She doesn't look well

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Doch auf dem Weg zur Schule ließen meine Gedanken mir keine Ruhe. Eigentlich hoffe ich nur, dass Mike und seine Anhängsel netter zu mir sind, es Mum endlich wieder besser geht und das Mike nie mein Geheimnis erfährt. Oder allgemein irgendetwas aus meiner Familiären Situation. Langsam sollte ich mich aber wirklich auf den Verkehr konzentrieren. Ich hab schon gefühlte hundert Ampeln überfahren. Zum Glück ist die Schule schon da vorne in Sicht. Also nicht das ihr denkt, ich wäre gerne in der Schule. Ich hasse es jeden Morgen aufs neue, dahin zu trotten. Das meine Noten so gut sind, liegt einfach daran, dass ich mich auch einfach mal hinsetzte und lerne wenn es sein muss und ich später eine gute Ausbildung will.
Als ich es auch endlich geschafft habe ein Parkplatz zu finden und einzuparken, atmete ich hörbar aus. Mein Kopf ließ ich auf das Lenkrad knallen. Oh Gott ist mein Leben verkorkst. Es gibt so viele Punkte die schon fast ins Negative zählen. Und ich? Ich sitze hier in meinem Auto und philosophiere was ich machen könnte. Eins steht fest. Ich muss mich gegenüber den 6 Chaoten kalt geben. Sie dürfen NIE hinter die Fassade sehen. Das würde mich zerbrechen. Das darf niemals geschehen. Langsam drang auch das Klingeln der Schulglocke zu mir durch. Oh MIST! In Lichtgeschwindigkeit sprang ich mit Tasche aus dem Auto, schloss ab und sprintete in die Gänge der Schule. Gerade noch rechtzeitig ließ ich mich auf den Stuhl fallen. Jetzt stehen mir erstmal 2 stunden langeweile bevor. Geschichte ist echt das schlimmste Fach. Als ob es mich interessiert wann die alten Säcke gelebt haben... Ich glaube aber selbst unser Lehrer, Herr Schleußner, ein pumeliger Mann um die 60, interessiert sich nicht dafür. Zumindest zeigt er uns das jede Stunde.

Zum Glück  sitz' ich jetzt in der letzten Stunde. Aber warum ausgerechnet noch Mathe. Unsere Mathelehrerin HASST mich. Wirklich! Ich werde wirklich immer böse von ihr angestarrt. Und sie ist der Meinung immer mein Benehmen zu bemängeln auch wenn ich nichts mache. Diese dumme Kuh kam schon auf die Idee, mich vor die Tür zu stellen, weil mir ein Stift runtergefallen war. Ihre Begründung: 'Sky. Sofort vor die Tür. Ich sehe nicht ein, dass du immer meinen Unterricht stören willst. Die anderen wollen zufällig was lernen.' Als ob. Die anderen schlafen fast ein. Und natürlich werfe ich nur mit meinen Stiften rum um die anderen vom 'lernen' abzuhalten. BÖSES ICH!!! Ist schon ein wunder, dass sie nicht selbst einschläft. Mit nur halbem Ohr hör ich ihr zu, während sie versucht zu erklären, wie man die Aufgabe löst. Boah... Da denke ich ja lieber über Mike und seine Anhängsel nach. Wo wir bei ihm sind... Die haben mich heute ausnahmsweise mal in Ruhe gelassen. Von mir aus könnte es ja immer so sein, aber ich glaube eher, dass ist nur die Ruhe vor dem Sturm. Nur weil ich jetzt dort wohne und die 6 ständig sehen muss, heißt das ja nicht das sie sich komplett ändern. Ich bin ihnen genau so egal wie früher. Und einfach der selbe Abschaum für sie wie früher. Wahrscheinlich ist Mike nur wegen seinem Dad so nett zu mir. Endlich klingelte es für mich zum letzten mal an diesem Tag. In windeseile hatte ich alles eingepackt und stürmte schon nach draußen. Die meisten Schüler hatten das selbe Verlangen wie ich. So landete ich einem Stau aus Schülern. Es dauerte bestimmt 5 Minuten bis ich normale Luft atmen konnte. Gemütlich schlenderte ich auf den Porsche zu. Sorry aber ein bisschen angeben muss auch sein. An meinem Auto angekommen, ließ ich mich bequem in meinen Sitz fallen. Innen ist das Auto hauptsächlich mit schwarz überzogen. Wie schon heute morgen legte ich meinen Kopf auf das Lenkrad. Und wie so oft kreisen meine Gedanken um die unterschiedlichsten Sachen. Bevor ich noch irre werde, starte ich den Motor. Nachdem ich ausparkte hatte, fuhr ich wie üblich ins Krankenhaus.
"Hallo Sky. Wie war Schule?" fragte schon der Pfleger Paul. "Wie immer Paul. Weißt du doch." lachte ich. Paul ist eigentlich ein ganz lieber. Er ist glaube ich 22 oder so. Ist locker zwei Köpfe größer als ich und hat Aschblonde Haare. Für mich ist er schon wie ein großer Bruder. Als meine Mum vor 4 Jahren das erste mal eingeliefert wurde, saß ich weinend im Wartezimmer. Paul hat das bemerkt. Danach hat er mit mir geredet und gespielt. Ich musst eigentlich nur noch lachen. Er hatte mir angeboten, wenn was ist, kann ich immer mit ihm reden. Sogar bei Hausaufgaben hat er mir schon geholfen. Er ist so ein großer Bruder Engel. Wie gewöhnlich klopfte ich dreimal an die Tür und ging dann einfach rein. Mum sah schlecht aus. Ihre Haut war blass und eingefallen. Ihre Haare lagen matt und glanzlos um ihr Gesicht. Ihr zierliches Lächeln ist nur noch ein schmaler Strich, da die Lippen fast den selben Farbton haben wie ihre Haut. Allgemein sah man ihr die Krankheit an. "Hallo Mummy...Wie geht's dir?" "Hallo Sky. Es könnte nun wirklich besser sein. Aber zu dir. Wie geht's dir? Wie ist Schule? Und wie ist es bei Martin? Versteht ihr euch?" Das ist eine Sache, die Mum trotz ihrer Krankheit nicht verlernt hat. Sie kann immer noch ohne Ende reden und Fragen stellen.  Wie üblich kläre ich sie bis ins naja nicht ganz kleinste Detail auf. Sie muss ja nicht wissen, dass Mike der Sohn von Martin ist. Sie weiß, wie ich immer über Mike schimpfe.

Mein verrücktes Leben... und ER!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt