Kapitel 40

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P.o.V. Rezo

Mexi hatte mich überrascht. So sehr, dass ich immer noch nicht ganz realisiert was gerade passierte. Mit Mädels hatte ich schon viel ausprobiert und erlebet, aber bis jetzt kam kaum eine dieser Erfahrungen an das hier heran. Meine Knie waren weich und fühlten sich an wie Wackelpudding. Er starrte von unten zu mir herauf, seine wunderschönen Augen von Lust verhangen. Sicherlich sahen meine Augen ähnlich aus. Quälend langsam näherte er sich mir, ohne auch nur einmal den Augenkontakt zu unterbrechen. Das war verdammt heiß. Normalerweise war ich nicht sehr laut, zwar war ich nicht still, aber ich hatte noch nie geschrien. Bis jetzt.

Seine Zunge leckte nur leicht über die Spitze und mir entfuhr ein Laut den ich zwischen „Fuck" und einem unverständlichen Buchstabensalat einordnen konnte, aber es schenkte Mexi scheinbar die Bestätigung, auf die er gewartet hatte, um richtig loszulegen. Im nächsten Moment hatte er mich komplett im Mund und bewegte sich nicht, um mir Zeit zu geben mich an das Gefühl zu gewöhnen. Mittlerweile hatte ich den Blick abgewendet, den Kopf hinten gegen die Wand gelehnt und atmete tief durch, da ich befürchtete sonst sofort zu kommen. Mir ging so viel durch den Kopf, dass alles so herrlich unwichtig schien. Dann ließ er mich ein Stück aus seinem Mund heraus und nahm seine Hand dazu, die er fest um meinen Schaft legte.

„Ah scheiße."

Jetzt konnte ich nicht anders, als zu ihm zu schauen. Mein Körper zwang mich dazu diesen wunderbaren jungen Mann anzusehen. Im Moment schaute er nicht zu mir hoch, sondern konzentrierte sich voll und ganz auf das, was er gerade tat. Ich war mir nicht sicher, ob ich auch etwas tun sollte, ob ich mich bewegen konnte oder ihn doch lieber machen lassen sollte. 

Mexi befreite mich kurz aus seinem Mund, bearbeitete meinen Penis jetzt nur mit seiner Hand und starrte wieder zu mir.

„Nimm nicht so viele böse Wörter in den Mund, das gehört sich nicht."

„Wer von uns hat denn etwas Schmutziges im Mund?"

„Ärger mich lieber nicht, du wirst es bereuen," die Worte flüsterte er, sodass sein Atem die Spucke auf meinem Penis erkalten ließ und einen Schauer durch meinen Körper jagte. Der Griff seiner Hand wurde fester und die Bewegungen schneller. In seinen Augen brannte ein Feuer, das ich so noch nie gesehen hatte. Während seinen Bewegungen leckte er in einem gewissen Abstand immer wieder über meine Spitze, was eine Gänsehaut über meinen Rücken schickte.

„Weißt du- das fühlt sich echt- echt verdammt- geil an."

„Willst du mehr?"

„Ich will alles."

Mehr brauchte es nicht, dann rollten meine Augen in ihren Höhlen nach hinten und meine Gedanken drehten sich nur noch um ihn. Im Hintergrund bekam ich noch mit, wie Stoff raschelte und kurze Zeit später bemerkte ich summende Laute von Mexi, die mich noch zusätzlich stimulierten. Dabei biss ich mir auf die Lippe, um nicht erneut loszuschreien. 

Mexi beschleunigte sein Tempo, brachte mich damit fast um den Verstand. Seine linke Hand massierte meine Eier, während er mit der anderen Hand an sich selbst rumspielte. Es brauchte eine Menge Überwindung, um ein letztes Mal zu ihm zu sehen, während glitzernde Sterne in mein Sichtfeld traten.

„Mexi- ich- gleich..."

Im gleichen Moment schickte er mich über die Klippe. Im freien Fall genoss ich jede einzelne Sekunde und die Tatsache, dass Mexi alles schluckte, setzte noch einen obendrauf. Meine Füße verloren regelrecht den Halt und ich spürte, wie die Wand an meinem Rücken entlangrutschte. Erst als ich die Augen nach ein paar Minuten wieder aufschlug, saß ich gegen die Wand gelehnt bei Mexi auf dem Boden. Sein Kopf hing vorne über und er massierte langsam weiter sein bestes Stück. Meine Stirn sank gegen seine, ich ließ meine Hand zu seiner wandern und legte sie darum. Gemeinsam beschleunigten wir die Bewegung, er stöhnte heftig, sein Körper zitterte vor mir. Als er kam, ließ er seinen Kopf auf meine Schulter fallen und krallte seine andere Hand in den Stoff meines Hemdes, das immer noch irgendwo an meinem Körper hing.

Es dauerte mehr als zehn Minuten, bis wir uns bewegten. Die ganze Zeit hatten wir in dieser engen Umarmung verharrt, um die Magie des Momentes nicht zu zerstören. Mexi hob zuerst den Kopf und löste die verkrampfte Hand. 

„Geht's dir gut?"

„Ging mir selten besser."

„Das war wirklich krass."

„Freut mich, dass es dir gefallen hat," er hob jetzt langsam seinen Kopf, sodass ich sein erschöpftes Gesicht sehen konnte. 

„Willst du vielleicht was frisches anziehen?"

„Gleich, grade brauche ich ein paar Minuten." Etwas in seiner Miene beunruhigte mich und ich wollte wissen, was in seinem Kopf vorging.

„Hey Kommunikation, erzähl mir bitte was dich beschäftigt."

„Okay. Das war das erste Mal, dass ich jemals bei etwas Sexuellem die Führung übernommen habe. Gerade bin ich mir nicht sicher, wie ich mich fühlen soll, weil ich immer dachte, dass ich nur auf den passiven Teil stehe. Allerdings habe ich mich noch nie so gefühlt wie eben und irgendwie hinterfrage ich gerade meine ganzen letzten Beziehungen, weil ich einfach in diese Rolle gedrängt wurde. Versteh mich nicht falsch, ich stehe darauf, aber ich habe nie überlegt, dass ich vielleicht auch andere Seiten cool finden könnte."

„Das ist doch vollkommen okay, manchmal braucht man etwas, um seine Rolle bei etwas zu finden und manchmal hat man mehrere Rollen. Nur, weil du jetzt entdeckt hast, dass du den dominanten Part auch gut findest, solltest du dir keine Gedanken machen."

„Meinst du?"

„Natürlich, jeder entdeckt sich ab und zu neu und solange du zufrieden bist, bin ich es auch."

„Danke, denkst du ich kann schnell duschen gehen, bevor wir noch einen Film schauen oder so?"

„Klar, nimm dir ruhig so viel Zeit wie du brauchst und klau dir auch Klamotten aus meinem Schrank."

Endlich lächelte er wieder und stand langsam mit mir auf: „Okay, ich bin gleich wieder da."

Obwohl er den Raum bereits verlassen hatte, sah ich ihm noch nach. Ich wusste, dass ich etwas für ihn fühlte, er bedeutete mir im Moment unfassbar viel, aber es fühlte sich ganz anders an als alle romantischen Gefühle, die ich jemals für irgendwen gehabt hatte. War das eine andere Art von Liebe?

Blue •rezofyWhere stories live. Discover now