KAPITEL 28

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Schulschluss, 15:07 Uhr

„Was genau machst du denn noch hier?", stichelte Tina weiter als ich ihr sagte das ich noch bleiben würde.

„Ich helfe Clay und einem Freund von ihm in Erdkunde, weil sie keine Ahnung davon haben.", gab ich nach und sie fing fast an zu lachen.

„Ach stimmt eure Prüfung. Mensch, dass hätte ich jetzt fast vergessen.", lachte das braunhaarige Mädchen und ich musste selbst daraufhin lachen.

„Jaja, aber bitte sag Karl und Alex, dass ich noch was erledigen bin.", wurde ich wieder ernst und Tina sah mich verwirrt an.
„Warum das denn?"

Genervt seufzte ich aus.
„Weil sie mich letztes Mal als du von Clay erzählt hast total damit aufgezogen haben und mich dann auch noch als Homosexuell abstempelten wollten."

Meine Schwester zog eine Augenbraue in die Höhe als würde sie dem ganzen zustimmen.

„Er ist übrigens Single."

„Ach halt die Klappe, ich geh jetzt wieder rein. Versprich mir es ihnen nicht zu erzählen.", bettelte ich und schob meine Unterlippe nach vorne.

„Ja mach ich. Viel Spaß dir.", lachte sie wieder und ich umarmte sie einmal fest, bevor ich wieder nach drinnen verschwand um in die Bücherei zu kommen.

Mit einem leichten Lächeln ging ich durch die Flure, endlich kann ich wieder das machen, was ich am liebsten machte.
Mich Stunden lang in Büchern verstecken.

Ich drückte die schwere Holztür vor mir auf und die Riesen Bücherregale erstreckten sich vor mir.

Suchend lief ich durch den Raum und erblickte die beiden anderen Jungs weiter hinten an einem der Holztische sitzen. Meinen Rucksack ließ ich neben mich gleiten als ich es mir auf dem Stuhl neben Clay und gegenüber von Nick bequem machte.

„Hey Jungs.", meinte ich und zog meine Erdkunde Sachen aus dem Rucksack hervor, ich hatte nur ein Buch eingepackt, weil ich dachte das es hier sicher auch Bücher gibt in denen wir nach lesen könnten.
Nick erwiderte ein kurzes Hi und fixierte sich dann wieder auf sein Handy.

„Hey George.", sagte Clay und lächelte mich an als ich seinen Blick erwiderte.

Ich brach den Blickkontakt wieder ab und fing an in meinem Buch rum zu blättern.

„So was wisst ihr den schon alles?", fragte ich doch bekam keine Antwort, also sah ich Clay wieder an, der zu überlegen schien und Nick hatte mich glaube ich gar nicht gehört, da er grinsend auf seinem Handy tippte.

„Was ist denn mit dem los?", flüsterte ich dem Lockenkopf leise zu und lehnte mich zu ihm rüber sodass meine Wange seine Schulter berührte.

„Am Samstag hat er einen Typen kennengelernt und mit dem schreibt er jetzt tag täglich.", antwortete er mir und drehte sein Gesicht zu mir und er war mir so unglaublich nah, dass mein Bauch anfing zu kribbeln.

Als ich realisierte was er sagte, riss ich meine Augen geschockt auf.
„Dumme frage, aber ist er schwul?"

„Keine Ahnung, aber er hat mit dem Typen auf jedem Fall rum gemacht.", meinte Clay nun schulterzuckend woraufhin ich nur nickte.

„Soll ich dir was sagen?", flüsterte er jetzt leise in mein Ohr.

Ich nickte wieder zögernd da es mich jetzt total überrumpelte ihn so, so nah an mir zu spüren.

„Der Typ hatte mich ein wenig an dich erinnert.", murmelte er und ich schmunzelte kurz.

„Vielleicht war ich es auch.", gab ich zurück, hierauf setzte sich Clay wieder normal auf seinen Stuhl und entfernte sich von mir Kopf schüttelnd.

„Nick!", sagte ich etwas lauter, woraufhin er mich endlich wahrnahm und wir anfangen konnten, da er sein Handy zur Seite legte.

„Also nochmal, was wisst ihr denn alles schon?", wiederholte ich meine Frage und beide sahen mich entschuldigend an.

„Gar nichts.", antwortete Clay und blickte nach unten, da es ihm sichtlich peinlich war.

„Okay, damit kann ich nicht wirklich viel anfangen, aber wir kriegen das schon hin.", wollte ich sie ermutigen, was auch ein wenig funktionierte.

Kiss me once Where stories live. Discover now