37. Es war nur ein Traum...

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„Ist die Zeit denn wirklich schon vorbei? Kannst du nicht doch noch etwas länger bleiben?"
Ich seufzte und schüttelte dabei traurig den Kopf. Ich hasste Abschiede so sehr wie die Pest!
„Es tut mir so leid, Niall, aber es geht nicht. Du weißt doch: Die Arbeit ruft."

Nialls niedliche Kulleraugen blickten mich enttäuscht an. So traurig wie jetzt hatte ich ihn noch nie gesehen. Er war so unendlich traurig, dass ich wieder weg musste und mir ging es natürlich auch nicht anders. Das erinnerte mich an meinen Geburtstag, als die Jungs früher weg mussten. Die Situation war die gleiche, nur dass ich hier in diesem Fall gehen musste und nicht sie. Trotzdem war der Herzschmerz schlimmer als ich gedacht hatte.

Die Woche mit ihm und den Jungs war so schön und doch viel zu schnell vergangen. Wir hatten sehr viel Spaß zusammen wie immer und verbrachten jede freie Sekunde zusammen, die wir hatten. Der Zeitplan der Jungs war sehr eng zugepackt mit Konzerten und Interviews in Italien und Ungarn, doch es blieb trotzdem noch genug Freizeit für Niall und mich. Ich konnte mal nicht an meine Arbeit denken und die freie Zeit genießen. Ich mochte meinen Job, doch trotzdem war es sehr anstrengend und wurde noch anstrengender als zuvor. Ich hatte mich nach dem Unfall damit anfreunden müssen, wer ich war und was ich tat.

„Ich will dich nicht gehen lassen", flüsterte mir Niall ins Ohr, als wir uns intensiv umarmten und einfach nicht mehr los lassen wollten. Ich konnte ihn genau verstehen und spürte dabei seinen Atem an meiner Haut. Ich schloss kurz meine Augen und genoss diesen Moment, den uns keiner mehr nehmen konnte. Er gehörte nur uns alleine.
„Ich will auch nicht hier weg", hauchte ich in sein Ohr und versuchte dabei meine Tränen zurück zu halten. „Aber ich muss."
„Kannst du nicht noch..."
„Nein, Niall, das geht nicht", seufzte ich zum gefühlten tausendsten Mal innerhalb von ein paar Minuten. „Das Musikvideo dreht sich morgen nicht ohne mich und meine Songs nehmen sich auch nicht von alleine auf. Außerdem muss das Album bis Ende dieses Monats fertig sein, damit es Anfang Oktober erscheinen kann! Puh, ich hab noch sehr viel vor mir..."

Ja, vor allem weil wir schon den 20. September hatten und das Ende des Monats nicht mehr weit weg war...

„Ich weiß", hörte ich Niall sagen als wir uns aus der Umarmung lösten. „Unser Leben ist nicht einfach, aber wir versuchen einfach das Beste daraus zu machen, stimmts?"
Ich nickte. „Stimmt!"

Ohne ein weiteres Wort zu sagen kam Niall immer näher und küsste mich direkt auf den Mund. Ich erwiderte den Kuss und genoss ihn als wäre es der letzte, den ich jemals von ihm bekommen würde. Ich genoss es so sehr, als ob ich etwas geahnt hätte...

„Selena, dein Flug wurde gerade aufgerufen!"
Niall ich und lösten uns gezwungenermaßen voneinander und sahen uns ganz tief in die Augen. Kurz spielte ich mit dem Gedanken, Niall einfach mitzunehmen.
„Ich werde dich sehr vermissen!"
„Ich dich auch!"
Niall gab mir noch einen kurzen Abschiedskuss auf die Wange.
„Ich liebe dich, Sel."
„Ich liebe dich auch, Nialler! Ich schreib dir, wenn ich zu Hause bin!"
„Okay, guten Flug! Wir sehen uns!"

Ja...bestimmt erst in ein paar Monaten...nächstes Jahr...

Wenige Minuten später saß ich im Flieger. Ich nahm mir mein Kissen und kuschelte mich in meinen Sitz hinein. Hatte ich schon erwähnt, dass wir noch sehr früh am morgen hatten? Ich hatte die Nacht kaum geschlafen und versuchte dies nun nachzuholen. Hoffentlich funktionierte das auch bei hunderten von Metern über den Wolken...

„Selena, was sagst du zu den Reaktionen zu deinem neuen Album?"
„Es ist so wunderbar! Ich hätte nicht gedacht, dass mein neues und vor allem etwas anderes Album so super bei meinen Fans ankommt! Das ist mein erstes produziertes Album, an das ich mich erinnern kann und ich habe so viel Herz in die Sache gesteckt. Es hat so viel Spaß gemacht und ich bin froh, mich in meinem Job endlich zurecht gefunden zu haben!"
„Das ist schön zu hören. Sag mal, du bist ja jetzt schon sehr lange von Niall getrennt, also örtlich gemeint. Wie geht man damit um?"
„Nun ja, es ist sehr schwer, aber wir wissen wie wir das bewältigen."
„Okay, aber wie findest du es denn, dass er ständig mit anderen Mädchen gesehen wird? Er trifft sich häufiger mit Mädchen in verschiedenen Ländern. Bist du eifersüchtig?"
„Ein wenig schon, aber solange da nichts läuft ist das doch in Ordnung..."

