KAPITEL 66

225 17 12
                                    

Langsam aber sicher trödelte ich mit Clay wieder zurück in Richtung meines Zuhauses. Denn wir standen inzwischen schon Ewigkeiten draußen und hatten nun endlich beschlossen wieder rein zu gehen.
Noch immer hielt ich die Hand meines nun endlich jetzigen festen Freundes fest in meiner, weil er diese zuvor genommen hatte und ließ mich nun hinter ihm her ziehen, während wir uns einen Weg durch die Menschen im Club bannten.
Denn umso näher wir der Wohnung meiner Familie kamen, desto mehr wurde ich nervös, wollte ich einfach wieder umdrehen und nach draußen gehen und hoffen das die Zeit die ich mit Clay dort draußen verbrachte hatte, nie vorüber gehen würde.
Kurz vor der Wohnungstür hielt der Lockenkopf ruckartig an und drehte sich zu mir um.

"George", fing er an zu seufzen und legte seine Hand auf meine rechte Wange, während seine andere Hand noch immer in meine geschlossen war.

"Ich weiß, dass du da jetzt nicht rein möchtest, aber irgendwann musst du es wieder. Du kannst nicht immer vor deinen Problemen weglaufen, du musst dich ihnen stellen. Rede einfach Klartext, mit Karl, deiner Mutter und ganz besonders deinem Vater. Du solltest ihnen sagen, was du willst und was nicht", redete Clay auf mich ein und seine Worte wiederholten sich ständig in meinem Kopf, währenddessen ich ihn einfach nur wie hypnotisiert ansah.

Du kannst nicht immer vor deinen Problemen davon laufen.

Das hatte ich viel zu lange und viel zu oft in meinem Leben getan, es war nun endlich an der Zeit, dass ich dies tun sollte.
Schweren Herzens brachte ich nur ein knappes nicken hervor, bevor Clay keine Sekunde später seine Lippen wieder auf meine drückte.
Schnell legte ich meine Hand in seine Haare und drückte seinen Kopf noch näher an mich heran, damit er damit nie wieder aufhören würde.

Seine verdammten Lippen machten einfach nur süchtig.

Jedoch ließ er nach wenigen Sekunden wieder von mir ab und sah mich durch seine hellen Augen an.

"Du schaffst das", versicherte Clay mir mit einem warmherzigen Lächeln, bevor er sich wieder gerade hinstellte und seinen Weg weiterhin vorsetzte und in unsere Wohnung lief.
Als wir an unseren Security Männern vorbei gingen, konnte ich auf beiden Gesichtern der Männer ein zufriedenes und glückliches Lächeln erkennen. Doch ich war mir nicht ganz sicher, warum sie das waren.

Umso näher wir dem besagten Raum, in dem sich meine Familie und ebenso Clay seine aufhielten, näher kamen, hoffte ich einfach nur im Erdboden zu versinken.
"Du schaffst das", motivierte ich mich noch einmal selber und lief jedoch vor dem Lockenkopf in das Esszimmer hinein.
Aller Aufmerksamkeit legte sich schlagartig nur auf mich und ich fühlte mich mehr als nur unwohl, als ich die stechenden Blicke auf mir und ganz besonders auf meinen noch immer nackten Armen spürte.

Mein Vater, der inzwischen auch hier war - warum auch immer, räusperte sich kurz, da sich eine drückende Luft im Raum angesammelt hatte.
Als ich seinen Blick erwiderte, bemerkte ich, dass er zuvor meine Hand angesehen hatte, die noch immer mit Clay seiner vereint war.
Schnell ließ ich von meinem Freund ab und ließ meine beiden Hände in den jeweiligen Taschen meiner Hose verschwinden.

"Dein Verhalten war unter aller Sau!", ergriff der Mann das erste Wort im Raum und mein Atem stockte abrupt.
Reiß dich zusammen George. Du schaffst das!

"Fand ich nicht", antworte ich eiskalt auf seine Aussage und setzte ein perfektes Pokerface auf, was meinen Vater innerlich zur Weißglut trieb.
Doch er konnte mir nichts anhaben.
Ich stand am einem Ende des Raumes und er am anderen, der Esstisch trennte uns knappe zwei Meter.

"Wie kannst du es wagen!", durch zusammengebissene Zähnen drückte er die wenigen Worte heraus und ich dachte echt er würde jede Sekunde wie eine Bombe in die Luft gehen.

Kiss me once Where stories live. Discover now