30. Hoffner Klinik

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Ich stand seitlich hinter Dad, als Mr. White auf dem alten knacksenden Stuhl zu sprechen begann. "Ich wusste, dass der Tot ein vertrautes Gesicht hatte. Aber nicht das ihre Mr. Bond! Wie komme ich zu dem Vergnügen ihres Besuchs?" "Wir waren neulich bei so einer Art Meeting und ihr Name wurde erwähnt!", sagte er und suchte in seiner Tasche nach etwas. Mr. White lächelte kurz auf, "Es ist schön, dass das MI6 noch manchmal an mich denkt!" "Es handelt sich dabei nicht um das MI6, Mr. White!", meinte ich gehässig aber ruhig. "Wir waren bei ihrem... kleinen Fanclub", sagte Dad und positionierte seinen Tintenfischring vor ihm auf dem Schachbrett. White nam den Ring und drehte ihn in seiner Hand, "Letzten Monat habe ich Tanium in meinem Handy gefunden. Mir bleiben vielleicht ein Paar Wochen." Er legte den Ring wieder auf das Schachbrett, "So sieht es aus! Drei Totgeweihte geniessen den Abend!" "Was haben sie angestellt, dass die sie töten wollen?", fragte ich ihn. "Ich habe seine Befehle nicht befolt!", sagte er ohne mit der Wimper zu zucken. "Sie haben sich also ein Gewissen zugelegt.", stellte Dad fest. "Frauen?! Kinder?! Das wollte ich nicht... Wollte ich nie!", verteidigte er sich. "Das Tanium soll wohl heissen, dass er sie inzwischen nicht mehr besonders mag", grinste ich etwas schadenfroh. "Dann können sie uns ja auch verraten, wo er ist.", forderte Dad ihn forsch auf. "Er ist überall!", schrie White, aber ich zuckte nicht zurück, "Überall! Er isst mit ihrer Familie zu Abend, er schläft mit ihrer Geliebten!" Dad wurde ruhig. "Ellen verlass das Zimmer!", sagte er dann. "Bitte was?!", fragte ich. "Verlass das Zimmer!", wiederholte ich. "Aber ich", meinte ich aber er unterbrach mich. "Ich bin dein verdammter Vater und du könntest wenigstens einmal auf mich hören!", schrie er sauer. Die Stimmung war angespannt. Ich sah ihn sauer an und ging richtung Tür. "Warte im Wagen!", sagte Dad noch etwas sanfter. Ich war stocksauer und schmiss die Tür laut hinter mir zu, sodass die morschen Dielen nachgaben und die Tür aus den Angeln riss. Ich stieg ins Auto und verschränkte angesäuert die Arme. Manchmal konnte Dad ein ganz schön grosses Arschloch sein. Ich seufzte. Irgendetwas besprechen die, was ich nicht hören soll. Es vergingen etwa drei Minuten bis ein Schuss ertönte. Dad! Besorgt rannte ich zum Haus und zog meine Waffe. Ich lehnte gegen den kaputten Türrahmen und schielte um die Ecke. Ich drehte mich mit ausgestreckten Armen zu dem Raum, wo wir gerade waren. Da stand Dad und hielt ein Portemonaie in den Händen. "Gott sei Dank!", sagte ich erleichtert und fiehl ihm um die Arme. "Ich dachte... Er hat dich erschossen!", sagte ich geschockt. "Nein!", sagte Dad, "Er hat sich selbst erschossen." Kurz herschte peinliches Schweigen und ich betrachtete den erschlafften Körper. "Entschuldige, Ellen!", sagte Dad, "Aber es war in diesem Moment wichtig, dass er weiss, dass ich auch Familie habe, um die ich mich sorge. So hat er schneller geantwortet." Ich nickte, "Was hat er gesagt?", fragte ich. "Er hat eine Tochter nur ein Paar Stunden von hier in den Alpen. Hoffner Klinik." Ich zog mein Ersatzhandy und gab ein Hoffner Klinik. Sofort kamen einige Ergebnisse. Die nächste Klinik hat noch 7 Stunden geöffnet!", sagte ich, "nur 1 1/2 Sunden mit dem Auto entfernt." "Perfekt!", sagte Dad und warf das Portemonaie weg, "Das muss es sein!"

Ellen Bond - Tochter von 007Where stories live. Discover now