Kapitel 37

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P.o.V. Mexi

Alles, was die letzten Minuten gesagt wurde, hatte mich massiv verunsichert. Julias Worten konnte man keinen Glauben schenken, das hatte ich bereits gelernt, aber was, wenn sie diesmal nicht log? Verloren stand ich im Raum, während Rezo die Tür schloss, unsicher was er mir sagen wollte. Doch bevor auch nur ein Wort seine Lippen verließ, legte er einen Arm um meine Hüfte, drückte mich an sich und küsste mich sanft. Die Gefühle überrannten mich und ich bekam keine Luft mehr. Seine Zärtlichkeit raubte sie mir und ließ mich Schmetterlinge im Bauch fühlen. Mein ganzes Herz und meine ganze Seele gehörten allein diesem Mann und ich konnte rein gar nichts dagegen tun.

„Sorry, das musste jetzt sein," entschuldigte er sich nach dem Kuss und leitete mich zur Couch.

„Das kannst du gerne immer wieder tun," meinte ich nur, überrascht mehr Selbstsicherheit zu haben, als jemand der 2+2 in den Taschenrechner tippte.

Als Antwort bekam ich ein süßes Lächeln, das meine Wangen zum Glühen brachte. Wenn das so weiterginge, konnte Rezo bald in meiner Gegenwart gar nichts mehr machen, ohne, dass ich anlief wie eine Ampel.

„Hör zu, nimm dir nichts von dem, was ich oder sie gesagt haben zu Herzen, okay? Wenn sie erfährt, dass du mir mehr bedeutest als andere Menschen in meinem Umfeld, wird sie die Jagd eröffnen. Bis jetzt hat sie das zwar nur bei Mädels gemacht, aber ich würde schätzen, dass sie bei dir keine Ausnahme macht."

Leichte Angst überkam mich: „Wie meinst du das? Muss ich mir Sorgen machen?"

„Jein würde ich sagen. Normalerweise sammelt sie nur ihre Freundinnen zusammen und terrorisiert ein bisschen über Social Media, das ebbt meistens schnell ab. Halt dich nur von ihr fern, wenn du sie auf der Straße siehst, ihr Dummgelaber zerstört dir sämtliche Gehirnzellen."

„Ich hatte bereits die Ehre und weiß leider genau, was du meinst," bei dem Gedanken an unsere Unterhaltung im Regen, wurde ich wieder wütend.

„Um eben das zu verhindern, hatte ich auch ihrer Schwester an dem Abend eine Nachricht geschickt, damit sie ihr nichts erzählt, Hat aber scheinbar nicht so gut funktioniert. Wenn das so weiter geht, gehe ich irgendwann zur Polizei und mache eine Anzeige. Am liebsten hätte ich ja nh einstweilige Verfügung."

„Wäre vielleicht besser, bevor sie dir noch was antut, weil sie nicht bekommt, was sie will."

„Mach dir mal keine Gedanken, sollte sie nochmal hier auftauchen und dich oder uns irgendwie belästigen, werde sofort etwas mit Zara in die Wege leiten," beruhigte er mich und legte eine Hand auf meine Schulter.

„Pass auf dich auf."

„Zuerst passe ich auf dich auf."

Seine Augen blickten zu mir herab, sein Blick wirkte aufmunternd und ein wenig besorgt. Gott, er spielte mit meinem Kopf, nicht absichtlich, doch wenn er da war, drehte sich alles. Seine Hände legten sich auf meine Wangen, er blickte mich lange an, während ich versuchte mich aufs Atmen zu konzentrieren.

„Hat dir schonmal jemand gesagt, dass du wunderschön bist?"

„Nein."

Das Rauschen in meinen Ohren, übertönte alle Hintergrundgeräusche, blendete den Rest der Welt aus. Ich schluckte schwer. Mittlerweile war ich mir sicher noch nie jemanden so sehr geliebt zu haben wie diesen Mann und es machte mir nichts aus. Mit ihm wirkte alles leicht, als könnte ich an seiner Seite alles schaffen und jedes Tief überwinden.

„Das sollte man dir öfter sagen, es stimmt."

Mein Puls schoss dramatisch in die Höhe, mein Herz schlug mir wortwörtlich bis zum Hals. Sein Gesicht näherte sich meinem und kurz bevor er meine Lippen streifte, fragte er: „Darf ich?"

Als Antwort überbrückte ich die letzten Millimeter und legte meine Hände an den Kragen seines Shirts, um mich festzuhalten. Denn jeder Kuss von ihm riss mir den Boden unter den Füßen weg. Schon bald drückte ich mich an ihn und er hielt mich fest. Der Kuss wurde heftiger, er begann mit meiner Lippe zu spielen und schickte mich damit in den siebten Himmel. Ein Seufzer entfuhr mir, was mir irgendwie peinlich war, aber er lächelte in den Kuss hinein und strich mit zwei Fingern durch meine Haare.

Nach geraumer Zeit, ich hatte mein Zeitgefühl vollständig verloren, drückte mich Rezo nach hinten, bis meine Beine an eine weiche Oberfläche stießen und warf mich dann mit sich um. Wir waren auf der Couch gelandet, mitten in den flauschigen Kissen, auf denen ich schonmal eingeschlafen war. Sein Körper war über mir, ein Knie zwischen meinen Beinen, eine Hand streichelte meine Haare, mit der anderen stützte er sich ab. Langsam bewegte sich etwas in meiner Hose und drückte gegen den Baumwollstoff. Zuerst wollte ich mich zurückziehen, mich entschuldigen und abbrechen. Bis die Hand aus meinen Haaren verschwand und genau dorthin wanderte. Viel zu scharf zog ich die Luft ein, unterbrach damit kurz den Kuss. 

„Entspann dich, lass mich machen."

Damit wurde mein Mund wieder in Beschlag genommen und ich ließ mich endlich fallen.  Hoffentlich hatte er die Tür abgeschlossen.

Während er durch die Hose meine immer härter werdende Erektion massierte, konnte ich mich so langsam nicht mehr zurückhalten. Wahrscheinlich würde man mich auf dem Gang hören können, aber nichts könnte mich gerade weniger interessieren. Davon hatte ich geträumt, seit ich ihn zum ersten Mal gesehen hatte und ich konnte nicht fasse, was wir gerade taten. Da spürte ich, wie er den Knopf meiner Jeans löste und quälend langsam den Reißverschluss nach unten zog. Als seine Hand zum ersten Mal mein Glied strich, stöhnte ich unerwartet laut, sodass es von den Wänden schallte.

Er unterbrach den Kuss, lehnte sich zu meinem Ohr und raunte: „Stöhn für mich."

Mehr brauchte als das und seine Bewegung brauchte es nicht um mich fast an den Rand der Verzweiflung zu bringen. Wie konnte er mich so schnell zum Kommen bringen, es war, als hätte er mich verzaubert und theoretisch hatte er das auch. Mit seiner Stimme, seiner Art und seinem verdammten Lächeln. Er bemerkte einen Zustand und biss mir in die Lippe, was mir ein erneutes heiseres Stöhnen entlockte.

„Komm für mich Süßer." 

Und mehr brauchte ich nicht, dann war ich ein Frack, wie Wachs in seinen Händen.

Blue •rezofyWhere stories live. Discover now