Kapitel 62 - Goldene Äpfel

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Kaum war die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen, zog Ray die rothaarige Frau wieder in seine Arme

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Kaum war die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen, zog Ray die rothaarige Frau wieder in seine Arme. Er konnte einfach nicht anders. Etwas länger als nötig hielt er Eve in einer engen Umarmung an seine Brust gedrückt, fast so, als müsse er sich vergewissern, dass sie in Sicherheit war. Er brauchte diese Zeit einfach, um sich einigermaßen zu beruhigen. 

Tief sog er die Luft ein. Erdbeeren, frische Haarfarbe, Sirup... und Alkohol. Und doch fiel ihm im Moment nichts ein, was er lieber gerochen hätte. Vorsichtig strich er über den rubinroten Schopf und die wilden Locken, streifte einige, die seltsam zusammengeklebt waren. Erst dann löste er sich so weit von ihr, dass er sie ansehen konnte.

Erst jetzt, im Licht des Flurs, konnte er etwas mehr erkennen. Sofort weiteten sich seine Augen, als er die verblassten Spuren der Schminke sah. Auf ihren Wangen konnte er noch immer bleiche Zeugen getrockneter Tränen erkennen, und die einst so weichen Strähnen waren verklebt und noch leicht feucht. Von selbst glitt sein Blick tiefer und jetzt erkannte er auch die verräterischen, klebrigen Rückstände an ihrem Hals, ihren Schultern und an ihrer Kleidung. Deshalb roch sie also so stark nach Alkohol ...

»Was ist passiert? Warum bist du so ... nass?«, fragte er vorsichtig. Sein Herz rutschte ihm vor Sorge fast in die Hose, als er die Hand hob, um sie an ihre Wange zu legen. Eves Haut war kühl unter seinen Fingern, und sofort strich sein Daumen über die Tränenrinnen.

Was war geschehen?

Wer hatte sie zum Weinen gebracht?

Seine Worte ließen Eve, die in seinen Armen lag, leicht zusammenzucken, als hätte er sie mit seiner Fürsorge unerwartet überrumpelt. Sie starrte ihn kurz an, öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Ihre wunderschönen grünblauen Augen waren leicht gerötet und die Pupillen verräterisch geweitet. Beinahe hätte Ray gesagt, dass der trübe Schleier des Alkohols über ihr lag. 

Erst dann schien sie sich daran zu erinnern, dass er ihr direkt ins Angesicht sah, und ihre Hand schnellte nach oben, um ihre Narbe und das milchige Auge zu verbergen. Aber er war schneller. Seine Finger umschlossen ihre und hielten sie davon ab, sich die Strähnen ins Gesicht zu schieben. Ganz leicht schüttelte er den Kopf.

Taking You Home | DEWhere stories live. Discover now