Kapitel 55 - Aufziehender Sturm

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Es dauerte ein kleines Weilchen, und brauchte ein paar Gläser

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Es dauerte ein kleines Weilchen, und brauchte ein paar Gläser. Doch dann versank der kantige Stein in ihrem Innern langsam aber sicher in der wohligen Wärme, die der Alkohol in ihren Kreislauf pflanzte. Eve wusste, warum Riona als Barkeeperin so erfolgreich war. Sie wusste, wie man jemanden dazu verführte nach dem nächsten Glas zu greifen, ließ sie lachen und brach die zögerliche Zurückhaltung Stück für Stück auseinander.

Zweifellos mochten die Shots ihre Mitwirkung erzielen. Trotzdem war es irgendwann einfach ein schöner Abend, obwohl Riona sie auf die Tanzfläche schleppte und sie gemeinsam über ihre Unfähigkeit zu tanzen lachten. Trotzdem fühlte es sich mit ihr leicht an. So leicht sogar, dass Eve irgendwann nicht mehr ständig auf ihr Handy starrte um sicher zu gehen, dass auch keine Nachricht von Ray auf der Mailbox war.

Sie konnte sich nicht mehr erinnern, wann sie das letzte Mal so viel Spaß gehabt hatte. Jedenfalls zu Anfang. Irgendwann geschah das, was unweigerlich passieren musste: Riona war eine schöne Frau und es dauerte nicht lange, bis die ersten Typen auftauchten.

Nur jemand der bereits zuvor verunsichert gewesen war mochte verstehen, wie es sich anfühlte daneben zu stehen, als die beiden mehr oder minder direkt vor ihrer Nase um Ris Aufmerksamkeit wetteiferten. Und obwohl Ri eine gute Freundin war und die beiden höflich wegschickte, verrutschte doch etwas in Eves Innern ein klein wenig. Vielleicht auch, weil der nächste Kerl nicht lange auf sich warten ließ, der auf der Tanzfläche Rionas Aufmerksamkeit für sich beanspruchen wollte – und Eve sich zunehmend störend vorkam.

Der Kerl mit dem schwarzen Haar und dem kantigen Kiefer, der aktuell mit seinem Freund bei Ri am Tisch stand, schien ihr zu gefallen. Jason? Jakson? Irgendwie in der Richtung, es würde sich zeigen, ob Eve sich den Namen noch merken musste.

Sein Kumpel hatte sich wohl recht schnell geschlagen gegeben als er merkte, dass Ri offenkundig seinen Freund bevorzugte und hatte sich vorerst mit dem Fallobst zufriedengegeben. Allerdings nur, bis Eve so dumm gewesen war, ihr Haar aus dummer Angewohnheit zurück zu streichen und er einen Blick auf die Narbe darunter erhaschte. Sofort wandelte sich der kleine Anflug von Interesse in Mitleid und höfliche Distanz.

»Ich hole die nächsten Drinks«, sagte sie schließlich und nutzte die Gelegenheit, sich kurz vom Tisch zu entfernen, um sich durch die Menge in Richtung Bar zu schlängeln. Sie war nur wenige Schritte gegangen, als eine Hand ihr Handgelenk umfasste und sie in Rionas besorgtes Gesicht blickte.

Taking You Home | DEWhere stories live. Discover now