46. Trennung?

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„Fremdgegangen?? Ich??? Dir??", rief ich entsetzt in mein Handy. Ich sprang wie ein aufgewecktes Huhn von meinem Bett auf und schüttelte verständnislos meinen Kopf. Was soll ich getan haben? Ich soll Niall fremd gegangen sein?? Was zur Hölle soll das denn bitte?

„Ja, du hast richtig gehört", sagte Niall dann immer noch sehr ernst. „Wenn du es mir nicht glaubst, dann frag doch die Presse!"
Ich schloss meine Augen und seufzte. Innerlich verdrehte ich sie zudem auch noch. Die Presse, hallte es in meinem Kopf wieder. War das sein Ernst? Glaubte Niall wirklich der Presse mehr als mir? Musste ich wirklich Zweifel an ihm haben? Was war los mit ihm?
„Niall, du und ich sind schon so lange im Showgeschäft und..."
„Ich schick dir die Beweise, mal sehen was du dann sagst!", unterbrach er mich.
„Niall, ich..." Noch bevor ich etwas dazu sagen konnte, hatte Niall schon aufgelegt. Einfach so. Ohne sich zu verabschieden. Nichts. Einfach so.

Mit Tränen in den Augen ließ ich mich wieder auf mein Bett fallen. Noch nie in meinem Leben, zumindest an das woran ich mich erinnern kann, habe ich mich so verletzt und mies gefühlt wie in diesem Augenblick. Es fühlte sich so an, als hätte ich alles verloren, aber ich wusste ja nicht, dass es noch schlimmer kommen konnte.

Mein Handy machte ein Geräusch und ich sah, dass ich eine Nachricht von Niall hatte. Ich öffnete sie und stieß auf zwei Bilder, die nebeneinander waren. Ein Bild von Justin und mir, das auf der Party gemacht wurde, auf der ich Justin zuerst nicht erkannt hatte und das andere war ein Bild von Niall und mir, wie wir uns küssten. Die Überschrift dazu lautete: „Selena Gomez Liebesdrama: Liebesspiel mit zwei Boys!"

Ungläubig und völlig perplex starrte ich auf diesen Bericht. Wie schlimm konnte es denn noch werden? Es fühlte sich so an, als ob mir der Boden unter meinen Füßen weggezogen wurde. Wer hatte diesen Bericht geschrieben? WER VERBREITETE SOLCHE LÜGEN??

Ich wusste nicht mehr weiter und brach verzweifelt in Tränen aus. Wer wollte Nialls und mein Liebesglück nur zerstören? Tausende, nein HUNDERTE, von Fragen wimmelten in meinem Kopf: Woher wusste die Presse von Nialls und meiner gemeinsamen Nacht letzte Nacht? Oder hat Justin das behauptet? Oder dachte die Presse, dass Niall und ich es schon getan haben? Was soll das alles? Warum sollte mir jemand so etwas antun! Ich hatte NIE etwas mit Justin seit ich mit Niall zusammen bin! Dachte er wirklich, dass ich noch etwas für meinen Ex empfinde? Was sollte das alles? Warum war die Welt nur so gemein zu mir?? Und außerdem: Wer behauptet, dass ich mit Justin geschlafen habe?? Was zur Hölle wird in der Öffentlichkeit behauptet! Das ist eine Lüge! Nichts davon stimmt! Ich hatte nichts mehr mit Justin!! Nichts davon stimmt! Was soll ich nur tun? Niall würde mir nicht glauben, wenn ich ihm die Wahrheit sagen würde! Gab ich noch eine Hoffnung für mich?

Ich wollte nicht alleine sein in diesem Moment. Ich brachte Hilfe, also rief ich Demi an, die gerade in der Nähe meines Hotels war. Sie kam sofort, als ich sie schluchzend anrief. Keine halbe Stunde war sie auch schon da. Ich fiel ihr ein wenig erleichtert in die Arme, als sie vor meiner Hoteltür stand. Für ein paar Minuten konnte ich sie nicht mehr los lassen. Tränen liefen über meine Wangen wie ein Wasserfall. Demi drückte mich zärtlich an sich und versuchte mich verzweifelt zu trösten. In diesem Moment war mir erst klar geworden, wie sehr ich Niall wirklich liebte. Noch vor ein paar Tagen habe ich gezweifelt, ob das mit uns wirklich funktionieren kann, aber nun wusste ich, dass er der Mann war, mit dem ich den Rest meines Lebens zusammen sein wollte.

„Ich kann einfach nicht verstehen, wer solche Gerüchte in die Welt setzt."
Kopfschüttelnd saß Demi vor dem Bericht und laß in sich kurz durch. Ich hatte keine Kraft dafür und wollte auch wirklich nicht wissen, wie viele Lügen dort drin standen.
„Es tut mir so unendlich leid für dich, Sel." Demi sah mich mitfühlend an.
Ich lag wieder auf meinem Bett und wischte meine Tränen weg. Immer wieder liefen sie mir mein Gesicht runter, doch es waren nicht mehr so viele wie vor einer Stunde noch. Ich war froh, dass Demi an meiner Seite war.
„Und Niall glaubt dir nicht, dass das alles eine Lüge ist?", wollte sie dann wissen.
Ich schüttelte den Kopf. „Er will nichts davon wissen!"
„Aber er sollte die Wahrheit wissen! Er sollte dir zuhören und glauben! Er sollte doch dir mehr glauben als der Presse! Ich weiß, dass du nichts mit Justin hattest und er sollte es auch wissen! Du solltest noch mal versuchen, es ihm zu sagen!", sagte Demi.
Ich nickte und richtete mich auf, sodass ich ihr gerade in die Augen sehen konnte. „Du hast recht, Demi. Ich muss ihm die Wahrheit sagen! Er sollte mir glauben!"
„Dann ruf ihn an!" Meine Freundin sah mich erwartungsvoll an und deutete auf mein Handy, dass auf meinem Nachttisch lag. Ich folgte ihrem Blick und ergriff es.
„Nein, anrufen nützt nichts; er würde eh nicht an sein Handy gehen..."
„Dann sprech ihm auf die Mailbox, dass er sich bei dir melden soll!", schlug Demi dann vor. „Vielleicht rauft er sich ja auf und meldet sich noch mal bei dir."

Without one less MemoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt