Kapitel 80 - Instinkt

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Ryker seufzte schwer und verzog das Gesicht angesichts seiner schmerzenden Muskeln

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Ryker seufzte schwer und verzog das Gesicht angesichts seiner schmerzenden Muskeln. Schweißperlen rannen ihm über die Haut, und er schmeckte das Salz auf der Zunge. Auch wenn Liam nicht so viel wog wie die Ausrüstung, die er vor all den Jahren durch die Wüste geschleppt hatte, war er trotzdem kein Leichtgewicht und drückte auf seinen Rücken, während der Rucksack ihn nach vorn zog.

Auf Rays Rücken war inzwischen das leise Kichern verstummt und leisen, gleichmäßigen Atemzügen gewichen. Der kleine Schopf ruhte tief schlafend auf der Schulter, wippte kaum merklich bei jedem Schritt. Die Ärmchen hingen schlaff um seinen Hals, sodass er die Hände hinter dem Rücken und unter Liams Po verschränken musste, damit der erschöpfte Wirbelwind nicht von seinem Rücken rutschte.

Auch Eve an seiner Seite stolperte ein ums andere Mal über die kantigen Steine, die aus dem Weg ragten, oder die Wurzeln, die sich wie Treppenstufen durch die fest getretene Erde wuchsen. Nach der Aufregung schienen auch ihre Kraftreserven erschöpft. Und immer wieder schenkte er ihr aufmunternde Worte oder ein sanftes Lächeln, wenn sie kurz anhielten, um Luft zu holen.

»Was willst du jetzt machen?«, sprach er schließlich in einer ihrer Pausen und unterdrückte den Drang, sich aufzurichten, um sich zu strecken. Eigentlich war klar, worauf er anspielte, trotzdem sah Eve ihn noch einen Herzschlag länger an. Er konnte förmlich sehen, wie sich die Rädchen ihres Verstandes langsamer als sonst drehten.

»Du meinst Hawkins und den Vorfall ...« Es war eine Feststellung, keine Frage, die über seine roten Lippen glitt, dennoch nickte er langsam, um ihr eine Bestätigung zu geben. Eve stöhnte und fuhr sich über die Augen. »Hawkins hat uns bisher immer geholfen ... Liam war sehr aufgewühlt, vielleicht wollte er sich nur herausreden ...«, sagte sie leise und verzog schmerzerfüllt das Gesicht. »Ich werde noch einmal mit ihm reden, wenn er geduscht und etwas geschlafen hat. Sofern er sich dann sicher ist, müssen wir es melden.«

Ryker brummte vor sich hin, und beide hatten den gleichen Gedanken: Keiner von ihnen glaubte, dass das Sheriffbüro in der nächsten Stadt sich für einen so vagen Vorfall interessieren würde, wenn sie es nicht einmal für nötig hielten, den Vermisstenfällen in der Gegend nachzugehen.

Taking You Home | DEWhere stories live. Discover now