„Bist du dir ganz sicher, dass eine Fernbeziehung das Richtige für euch ist?"
„Ja, ich bin mir ganz sicher! Niall und ich schaffen das schon! Unsere Liebe ist stark genug für alles! Wir sind ein eingespieltes Team! Ich glaube an uns zwei!"

*einen Monat später*

„DU MISTSTÜCK!!!! WIE KONNTEST DU NUR???? ICH DACHTE, DU LIEBST MICH!"
„Das tu ich doch auch!"
„NEIN NIALL, DAS TUST DU NICHT! WARUM HÄTTEST DU MICH DENN SONST BETROGEN MIT DIESER ****** ?????"
„Sel, ich liebe dich!"
„NEIN NIALL, ES IST AUS! AUS DU VORBEI! ICH WILL DICH NIE WIEDER SEHEN!"


Erschrocken fuhr ich hoch. Meine Atmung war sehr schnell und sehr flach. Ich wischte mir über meine nasse Stirn während ich mich erst einmal orientierte wo ich überhaupt war. Ich befand mich immer noch im Flugzeug hoch oben über den Wolken. Ich atmete tief ein und tief wieder aus um mich zu beruhigen. Ich war froh, als ich realisierte, dass ich nur geträumt hatte. Das war alles nur ein Traum, redete ich mir ein. Niall liebte mich und ich ihn. Ich war mir zu 100% sicher, dass unsere Liebe die Fernbeziehung bewältigt! Ich durfte keine Angst haben! Wir beide schaffen das schon!

„Liebe Passagiere, wir landen in 5 Minuten. Ich möchte sie bitten..."
Den Rest nahm ich nicht mehr wahr, denn erst einmal musste ich meine Gedanken sortieren und mein Gepäck zusammen packen.

Keine Stunde später kam ich an meinem Haus an. Ich schloss gerade meine Tür auf, als mein Handy klingelte. Ich seufzte kurz, stellte mein Gepäck im Flur ab und kramte mein Handy aus meiner Handtasche. Immer noch etwas benommen ging ich ran.

„Hallo?"
„Hey Sel!", hörte ich eine weibliche Stimme in meinem Ohr. Es klang nach Demi.
„Hey Demi! Was geht?", begrüßte ich sie und schloss die Tür hinter mir. Dann machte ich mich auf den Weg hoch in mein Schlafzimmer. Mein Personal kümmerte sich um die Koffer.
„Nicht viel", antwortete sie. „Aber hast du schon das Neuste gehört?"
Ich runzelte die Stirn. „Und das wäre...?"
„Taylor schmeißt heute Abend eine riesen Party bei sich zu Hause und wir sind alle eingeladen! Ist das nicht toll? Das wird eine riesen Party!"
„Wow toll", entgegnete ich etwas überrascht während ich mich erschöpft auf mein Bett fallen ließ. Der Traum schlauchte mich wohl immer noch sehr. „Aber heute Abend? Ich habe einen langen Flug hinter mir und muss morgen früh auch schon wieder..."
„Ach komm, Sel, das wird lustig!", unterbrach Demi mich ohne Vorwarnung und versuchte mich irgendwie doch zu überreden. „Ein bisschen Spaß haben und feiern bevor morgen wieder die Arbeit los geht! Komm schon! Bitte, Sel!"
„Demi...ich kann nicht", redete ich uns ein. „Ich hab keine Lust auf Party! Ich brauche einen ruhigen Abend. Morgen wird es wieder anstrengend!"
„Aber sonst machte dir das doch nichts..."
„...aus, ja, das mag ja sein, aber seit ein paar Monaten schon. Du weißt, was passiert ist. Ich habe mich verändert, Demi! Ich bin nicht mehr die Selena, die du kennen gelernt hast. Ich bin anders."
„Aber trotzdem noch meine Freundin", sagte Demi. „Und Freunde halten zusammen. Also kommst du jetzt mit oder nicht?"
„Nein, Demi, tut mir leid."

Stille.

„Demi, bitte sei nicht sauer. Du weißt..."
„Ja, okay, ist ja gut, Sel. Ich akzeptiere es."
„Bist du wirklich nicht sauer?", harkte ich nach.
„Nein, kein Ding." Demis Stimme klang etwas anders als sonst. Ich konnte spüren, dass sie enttäuscht war. „Beim nächsten Mal komme ich wieder mit, okay?"
„Na gut, ok", antwortete Demi. „Ich muss dann auch los. Wir telefonieren die Tage noch mal, okay."
„Ja, auf jeden Fall", entgegnete ich lächelnd. „Ich hab sich sehr vermisst!"
„Ich dich doch auch, Süße! Hab dich lieb!"
„Ich dich auch, Demi!", war das letzte was ich sagen konnte bevor sie auflegte.

Am liebsten hätte ich ihr von meinem Traum erzählt, doch das ließ ich lieber sein. Ich musste selber noch einmal darüber nachdenken und herausfinden wie schnell so etwas doch passieren könnte...

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Hey Leute :)
Ich bin zurück :D
Habt ihr mich vermisst??

Ich versuche jetzt wieder häufiger zu updaten. Vielleicht habt ihr ja noch ein paar Ideen was hier in dieser Geschichte noch passiern könnte... :)
Ich bin offen für eure Ideen :D

Without one less MemoryWhere stories live. Discover now