Kiss me once

KAPITEL 30

Donnerstag, 19:24 Uhr

Nick war vor wenigen Minuten abgehauen, da er sich noch mit jemandem treffen würde. Ich hatte eigentlich auch vor zu gehen, doch Clay hatte mich nochmal gefragt ob wir was durch gehen könnten, da er anscheinend etwas nicht ganz verstanden hatte.

„Was hast du genau nicht verstanden?", fragte ich gerade und blätterte in meinem Buch umeinander, mit einem Mal klappte Clay das Buch zu und schob es mit zwei Fingern zur Seite. Seinen Kopf stützte er auf seinem linken Arm ab um mich gescheit anschauen zu können.

„Jetzt verstehe ich.", fing ich an und ein Grinsen umspielte meine Lippen.

„Der Herr Johnson möchte Zeit mit mir verbringen.", setzte ich fort und mein gegenüber tat auf unschuldig.

„Wie kommen Sie denn darauf Herr Bennett?", fragte er mich und zupfte leicht an meinen Hoodie rum.

„Ich weiß nicht. Wie wäre es wenn wir uns nochmal die Aufgaben für Montag anschauen?", erwiderte ich und Clay kräuselte die Nase.

„Das können wir auch verschieben.", flüsterte er leise in mein Ohr und fuhr meinen Rücken hinab.

„Für außen Stehende kommen wir wahrscheinlich wie ein absurdes Paar herüber, was sich gleich hier auf dem Tisch gegenseitig durchnimmt.", flüsterte ich mit einem schelmischen Grinsen zurück und Clay lachte rau in mein Ohr.

„Also ich hätte damit kein Problem.", gab er zurück und nun war ich derjenige der leise lachte.

„Ich auch nicht, aber die anderen Leute die hier sind, bestimmt.", ging ich weiter, doch ich wusste, dass alles was wir uns erzählten niemals der Realität entsprechen würde.

„Dann lass uns etwas anderes machen.", murmelte Clay und legte sein Kinn auf meiner Schulter ab und blickte daraufhin auf meinen Rücken. Seine Locken kitzelten meine Wange und meinem Hals, was mich grinsen ließ.
Ich währenddessen malte kleine Kreise mit meinem Finger auf seine Schulter.

„Was wäre das denn?", fragte ich ihn und ich merkte wie meine Wangen sich rot färbten. Ich hoffte so sehr das der Lockenkopf, dass nicht bemerken würde.

„Wir lernen uns besser kennen.", schlug Clay vor, ich war mir anfangs unschlüssig, doch ich stimmte letztendlich zu. Wir wussten immer hin schon einiges über uns.

„Mit Alkohol oder ohne?", hörte ich ihn noch fragen, doch merkte wie er anfing zu grinsen.

„Was ist das für eine Frage.", lachte ich leise und wir machten uns daraufhin sofort auf den Weg.

——

Wir setzten und wieder auf die rote Parkbank wie vor wenigen Tagen. Ich hockte mich auf die eine Seite der Bank und Clay auf die andere Seite. In die Mitte von uns hatten wir die Getränke und Snacks gelegt, wir hatten uns auch noch ein paar belegte Semmeln mitgenommen, da wir nichts zum Abendessen gegessen hatten und Clay's Magen vorhin unendlich laut gegrummelt hat, dass es sogar die Ameisen gehört hätten.

Anfangs wollte er ablehnen, als ich gesagt hatte, dass wir welche kaufen gehen, doch nach mehrerem zögern hat er dann doch zugestimmt.
Irgendwas war faul daran.

„Also versprich mir, wir dürfen uns alles fragen. Egal wie tiefgründig oder peinlich, klar?", sagte er, doch ich wusste das er noch nicht fertig war, weshalb ich erst nickte bevor ich antwortete.

„Wenn du eine Frage nicht beantworten möchtest musst du trinken.", setzte er noch hinter her, so wie ich es erwartet hatte.

„Sehr schöne Idee.", erwiderte ich und lachte als Clay lachend die Augen verdrehte.

„Fängst du an?", fragte ich, woraufhin er nickte.

Nach kurzem überlegen, stellte er eine simple Frage.
„Für den Anfang, wie viel Geschwister hast du?"

„Ich hab einen Bruder.", beantwortete ich und drehte mich dann auf der Bank und legte ein Bein hoch um in seine Richtung zuschauen. Er tat es mir gleich, nachdem er nickte und wartete bis ich eine Frage stellte.

„Warum bist du so scheiße in Erdkunde?", fragte ich und presste meine Lippen zusammen um nicht lautstark los zu lassen, weil sein Gesichtsausdruck ein Foto wert gewesen wäre.

„Ich hab nie gelernt.", gab er schließlich zu und schlug mir anschließend gegen den Oberarm als ich dann doch anfing zu lachen.

„Wie alt bist du?", fragte Clay nachdem ich mich wieder beruhigt hatte.

„Das scheint dich ja brennend zu interessieren.", meinte ich mit einer hochgezogenen Augenbraue.