39. Ein schöner Tag mit Folgen...

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Der Rest der Woche ging so schnell vorbei wie noch nie zuvor. Die Zeit rannte und die Songs nahmen sich schon fast von alleine auf. Ich war so beeindruckt von mir selbst, dass ich kaum fassen konnte, als das Album nach langer Arbeit Mitte der Woche endlich fertig war. Die ganze Woche habe ich wie eine Irre fast Tag und Nacht meine Songs geübt, aufgenommen und jetzt sind sie endlich fertig! Ich fühlte mich wie der glücklichste Mensch auf der ganzen Welt! Ich konnte die Veröffentlich meines Werkes kaum noch erwarten! Es war so ein unbeschreibliches Gefühl, eine Arbeit beendet zu haben. Ihr könnt wirklich nicht verstehen, was in dieser Zeit in mir vorging. Ich habe mein erstes Album aufgenommen (fast schon in Rekordzeit), an das ich mich erinnern kann und konnte kaum glauben, dass es in den nächsten Wochen in allen Läden der Welt verkauft wird. So wie ich mich gefühlt habe, hat sich sicher auch jeder andere Musiker gefreut, der sein erstes Album aufnehmen durfte. Nun ja, eigentlich war es ja gar nicht mein erstes Album, aber durch den Unfall für mich schon.

Ein paar Tage vor der Veröffentlichung meines Albums wurde ich zu einem Interview in Ellen DeGeneres Show eingeladen. Ich freute mich sehr darüber und sagte zu. Ich konnte mich an das letzte Interview noch gut erinnern und wusste daher noch, wie das genau ablaufen würde. Ich war mit Vorfreude erfüllt und konnte es kaum erwarten, über mein neues Album zu reden und den Leuten davon zu erzählen.

Als ich am Nachmittag im Studio ankam, begrüßte mich Ellen ganz herzlich. Sie umarmte mich und lächelte mich an. „Ich bin so froh, dich zu sehen, Selena!" Ihre Augen leuchteten richtig und sie konnte ihre Augen nicht von mir lassen. „Du siehst toll aus!"
Ich lächelte nett zurück und bedankte mich. An diesem Tag trug ich ein mittellanges dunkel lilanes Kleid mit flachen Schuhen. An High Heels konnte ich mich immer noch nicht gewöhnen, was meine Fans sicher verstehen konnten. Meine Haare fielen glatt auf meine Schultern. Etwas nervös fuhr ich mit einer Hand hindurch und lächelte weiter.
„Wie geht es dir?", wollte Ellen wissen und führte mich dabei in Richtung Bühne.
„Mir geht es gut", antwortete ich und lächelte weiter. „Danke noch mal für die Einladung!"
„Sehr gerne", entgegnete Ellen. „Du bist eine unsere Lieblingsgäste! Wir sind froh, dass wir dich wieder in der Show haben dürfen! Es ist echt schon lange her, dass du hier warst..."
Ich schluckte und wandte meine Augen kurz von Ellen ab.
„Tut mir leid, ich wollte nicht..."
„Nein, ist schon in Ordnung", stellte ich schnell klar und sah wieder zu ihr auf. „Es ist schlimm, was passiert ist, aber ich bin wieder da! Die Arbeit an meinem Album hat mir super gut gefallen und ich werde auf jeden Fall weiter Musik machen und das ganze Ding weiter durchziehen! Es ist eben mein Job."
„Wow, das ist toll!"
Ich nickte. „Es bleibt keine Zeit, einfach aufzugeben!"

Ellen und ich betraten die Bühne vor der eigentlichen Show, nachdem ich meine Sachen in meiner Umkleidekabine unterbringen durfte.
Ich sah mich um um schon einmal die Lage zu checken. Wow das Studio war wirklich groß. Als ich in den Zuschauerraum sah, atmete ich etwas schneller. Hier passten aber wirklich sehr viele Leute hinein. Ich war sehr beeindruckt. Die Bühne dagegen war nicht ganz so groß. Wie sagte man so schön? Klein aber fein. So war das wirklich.

„Hier sitze ich und hier sitzt du", erklärte Ellen und deutete auf die beiden Sessel.
„Sieht gemütlich aus." Ich ging zu den Sesseln hin und ließ mich häuslich nieder.
„Gemütlich?"
Ich nickte und lachte kurz. „Ja, hier kann man sich wohl fühlen."
Ellen fing auch an zu lachen und sah mich dabei an.
„Bist du schon nervös?", fragte sie mich dann.
Ich nickte leicht. „Ja...irgendwie schon...aber ich freu mich auch sehr!"
„Das ist schön zu hören, Selena. Sag mal...darf ich dich in der Show auch etwas über deinen Unfall fragen, oder ist das keine gute Idee?"
„Nun...äh..." Ich zögerte. Der Unfall war zwar schon ein paar Monate her, doch er lag mir immer noch schwer im Magen. Es war immer noch komisch, darüber zu reden. „Kommt darauf an was und wie viel..."
„Also es soll nur eine kleine Frage werden, so wie: Bist du bereit für die Zukunft? Kannst du alles hinter dir lassen und nach vorne blicken? So in der Art..."
Ich zuckte mit den Schultern. „Warum nicht? Das interessiert die Leute doch auch, oder nicht? Ich meine, sie sorgen sich da auch um mich..."
Ellen nickte. „Ja, das stimmt, das tun sie...ich mache das aber nur, wenn das für dich in Ordnung ist."
„Ja, es ist okay", beschloss ich. „Du darfst so eine Frage stellen."

Without one less MemoryWhere stories live. Discover now