44. Ein schöner Abend?

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Am nächsten Morgen wachte ich schon sehr früh auf. Ich habe die Nacht kaum geschlafen, da ich einfach keine Ruhe fand. Immer wieder musste ich an das Gespräch mit Niall denken. Warum hatte ich auf einmal solche Sorgen? Was war nur mit mir los? Ich wollte das alles aus der Welt schaffen. Ich liebte Niall doch und würde es auch immer tun!

Mit einem Lächeln auf meinem Gesicht drehte ich mich zu Niall um um ihm einen guten Morgen zu wünschen, doch...sein Bett war leer. Niall war weg.
„Niall?", fragte ich verwirrt. „Bist du hier?" Er hätte ja auch im Bad sein können.

Mit einem komischen Gefühl stand ich langsam auf und sah mich in meinem Zimmer und im Bad um. Nialls Sachen waren auch nirgends zu finden. Er schien echt abgehauen zu sein!
Sofort plagte mich ein schlechtes Gewissen. War ich doch zu hart zu ihm letzten Abend? Oh man, ich machte mir so viele Vorwürfe. Was ist, wenn er jetzt deswegen mit mir Schluss macht, weil er sich nicht mehr vor mir geliebt fühlte? Was sollte ich denn jetzt machen?

Entschlossen griff ich mir mein Handy und versuchte ihn anzurufen. Wie erwartet erreichte ich ihn nicht. Wie hätte es auch anders sein sollen. Das kannte ich ja schon.
Ich setzte mich auf mein Bett und seufzte. Dabei vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen und dachte nach. Dann fiel mir zum Glück etwas ein.

Ich zog mir schnell ein Oberteil und eine angemessene Hose an und rannte runter in die Lobby. Vielleicht war Niall ja noch hier und noch gar nicht abgereist. Ich meine, es war erst kurz nach 7 am Morgen. Wann wäre Niall denn dann schon aufgestanden? Ich wusste, dass Niall ein Langschläfer war.

Ich sah mich hektisch um und erblickte Niall erleichternd in einem Sessel sitzen.
„Niall!", rief ich glücklich und rannte auf ihn zu. „Niall, was machst du hier? Willst du weg?"
„Sel", sagte er erstaunt und stand auf um mit mir auf Augenhöhe zu sein. Seine Augen weiteten sich. Er schien nicht mit mir gerechnet zu haben. „Was...ich dachte, du schläfst noch."
„Bis gerade eben ja", entgegnete ich. „Doch...kannst du mir mal sagen, wo du hin willst?"
„Es...es tut mir leid, aber...ich wollte nach Hause. Ich fühlte mich so unwohl gestern Abend. Ich hatte das Gefühl, dass du mich nicht mehr liebst..." Er seufzte.
Ich sah ihn ernst an. „Niall, ich..."
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und küsste ihn. Sofort erwiderte Niall den Kuss und schlang seine Arme um meine Hüften. Ich war so froh, dass er den Kuss erwiderte. Ich wusste, dass wir beide uns sehr liebten.

Als wir uns aus dem Kuss lösten, entschuldigten wir uns fast gleichzeitig. Wir sahen uns wieder an und mussten beide anfangen zu lachen. War jetzt alles vergessen?
„Es tut mir leid, dass ich abhauen wollte", gab Niall zu. „Es war ein Fehler."
„Nein, Schatz, es war ein Fehler, was ich gestern Abend gesagt habe. Ich hatte einfach Angst, dass unsere Fernbeziehung uns irgendwann mal zum Verhängnis wird. Das will ich natürlich nicht, aber ich habe große Bedenken."
„Wir werden das schon schaffen", versuchte mir Niall zu versprechen. „Unsere Liebe wird das überstehen, ich bin überzeugt davon! Wenn wir das wollen, dann schaffen wir das auch."
„Also bleibst du?", wollte ich dann wissen.
Niall nickte. „Ja, klar, bleibe ich. Wir haben eine gute Laune zu gewinnen."
Wir lächelten uns an und dann küsste Niall mich wieder. So einfach hatte ich mir das irgendwie nicht vorgestellt, aber so sollte es nun mal kommen.

Wenige Stunden später saßen wir im Flieger zu meiner nächsten Station. Es stand ein Auftritt in einer bekannten amerikanischen TV show an. Ich freute mich schon sehr und war froh, dass Niall an diesem Tag an meiner Seite war. Es war schön, ihn bei mir zu haben und mit ihm über alles reden zu können. Ich war froh, ihn zu haben.

Die darauf folgenden Tage wurden noch mal etwas stressig. Ein Termin jagte den nächsten und Niall und ich hatten fast keine freie Minute alleine unter uns. Unsere Situation war etwas angespannt, doch trotzdem genossen wir jeden Augenblick zusammen. Leider kam unsere Zweisamkeit etwas zu kurz und deswegen hatte sich Niall für den letzten gemeinsamen Abend der Woche etwas Besonderes ausgedacht.

Without one less MemoryWhere stories live. Discover now