Kapitel 1 - Der Gefallen

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Regentropfen klopften leise an die milchig verschmutzte Glasscheibe, perlten ab und flossen in Rinnsalen wie kleine Flüsse dahin

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Regentropfen klopften leise an die milchig verschmutzte Glasscheibe, perlten ab und flossen in Rinnsalen wie kleine Flüsse dahin. Eine flackernde Lampe erhellte den winzigen Büroraum. Sie war kaum groß genug für den alten, abgenutzten Schreibtisch und den Aktenschrank, der hinter dem Schreibtischstuhl stand. An der Wand hing eine große Pinnwand, übersät mit Fotos, denen man deutlich ansah, dass sie ohne Wissen der Abgebildeten entstanden waren. Dünne, rötliche Fäden spannten sich über das Bord und bildeten ein Geflecht, das man kaum auseinanderhalten konnte.

Ein Seufzen zerriss die Stille, gefolgt von einem Knarzen, als sich ein durchtrainierter, hochgewachsener Mann in den Stuhl zurücklehnte. Sein hellbraunes Haar war an den Seiten kurz geschnitten, doch die langen Strähnen des Deckhaars standen zerzaust und wirr in alle Richtungen ab. Ein dunkler Bart umrahmte seine strengen Gesichtszüge und graublaue Augen blickten zur Decke, während er sich die Schläfen massierte.

Vor ihm, zwischen unzähligen Papieren, die heillos auf dem Tisch verstreut lagen, stand ein kleines Namensschild, schwach beleuchtet vom Licht des Laptops: 

Ryker Viltarin

Privatdetektiv

Das schrille Klingeln seines Telefons ließ den stämmigen Körper zusammenzucken. Der Bürostuhl wackelte, als er in einer ruckartigen, fahrigen Bewegung die Papiere beiseiteschob, bis er den kleinen, hell leuchtenden Bildschirm fand.

Sein Herz hatte einen Moment schneller in der Brust geschlagen, aus Sorge, dass es einer seiner Kunden sein könnte.

Die Stirn kurz in Falten ziehend, wischte sein Daumen schließlich über die Oberfläche, ehe er das Telefon ans Ohr hob.

»Detektei Viltarin, Ryker Viltarin, wie kann ich helfen?«, meldete er sich mit tiefer, rauer Stimme.

Am anderen Ende war es eine ganze Weile still. So still, dass er nur das Atmen seines Gesprächspartners hören konnte. Die ohnehin schon strengen Züge des braunhaarigen Detektivs wurden noch dunkler, als er die Stirn runzelte. Er war kurz davor, das Gespräch einfach zu beenden, als sich endlich eine Stimme am anderen Ende der Leitung zu Wort meldete:

Taking You Home | DEWhere stories live. Discover now