mein Ausbruch vom Vortag war mir unangenehm und ich hatte ein schlechtes Gewissen.

Wir waren schon fast bei der Treppe angelangt, als ich mich gerade noch an der Türklinke zu Alis Zimmer festhalten konnte und Cole mich so nicht weiter ziehen konnte. Er seufzte, blieb stehen und nahm mein Gesicht in seine Hände. Seine Augen trafen auf meine und ich konnte nicht wegsehen.

Call me BabeWhere stories live. Discover now