KAPITEL 29

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Anderthalb Stunden später

Ich schlich gerade durch die Bücherregale und betrachtete die Bücher. Es waren einige Bücher dabei die ich vom Titel oder Autor her kannte oder weil ich sie selbst schon gelesen habe, doch es faszinierte mich jede Sekunde mehr wie viele alte Bücher sie hier stehen haben.

Als ich dann endlich das Regal mit den Erdkunde Sachen gefunden hatte, suchte ich einige heraus.

Mit den Jungs bin ich bis jetzt viele der Grundkenntnisse über Afrika durch gegangen und es stellte sich schwieriger raus als ich dachte, da sie anfangs absolut nicht motiviert waren doch inzwischen konnten sie sich schon einige Sachen merken.

„Hi George.", hörte ich es plötzlich jemanden hinter mir sagen und drehte mich daraufhin mit den Büchern in der Hand um.

„Hi, wer bist du?", fragte ich das schwarzhaarige Mädchen gegenüber von mir, das mich schüchtern ansah.

„Ich bin Cleo.", antwortete sie und ihre Wangen färbten sich leicht rosa.

„Schön dich kennenzulernen.", antwortete ich und musterte sie einmal kurz. Sie trug ein weißes Top ohne Ärmel und eine blaue skinny Jeans was ihre Figur definitiv betonte. Ich glaube das jeder Junge auf sie angesprungen wäre, doch ich fühlte nichts.

„Möchtest du dich vielleicht mal privat mit mir treffen?", fragte sie mich, kam mir näher, nahm mir die Bücher aus der Hand und legte sie hinter mir ab, um anschließend ihre Hand plötzlich auf meinen Oberkörper abzulegen.

Schlagartig wich mir die ganze Luft aus meiner Lunge, mein Herz fing an zu rasen und ich hatte das Gefühl gleich um zu kippen. Meine Hände fingen an zu zittern und sie hörte nicht auf, ihre Hand fuhr über meinen Bauch, meine Seite entlang.

Ich konnte mich nicht bewegen, mich nicht währen.

Mit einem Mal verschwand sie aus meinem trüben Sichtfeld und ich wurde durch den Raum gezogen, ich war wie erstarrt. Ich wusste nicht was gerade vor sich ging, im Flur kam ich zum stehen und die mir vertrauten Locken kamen nun in mein Sichtfeld, doch ich bekam noch immer schlecht Luft.

Was war nur mit mir los? Nicht jetzt, nicht hier. Nicht schon wieder!

Schlagartig wurde ich von Clay in eine Umarmung gezogen, anfangs stand ich nur steif dar, doch als dieses kribbeln durch meinen Körper fuhr, hob ich meine zitternden Arme an und erwiderte die Umarmung.
Ich hatte seit Ewigkeiten keinen mehr in den Arm genommen, dass ich schon fast vergessen hatte, wie schön sich das anfühlt.

Nach Minuten, die sich wie Kaugummi in die Länge zogen, beruhigte sich mein Herzschlag wieder ebenso wie meine Atmung. Als der Blondschopf dies bemerkte, entfernte er sich wieder langsam von mir, doch ich hätte ihn am liebsten niemals los gelassen.

„Gehts dir wieder gut?", murmelte Clay leise und legte eine Hand auf meine Wange.

Ich nickte zögernd. „Danke, ich wüsste nicht, was ich jetzt ohne dich gemacht hätte."

„Das ist selbstverständlich.", gab er zurück und strich langsam über meine Wange, sowie er es letzte Nacht auch getan hatte.

„Nein, nein das ist es nicht.", widersprach ich ihm, doch plötzlich hörten wir Stimmengewirr was immer näher kam und somit fuhren wir wieder auseinander, als wäre nichts passiert. Clay schob seine Hände in seine Hosentasche und ich biss mir nervös auf meiner Unterlippe herum.

Zusammen gingen wir mit langsamen Schritten wieder zurück in die Bibliothek.

„Ich hol noch schnell die Bücher.", meinte ich und verschwand nochmal dort hin wo das Mädchen mich angesprochen hatte.

Zu meinem Glück war sie nicht mehr da und ich konnte beruhigt die Bücher holen um anschließend mit Clay und Nick weiter zu lernen.

Als ich mich wieder neben den Lockenkopf an den Tisch setzte atmete ich noch einmal kurz aus, bevor ich weiter machte.

Ich muss das von eben, wieder aus meinem Kopf bekommen.

——

Glücklicherweise konnte ich mich mit dem lernen gut ablenken, wir hatten nämlich inzwischen kurz vor sieben.

Die anderen beiden und ich hatten in den letzten Stunden echt nochmal Gas gegeben und hatten das komplette Thema durch gebracht.
Sie konnten sich auch jetzt alles merken, na klar zwischen drinnen gab es mal Denkfehler oder Verwechslungen, doch das war ja normal.

„Wie bist du dazu gekommen, mitten im Jahr auf unsere Uni zu kommen?", fragte Nick mich plötzlich.

Ich überlegte kurz und zuckte mit den Schultern.
„Ich bin umgezogen und musste somit auch wechseln.", log ich ihn an, den echten Grund muss keiner erfahren.

„Okay.", der braunhaarige Junge zog das Wort ungewöhnlich in die Länge, als hätte er erwartet, dass da noch etwas kommen würde, doch ich sagte nichts mehr.

„Wer waren eigentlich die anderen beiden Jungs heute?", stellte ich nun eine Frage und Clay beantwortete sie mir direkt.
„Das sind unsere Freunde. Der Schwarzhaarige ist Corpse und der Blonde ist Luke."

Ich nickte und stellte eine weitere Frage: „Wie habt ihr euch kennengelernt?"

„Meinst du uns?", lachte Nick, woraufhin ich verirrt nickte. Was war daran so lustig?

„Wir sind Geschwister.", lachte nun auch Clay und fing sich einen entschuldigen Blick von mir ein.

„Sorry.", meinte ich beschämt und kratzte mir am Hinterkopf.

„Kein Problem, die Frage kommt öfter.", beruhigte mich der Lockenkopf.

Jetzt wo ich weiß das sie Geschwister sind, konnte ich auch ein wenig Ähnlichkeit sehn.

„Deswegen seid ihr beide so dumm.", murmelte ich provozierend vor mich hin und spielte mit dem Stift in meiner Hand.

„Wie bitte?", sagten nun beide Geschwister gleichzeitig. Ich fing daraufhin an zu lachen, aber musste es krampfhaft unterdrücken, da wir nicht so laut sein durften.

Kiss me once Where stories live. Discover now