KAPITEL 13

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- C L A Y -

Im selben Moment

Ich war anfangs etwas überrascht als George mich gefragt hatte ob ich mit ihm Zeit verbringen möchte.

Er und ich alleine, wir hatten uns heute in der Schule nicht einmal wirklich unterhalten, hoffentlich wird es dann jetzt anders ablaufen.

George führte mich an einen kleinen See, welcher nicht weit entfernt vom Einkaufsladen lag. Wir waren maximal fünf Minuten gelaufen, doch dabei hatten wir kein Wort gewechselt. Wir waren beide in unsere eigenen Gedanken vertieft, aber ich hatte zwischen drin manchmal gemerkt wie er mich öfter an zuschauen schien.

Wir blieben an einer roten Parkbank stehen, auf welcher George sein Zeug ablegte. Er lief vor zum Wasser, was vielleicht knappe drei Meter entfernt war. Ich stattdessen sah mich etwas um, der Ort an welchem wir waren, war etwas abgelegen, umzingelt von Bäumen und ein kleiner Wanderweg führte dahinter lang. Dieser sah aber nicht sehr gebräuchlich aus.
Vielleicht ist seine Absicht auch mich umzubringen, es würde keiner sehen. Das steht fest.

„Das Wasser ist gar nicht so kalt wie ich gedacht habe.", hörte ich es hinter mir und ich drehte mich zu ihm um und sah wie George seine Hand durchs Wasser schweifen ließ. Ich schmunzelte bei dem Anblick kurz.

Er stand wieder auf und hockte sich auf die Bank und schob die Sachen zur Seite. Ich tat es ihm gleich und setzte mich neben ihn, unsere Knie berührten sich und er zog es daraufhin ohne zu zögern ein Stück weg. Es irritierte mich anfangs, doch davon ließ ich mich nicht stören.

Ich hörte es plötzlich neben mir kruschteln und George zog eine goldene Schachtel hervor. Eine Zigaretten Schachtel um genau zu sein. Er holte sich ein Kippe heraus, ebenso das Feuer und zündete sie sich an. Ich kannte viele Gerüchte über George und seine Freunde, aber das er rauchte war mir selbst neu. Naja okay, er sah so aus, aber ich hätte das trotzdem nicht erwartet. Er pustete den Rauch aus und ich bekam davon etwas ins Gesicht, woraufhin er mich fragte: „Stört es dich?"

Ich schüttelte meinen Kopf. „Okay, wenn hätte es mich eigentlich eh nicht interessiert, aber egal."
Ich lachte kurz. „Sehr freundlich."
Ich bekam daraufhin nur ein kurzes Nicken und er lachte auch kurz.

„Deine Lieblingsfarbe ist grün? Hab ich recht oder recht?", meinte George plötzlich und ich war etwas unsicher was ich antworten sollte, aber entschied mich dann einfach dafür, ich selbst zu sein.

„Was? Wie kommst du denn darauf?", gab ich lachend zurück, woraufhin der braunhaarige lachend seinen Kopf schüttelte.

„Ja, ist es. Was ist deine?", stellte ich nun die Gegenfrage und George schien nicht lange zu überlegen.

„Naja, hast du mich denn jetzt in den zwei Tagen, einmal mit einer bunten Farbe umher laufen sehen?", antwortete er und ich musste ebenso wenig überlegen, denn er hatte recht. Er hatte bis jetzt nur schwarze Klamotten an.

„Keine Ahnung, ich hab dich nicht so oft angeschaut, dass ich mir sowas merke.", meinte ich daraufhin und George fing an zu husten, nachdem er an seiner Zigarette gezogen hatte.

„Das hat sogar ein blinder gesehen, wie oft du mich angestarrt hast.", lachte er und ich merkte sofort wie mir die Röte in die Wangen schoss. Fuck.

„Jaja, träum weiter. Jetzt mal im Ernst, wenn du dir eine Farbe aussuchen müsstest?", wechselte ich beschämt das Thema.

„Ich glaube blau. Ja blau ist sehr schön.", antworte er, nickte selbst bei seiner Aussage und ging auf meinen Themenwechsel drauf ein.

Er scheint ganz nett zu sein, vielleicht bringt er mich ja doch nicht um.

Er schmiss seine Zigarette weg, um genau zu sein nach vorne in den See und holte die Vodka-Flasche hervor und öffnete sie. Der Geruch des Alkohols kam mir direkt entgegen geflogen und ich atmete diesen sauber ein.
George legte die Flasche ohne zu zögern an seine Lippen und trank einen großen Schluck aus dem hoch Prozentigem Getränk.

Nachdem er diesen runter geschluckt hatte ohne auch nur eine Miene zu verzeihen, reichte er mir die Flasche und sah mich erwartungsvoll an.

„Entschuldige, aber wie alt bist du, dass du dieses Zeug pur runter kriegst ohne eine Miene zu verzeihen?", meinte ich belustigt und sah ihn ungläubig an.

„Alt genug und ist Gewöhnungssache.", er zuckte harmlos mit dem Schultern.

Gewöhnungssache?
Wie oft und wie viel muss er denn trinken um schon so abgehärtet zu sein?
Ich lachte kurz, bevor ich ebenso einen Schluck nahm, nur ich hingegen verzog mein Gesicht dabei. Pur ist das Zeug genauso reudig wie der Pàlinka.

Ich behielt die Flasche in der Hand, währenddessen zupfte George an seiner Chips Packung um einander.
Er hielt mir die Packung hin, bevor er sich selbst einen raus nahm, ich sah frustriert an meinem Körper hinab und lehnte anschließend dankend ab.

Kiss me once Where stories live. Discover now