14. Ein schöner Abend

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Zedd hatte sich angekündigt übers Wochenende zu mir nach LA zu reisen. Er hatte extra für mich zwei Tage frei genommen, damit wir uns endlich etwas besser kennen lernen konnten. Das fand ich schon sehr süß von ihm. Dafür hatten wir bis jetzt noch keine Zeit gehabt, denn die meiste Zeit war Zedd wegen seiner Tour weg gewesen. Da wir ein Paar waren, war es nicht schlecht, dass wir mal ein Wochenende zusammen verbrachten.Am Freitagabend, also an diesem Abend, würde er anreisen. Ich freute mich auf ihn. Ich hatte ihn länger nicht gesehen und freute mich wirklich, ihn wieder zu sehen.

Als es am Abend an der Tür klingelte, rannte ich wie vom Blitz getroffen durch mein halbes Haus zur Haustüre, um sie zu öffnen. Dabei fiel ich Zedd gleich in die Arme. Sanft erwiderte er meine Umarmung. Es fühlte sich wie eine Freundschaftsumarmung an.
„Ich bin froh, dich zu sehen", sagte ich und lächelte ihn an, als wir uns aus der Umarmung lösten. Zedd lächelte mich auch an.„Ich dich auch", entgegnete er, doch er verzichtete darauf, mich zu küssen. Er hatte wohl gewusste, wie ich reagiert hätte. Es war einfach noch zu früh dafür. „Hab dich vermisst!"
Ich lächelte weiter. Was sollte ich darauf antworten? Hatte ich ihn auch vermisst?„Ich dich auch", murmelte ich etwas leiser. Ich wusste nicht genau, ob das die Wahrheit war, aber ich wollte auch nicht weiter darauf herum reiten. „Komm doch rein!"

Zedd betrat nach mir mein Haus und schloss die Tür hinter sich. Nachdem er sein Gepäck im Flur hin gestellt hatte, folgte er mir in die Küche, in der schon meine Hunde auf ihn warteten. Mit Schwanzgewedel und lautem Bellen wurde er von ihnen begrüßt. Zedd ging in die Knie und streichelte einen Hund nach dem anderen. Er war sehr lieblich und vorsichtig zu ihnen. Das fand ich schon süß von ihm, dass er so gut mit meinen Tieren klar kam.
„Möchtest du auch etwas trinken?", fragte ich ihn dann, als ich nach meinem Glas Cola griff. Zedd nickte, richtete sich wieder auf und bediente sich dann schon selber an meinem Kühlschrank. Er war wohl schon ein paar Mal hier gewesen und wusste, wo sich so manche Dinge befanden. Schließlich nahm er sich ein Bier aus dem Kühlschrank und nahm einen großen Schluck. Er sah zufrieden aus, als er wieder zu mir sah.

Zusammen gingen wir rüber ins Wohnzimmer und machten uns auf dem Sofa bequem. Baylor sprang auf meinen Schoß und machte es sich gemütlich. Lieblich und sanft fing ich an ihn zu streicheln. Auch Zedd kraulte den kleinen Hund vorsichtig hinter den Ohren.
„Wie lief eigentlich das Interview gestern?", wollte Zedd wissen und sah mich mit seinem Bier in der anderen Hand erwartungsvoll an. „Ich konnte es leider nicht sehen!"
„Gut", antwortete ich mit einem Lächeln und widmete mich wieder dem Hund. „Erstaunlich gut! Ich habe mich total wohl gefühlt!" Baylor schloss seine Augen und knurrte vergnügt.
„Das ist doch schön", fand Zedd und grinste mich fröhlich an. Das sah ich nur aus meinen Augenwinkeln. Daraufhin nickte ich leicht. „Ja, finde ich auch."
„Ich werde es mir wahrscheinlich mal in den nächsten Tagen im Internet ansehen", ergänzte Zedd. „Ich würde schon gerne wissen, was du so erzählt hast."
Ich lächelte Zedd weiterhin an. Sollte das jetzt gut oder schlecht sein, dass Zedd sich das Video ansehen wollte? Ich brauchte mir doch keine Sorgen zu machen, denn ich hatte die Wahrheit gesagt und nicht gelogen. Das war das Wichtigste!
„Ja, klar, warum nicht?", entgegnete ich auf seine Aussage. „Ich habe nichts zu verbergen."

Während unseres Gespräches ertappte ich Zedd dabei, wie er seine eine Hand auf meine andere freie Hand neben mir legte. Zuerst sagte ich nichts und unterhielt mich weiter mit ihm oder streichelte meinen Hund, doch schon nach kurzer Zeit war es ein wenig unangenehm für mich und ich zog meine Hand weg. Etwas verschämt fuhr ich mir durch meine Haare.
„Alles okay?", wollte Zedd verwirrt wissen.
Ich seufzte und sah ihn ernst an. „Zedd...ich möchte es langsam angehen lassen, okay? Ich meine, ich kenn dich kaum und soll mit dir zusammen sein und dich lieben?"
Zedd schluckte und sah mich für einen Moment lang nicht an. Ich konnte merken, dass meine Worte ihn sehr hart trafen. Nicht nur für ihn war die Situation schwer – auch für mich.„Ja...du hast Recht", entgegnete er mit einem weiteren Seufzten. Ich konnte hören, dass es ihm sehr unrecht war. Er erhoffte sich wirklich sehr, dass zwischen uns wieder alles „in Ordnung" war.
„Ich bin einfach so voreilig", ergänzte Zedd. „Ich kann mir nicht vorstellen, wie du dich fühlst, tut mir leid. Ich glaube, das kann Keiner. Du musst einfach sagen, was schon okay ist und was nicht. Du gibst den Ton an, Sel."
Ich nickte leicht und wandte meinen Blick ab. „Das mache ich."

Without one less MemoryHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin