Teil 43

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Ana


"Kommen mir mit dem Teil ja nicht näher.", zische ich wütend und halte meine Krücken schützend vor mich. Danilo will mir Blut abnehmen, in der Hoffnung er findet den Grund warum meine Schwellung nicht zurück geht. 

Seit einer viertel Stunde versucht er mich zu überzeugen das es gar nicht so schmerzhaft ist. "Bitte Miss Petrov, es gibt keine andere Möglichkeit.", erklärt er mir genervt und versucht ruhig zu bleiben. 

Kopfschüttelt sage ich energisch. "Ist mir egal." Seufzend legt er die Spritze weg und holt sein Telefon raus. "Letzte Chance?", fragt er hoffungsvoll und zeigt mir das er kurz davor ist Koslow anzurufen. "Nope."

Er wählt seine Nummer und hält sich sein Handy ans Ohr. Drei Sekunden später fängt er an auf russisch zu reden. Augenverdrehend lasse ich meine Krücke sinken und beobachte seine Mimik und Gestik genaustens. 

Nickend legt er auf und verstaut sein Handy. Fragend gucke ich ihn an und warte das er mir erzählt was Koslow gesagt hat. "Muss ich ernsthaft nachfragen?", frage ich genervt und atme hörbar aus. 

"Ich soll auf ihn warten.", sagt er schulterzuckend und lehnt sich gegen die Kommode. Zwischen zusammen gekniffenen Augen beäuge ich ihn skeptisch und überlege was jetzt passiert. 

Doch lange kann ich nicht überlegen, denn die Tür wird schwungvoll geöffnet. Koslow betritt, mit einem Telefon in der Hand, den Raum und guckt mich ernst an. "Willst du mich jetzt wie ein Tier festhalten?", frage ich gereizt und hebe meine Krücke wieder an. 

Verwirrt bleibt er stehen und schüttelt den Kopf. "Nein, du bist meine Tochter, das würde ich dir nie an tun.", antwortet er ernst und hebt sein Handy hoch. "Du kannst kurz mit Ivanov telefonieren.", hängt er noch an und deutet auf das Handy. 

Misstrauisch huscht mein Blick zwischen ihm und dem Handy hin und her. "Was willst du als Gegenleistung?", frage ich kritisch und kneife die Augen leicht zusammen. "Das Danilo dir Blut abnehmen darf.", sagt er ruhig und geht weiter auf mich zu. 

Er reicht mir das Handy und sagt. "Du musst nur noch seine Nummer wählen." Schnell nehme ich ihm das Handy aus der Hand und nicke zögerlich. Hoffentlich lenkt mich das Gespräch ab. Ohne noch länger zu warten drücke ich auf anrufen und halte mir das Handy an mein Ohr. 

Nach dem dritten Klingel geht er ran. "Ivanov." Er klingt wütend und scheint nicht zu wissen wer ihn da gerade anruft. Fast hätte ich vergessen wie seine Stimme klingt. So dominant und heiß. 

"Aiden.", hauche ich leise und kann nicht verhindern das mir eine Träne über meine Wange läuft. "Ana?", sagt er ebenfalls leise und kurz schweigen wir einfach nur. "Wo bist du? Wie geht's dir? Hat dir der Bastard was getan? Ich schwöre ich bringe ihn um.", überhäuft er mich mit seinen Fragen und klingt verdammt wütend. 

Als ich nicht sofort antworte, höre ich wie etwas im Hintergrund zu Bruch geht. "Mir geht's gut.", hauche ich zitternd und versuche ein schluchzen zu unterdrücken. "Wo bist du?", wiederholt er eine seiner Fragen. 

"Wie geht's Tino?", übergehe ich seine Frage und hoffe so sehr das es meinem Bruder gut geht. "Er nervt. Wo bist du verdammt?", antwortet er angespannt. Schluchzend schüttle ich den Kopf, auch wenn ich weiß das Aiden es nicht sieht. 

Wenn mein Bruder nervt dann geht es ihm gut. Erleichtert atme ich durch und gucke zu Koslow. Er guckt mich zwar neutral an, aber ich sehe ihm an das ihm eine Frage auf der Zunge liegt. "Hört er zu?", fragt Aiden argwöhnisch. 

"Nein. Hör mir zu, bitte pass auf Tino auf. Auch wenn er nervig sein kann, bitte pass auf ihn auf.", flehe ich schnell, weil Koslow mir signalisiert das die Zeit vorbei ist. "Versprich es mir.", verlange ich weinerlich. "Ja, ich verspreche es dir. Ana ich hole-", versichert er mir ernst und will noch was sagen, doch Koslow nimmt mir das Handy aus der Hand und legt auf. 

Weinend lege ich mein Kopf in meine Hände und schluchze tief. "Ich habe alles. In 24 Stunden müssten wir Ergebnisse haben.", nehme ich gedämpft Danilos Stimme war. Anscheint war ich so emotional, das ich gar nicht mitbekommen habe, wie er mir Blut abgenommen hat. 

"Ana.", spricht Koslow mich dann an und setzt sich zu mir auf die Fensterbank. Mit verweinten Miene gucke ich ihn an und wische mir meine Tränen weg. "Bitte gib mir eine Chance, dir zu beweisen das ich ein guter Vater sein kann.", bittet er mich ruhig und guckt mich leicht gequält an. 

Schwer atmend betrachte ich ihn und weiß nicht was ich jetzt antworten soll. "Wie kannst du sowas von mir verlangen? Nachdem du uns entführt hast und damit wahrscheinlich das Todesurteil meiner Mutter unterschrieben hast.", frage ich aufgewühlt und reibe mir über mein Gesicht. 

Tief durchatmend schließt er kurz seine Augen und nickt dann leicht. "Ich verstehe deine Wut, wirklich, aber versuch dich doch mal in meine Lage hinein zu versetzen. Würdest du deine Familie nicht bei dir haben wollen?", fragt er neugierig und guckt mich entschuldigend an. 

"Es hatte so viele andere Wege geben können, damit wir eine Familie sein können. Aber so macht es das fast unmöglich.", hauche ich erschöpft. Ein Anruf, ein Brief oder ein Treffen. "Ivanov hätte mich nie an dich ran gelassen.", erwidert er kopfschüttelnd und beißt die Zähne zusammen.  

"Das wäre nicht seine Entscheidung gewesen.", flüstere ich und blicke zu meiner Mutter. "Wenn sie stirbt werde ich dir das nie verzeihen.", hauche ich ehrlich und wische mir die nächsten Tränen weg. 

Auch wenn sie mir so viel verschwiegen hat, hat sie mir doch eine so schöne Kindheit ermöglicht. Sie wollte nur das es uns gut geht und wir nicht schon in unserer Kindheit mit der Mafia zu tun haben. "Ich weiß."

"Verrätst du mir wer Tino ist?", wechselt er das Thema und guckt mich neugierig an. Langsam drehe ich mein Kopf wieder in seine Richtung und schüttle den Kopf. "Er soll da raus gehalten werden.", bitte ich ihn inständig. 

Nickend erhebt er sich und hält nochmal an der Tür inne. "Ich werde nicht nachforschen wer Tino ist. Ich hoffe einfach das du mir irgendwann freiwillig erzählst wer er ist.", und damit ist er verschwunden. 




Was denkt ihr über Koslow? Wäre er ein guter Vater?
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Eure Leni<3

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