Kapitel 16 - Dr. Taylor

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Bei diesen Worten spannte sich Evelyns Körper von selbst wie eine gewaltsam überdehnte Bogensehne

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Bei diesen Worten spannte sich Evelyns Körper von selbst wie eine gewaltsam überdehnte Bogensehne.

»Oh«, war das Einzige, was sie vorerst herausbrachte. Ohne es zu merken, griffen ihre Hände in den Stoff ihres Shirts und zerknüllten ihn unter ihren Fingern. Sie musste sich ein Lächeln auf die Lippen zwingen, aber es fühlte sich so falsch an wie Sonnenschein im Winter. »Das ist sehr nett von Ihnen, Dr. Taylor.«

»Jonathan«, korrigierte er beharrlich.

»Oh ja, natürlich. Jonathan«, sie schmeckte den Namen noch ein weiteres Mal auf der Zunge und räusperte sich. Es war eine seltsame Situation, mit der Eve ehrlich gesagt ein wenig überfordert war. Normalerweise duzte sie Ärzte nicht und es kam ihr auch irgendwie unpassend vor. Wahrscheinlich lag es aber auch einfach daran, dass sie nie in einer so engen Gemeinschaft mitten im Nirgendwo aufgewachsen war. Aber genau deshalb war sie ja schließlich hier, oder nicht? Für einen Neuanfang. Also sollte sie die Freundlichkeit annehmen, anstelle so misstrauisch zu sein.

Ray murmelte mit grimmiger Miene etwas, das sie nicht verstand, und ging währenddessen zur Eingangstür, vermutlich um seine Arbeit fortzusetzen. Den Grund für seinen Unmut vermutete sie darin, dass irgendwo etwas nicht so funktionierte, wie es sollte. Oer dass ihm wieder einmal Material fehlte - was in letzter Zeit häufiger vorkam.

Kurz folgte ihr Blick dem Mann, der sich seit nun beinahe einer Woche wie ein Schatten im Haus bewegte und dessen Aufenthaltsort sich anhand von Hämmern oder anderen Geräuschen zurückverfolgen ließ. In den letzten Tagen hatte es sie nicht gestört, wenn er in der Nähe war. Anfangs noch ungewohnt, kam es ihr inzwischen fast schon zu ruhig vor, wenn sie nicht irgendwo im Haus ein Klopfen oder Klappern hörte.

»Willst du hier unten bleiben? Oder wollen wir nach oben gehen? Da ist es ein bisschen privater.« Die Stimme des Arztes riss sie aus ihren Gedanken, und erst jetzt bemerkte sie, dass er sie abwartend ansah.

Wie von selbst glitt Eves Hand zu ihrem Gesicht und tastete nach den blonden Strähnen, welche die hässlichen Narben wenigstens ein wenig verdeckten, um sich zu vergewissern, dass sie ihren Zweck erfüllten. Wieder glitt ihr Blick flüchtig zu Ray und dann wieder zu dem Arzt, der mehr Feingefühl besaß, als sie ihm zugetraut hätte.

Taking You Home | DEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt