Kapitel 38 - Griechische Mythologie

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Evelyn

Es sind bereits drei Monate vergangen, seit Axton und ich uns näher gekommen sind. Seitdem haben wir fast jede freie Minute miteinander verbracht und den Körper des anderen mehr als genug und auf tausend verschiedene Arten und Weisen erkundet. Wir waren mittlerweile ein eingespieltes Team und es fühlte sich an als wäre es für die Ewigkeit bestimmt.

Natürlich war es einfacher gesagt als getan, das vor dem ganzen Rudel geheim zu halten. Immerhin trennten wir uns so gut wie nie und die Chemie zwischen uns war auch nicht zu leugnen. Selbst meinem Cousin konnten wir nichts vorspielen als wir ihn vor einem Monat besucht hatten, um seiner Krönung beizuwohnen.

Doch er hatte dazu nichts weiter gesagt und mir nur wieder erklärt ich solle auf mich aufpassen. Immerhin hatte ich keinen Gefährten auch wenn es sich so anfühlt als wäre Axton für mich geschaffen, wusste ich das das alles irgendwann ein Ende haben würde. Doch jetzt wollte ich diese Momente mit ihm einfach nur genießen und nicht an die Zukunft denken, in der er seine Zeit mit einer anderen Frau verbrachte.

Ich seufzte leicht deprimiert auf und verstärkte den Griff um seinen Arm, während ich mich noch tiefer an seine Brust drückte, was ihm ein wohliges Brummen entlockte. „Worüber denkst du gerade nach?" Seine tiefe, melodische Stimme holte mich zurück in die Gegenwart und ließ mich zu ihm aufblicken.

Ich räusperte mich und kniff die Augen zusammen. „Woher willst du wissen, dass ich über etwas nachdenke?" Ich öffnete wieder die Augen, doch blickte auf die Kommode, welche gegenüber von dem Bett stand, auf welchem wir es uns bequem gemacht haben. „Du strahlst eine Unruhe aus, die ich bis hierhin spüren kann. Außerdem denkt ihr Frauen doch immer und überall über irgendetwas nach. Also, was geht dir durch den Kopf?"

Ich räusperte mich und richtete mich ein wenig auf. „Über alles und nichts. Die Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit. Das übliche halt." Er kicherte, was seine Brust zum vibrieren brachte. „Natürlich. Was auch sonst." Ich hob meinen Kopf und sah ihn von unten, aus großen Augen nachdenklich an. „Wie hast du dir die Zukunft vorgestellt? Ich meine so als Alpha."

Axton zog eine Augenbraue nach oben und sah mich ebenfalls nachdenklich an. Weswegen ich mich von seinem Oberkörper erhob und mich stattdessen rücklings auf seinen Schoß setzte, um ihn besser beobachten zu können.

„Weißt du. Ich versuche mir keine Gedanken über die Zukunft zu machen. Ich denke nicht darüber nach, wie sie wohl aussehen könnte. Denn wenn es irgendwann mal anders kommt, werde ich enttäuscht sein und das versuche ich zu verhindern. Ich lasse also alles auf mich zukommen und versuche das Bestmögliche daraus zu machen."

Ich nickte ihm verstehend zu, dennoch stellte mich diese Antwort nicht zufrieden. „Ja, aber du musst doch irgendwelche Träume oder Hoffnungen haben, was die Zukunft angeht. Ich meine .. sonst lohnt es sich doch gar nicht zu leben. Man braucht doch ein Ziel, was man verfolgen will. Etwas, wofür es sich lohnt zu kämpfen oder zu arbeiten. Etwas, was einen weiter machen anstatt aufgeben lässt. Sonst gäbe es doch gar keinen Grund weiter zu leben oder überhaupt zu leben."

Ich verstand zwar seine Argumente aber so gar nicht an die Zukunft zu denken, das geht doch gar nicht. „Ich führe ein Rudel an, was ich beschützen muss. Ich will den Mitgliedern ein guter Alpha sein. Ich will, dass sie stolz sind, teil hiervon zu sein, dass sie sich auf mich verlassen können, dass sie glücklich sind und schönes Leben führen."

Ich nickte ihm wieder zu, auch wenn das immer noch nicht die Antwort war, welche ich hören wollte. „Und wie sieht es mit dir aus? Alpha zu sein und Ziele zu haben ist ja gut und schön. Aber das betrifft nicht dich als Person. Das betrifft das Rudel, die Menschen die hier leben, dein Titel, deine Arbeit. Aber was ist dir persönlich wichtig? Was macht dich glücklich und wie stellst du dir ein schönes Leben vor?"

Die Bürde einer Werwölfin zu tragenWhere stories live. Discover now