Kapitel 50 - Herz VS Vernunft

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Es war eine seltsame Situation, fern jeder Logik und schon gar nicht seine Art

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Es war eine seltsame Situation, fern jeder Logik und schon gar nicht seine Art. Aber manchmal brauchte es eben solche Augenblicke, damit der Sturm seine Richtung änderte. Eine Hand, die sich trotz aller Gefahr ausstreckte und blind in den undurchsichtigen Strudel griff. Jemand, der nicht einfach wegschaute und wegging, um einen anderen seinem Schicksal zu überlassen, sondern stehen blieb und beschloss, da zu sein.

Aber das war ihm fremd und völlig neu. Sechs Jahre lang hatte er eisern die Mauern hochgehalten, und nicht einmal im Traum hätte er seinen Gefühlen erlaubt, die Oberhand zu gewinnen. Statt auszugehen oder die Abende in einer Bar zu verbringen, hatte er sich bis zum Hals in Arbeit vergraben. Manchmal hatte er sogar auf dem unbequemen Stuhl in seinem Büro geschlafen, weil es sich nicht gelohnt hatte, mitten in der Nacht nach Hause zu fahren. Er ließ nicht zu, dass ihn die Erinnerungen einholten - weil er sich in die Sorgen und Nöte anderer Menschen vertiefte und seine eigenen Schatten damit überlagerte.

Diesmal war es anders.

Plötzlich geriet seine Welt aus den Fugen und alles wirbelte durcheinander wie in einer Schneekugel, die man geschüttelt und auf den Kopf gestellt hatte.

Sein Herz hämmerte in der breiten Brust, als wäre er einen Marathon gelaufen. Seine Lippen schienen zu kribbeln, als er sie auf die der jungen Blondine senkte, und Eve schmeckte süß wie Ahornsirup. Sein Verstand schien zu verkleben. Ein Teil von ihm erwartete, dass sie ihn wegschieben oder vor Schreck keuchend zurückweichen würde. Das wäre nur verständlich gewesen.

Stattdessen sank sie ihm kaum merklich entgegen und zog ihn damit tiefer in den Strudel, der mit dem stolpernden Klopfen in seiner Brust seine ganze Welt ins Chaos stürzte.

Oh Gott.

Ein heißes Kribbeln durchfuhr ihn von den Lippen bis zu den Fingerspitzen, vertrieb die eisige Kälte, und er... wollte mehr. Ray konnte nicht verhindern, dass seine Finger ihre Schultern hinaufwanderten. Weiches Haar schlug Wellen und kitzelte seinen Handrücken, und ihr Puls flatterte wie ein aufgeregter Vogel unter der zarten Haut ihres Halses, als seine Hand in ihren Nacken glitt um sie näher zu ziehen. Es gab keinen Gedanken außer "Eve" und kein Gefühl außer der Sehnsucht nach mehr. Doch gerade als er den Mund öffnete, um diesem Drang nachzugeben...

Taking You Home | DEWhere stories live. Discover now