Kapitel 39

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P.o.V. Mexi

Im Treppenhaus duftete es nach Kerzen und Schokolade, durch die Tür klang leise Musik und Rezo öffnete mir bekleidet mit einem weißen Hemd.

„Jetzt fühle ich mich underdressed."

„Ich kann mich gerne ausziehen." Der Blick, den er mir daraufhin zuwarf, ließ bereits Blut in meine südlichen Regionen wandern.

„Wie wärs, wenn ich das gleich erledige," schnurrte ich und trat nah zu ihm, um die zwei oberen Knöpfe des Hemdes zu öffnen. Auf meiner gedanklichen Merkliste notierte ich, dass Erregung bei mir neuerdings für Schübe von Selbstbewusstsein sorgte.

„Nicht so stürmisch, zuerst sollten wir etwas essen, sonst wird es kalt," gab er zu bedenken.

Enttäuscht zog ich eine Schnute und klaute mir einen kleinen Kuss, bevor ich mich sehr nah an ihm vorbeidrückte und die Wohnung betrat. Das Wohnzimmer lag im Dunklen und überall waren brennende Kerzen verteilt. Auf dem Tisch standen zwei volle Teller mit Sushi und daneben ein Schokobrunnen mit einer Etagere voller Obst. 

„Wie süß, dass du dir so viel Mühe gegeben hast," mir wurde warm ums Herz, wobei das auch an den dutzenden von Kerzen liegen könnte.

Während dem Essen besprachen wir die Planung für unser gemeinsames Wochenende und legten ein Ziel fest.

„Ich kenne eine kleine Pension nur circa 50 Kilometer von hier mitten im Wald. Wir könnten Freitagnachmittag losfahren und Montagmorgen zurückkommen."

„Das ist eine traumhafte Idee, aber wie kommen wir dorthin?"

„Lass mich einen Wagen mieten, den hole ich dann Freitagmorgen ab."

„Du hast dir ja alles schon gut überlegt."

„Wie schlimm wäre es, wenn ich dir sage, dass ich alles schon gebucht habe?"

„Woher wusstest du, dass mir die Idee gefallen würde?"

„Unterstellst du mir etwa, dass ich dir nicht zugehört hätte, als du erzählt hast, dass du am liebsten Zeit in der Natur verbringst?"

„Du hast mit Jasmin gesprochen, oder?"

„Möglich, aber darum geht es jetzt ja gar nicht."

Wir räumten den Tisch frei und packten das Geschirr in die Spülmaschine, bevor Rezo die Musik aufdrehte und den Alkohol aus der Bar holte. Er schenkte uns beiden eine hellblaue Flüssigkeit ins Glas und spielte eines meiner Lieblingslieder. Dann stand er auf und bewegte sich rhythmisch zum Takt der Musik.

„Leistest du mir Gesellschaft," er hielt mir seine Hand entgegen und warf mir einen Blick zu, der erneut die Innenseite meiner Oberschenkel zum Glühen brachte. Noch nie hatte es jemand so schnell und einfach geschafft mich in diese Stimmung zu bringen. Glücklich nahm ich seine Hand und wurde sofort ganz nah herangezogen. Wir bewegten unsere Hüften gemeinsam und genossen einfach die Zeit in der Gegenwart des anderen. Ich liebte ihn, so sehr, dass es fast wehtat, aber ich konnte ihm das nicht sagen. Das letzte Mal, als ich es herausgebracht hatte, war keine schöne Erinnerung und ich wollte auch nichts überstürzen. Schließlich musste er sich erst vollkommen für mich entscheiden und ich wollte die Worte zuerst von ihm hören, bevor ich sie ihm das erste Mal richtig anvertraute und mit ihnen mein Herz. Seine Augen glitzerten im Kerzenschein, während sie mich ansahen und verzauberten mich. Wenn ich könnte, würde ich den Rest meines Lebens mit ihm verbringen, nur um jeden Tag in diese Augen sehen zu können.

„Du bist wunderschön, hat dir schonmal jemand gesagt?"

„Nein, aber danke, dass du der Erste warst."

„Ohne diese lästigen Klamotten siehst du sicherlich noch besser aus."

„Willst du das Risiko eingehen, dass du dich irren könntest?"

„Unbedingt."

Mit diesem Blick, der mich vorhin schon in Sekundenschnelle erregt hatte, knöpfte er sich jetzt langsam jeden Knopf des Hemdes einzeln auf, ohne mich aus den Augen zu lassen. Das ließ ich circa zehn Sekunden geschehen, bis ich es nicht mehr aushielt und seine Finger durch meine ersetzte.

„Bin ich dir nicht schnell genug?"

„Leider nicht."

Sein Hemd war offen und legte den Blick auf seinentrainierten, gebräunten Oberkörper frei. Zwar hatte ich ihn schon öfter so gesehen, aber die Stimmung und meine steigende Erregung brachten mein Herz dazu gegen meinen Brustkorb zu schlagen. Das Blut in meinem Körper pulsierte und floss immer weiter in eine bestimmte Richtung, was mich fast um den Verstand brachte. Gerade als er die Ärmel abstreifen wollte, hielt ich es nicht mehr aus. Ich brauchte ihn, und zwar jetzt.

Unsere Körper schmetterten gegen die Wand neben dem Fernseher. Aus seinem Mund entfuhr ein Laut, der sich so anhörte, wie ich mich gerade fühlte. Meine Lippen landeten an seinem Hals, saugten daran und hinterließen Spuren. Alles fühlte sich an, als wäre ich ferngesteuert und gleichzeitig hatte ich eine Situation noch nie so intensiv wahrgenommen. Wie er mich im Club gegen die Wand gepresst hatte, so ahmte ich ihm nun nach und presste meinen Oberschenkel zwischen seine. Mit jeder Sekunde, die ich mich weiter an ihm zu schaffen machte, wuchs die Erregung, die ich mit meinem Bein gezielt massierte. Als ich seinen Mund kurz freigab, um mich nun seinem Schlüsselbein zu widmen, stöhnte er laut auf.

„Fuck- ich hätte- ich hätte niemals gedacht- dass- dass sich das- soo geil anfühlt."

Um meinen nächsten Schritt anzukündigen, bewegte ich meinen Mund ganz nah zu seinem Ohr und raunte hinein: „Soll ich etwas noch Besseres zeigen?"

„Verdammt ja!"

Mit seinem Einverständnis löste ich mich ein kleines Stück von ihm, was ihn enttäuscht schnaufen ließ. Allerdings wandelte sich seine Stimmung sofort wieder, als ich den Knopf seiner Hose löste und den Reißverschluss mit einer Handbewegung öffnete. Das hier wollte ich schon seit Wochen machen, hatte mich jedoch nie getraut. In jeder meiner vorherigen Beziehungen war ich der submissive Part gewesen, hatte mich von meinem Partner führen lassen, aber eine Sache hatte ich schon immer gerne gemacht: Meine Partner dabei beobachten, wenn ich sie oral befriedigte. Die Laute, die sie von sich gegeben hatte, wie ich sie bis zur Schwelle geleitet hatte und dann darüber gestoßen hatte. Es war eines der besten Gefühle, die ich gespürt hatte.

Mit einem schnellen Ruck hatte ich seine Hose bis zu seinen Knöcheln befördert. Gegen den dünnen Stoff der Unterhose drückte sich eine beachtliche Schwellung, die meinen Penis zum Zucken brachte. Ein letztes Mal gab ich ihm einen tiefen Zungenkuss, dann griff ich seine Boxershorts an beiden Seiten und ließ mich mit ihr nach unten gleiten.

Blue •rezofyWhere stories live. Discover now