Teil 18

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Aiden 


"Bitte Bitte Bitte.", bettelt Mati mich seit gefühlten Stunden an. Sie will unbedingt Ana wieder sehen und mit ihr eine heiße Schokolade trinken gehen. "Mati, das Thema hatten wir und ich habe es dir auch schon erklärt. Ana brauch Ruhe und die wird sie nicht bekommen, wenn sie mit dir dieses komische Ding trinken geht.", werde ich energischer.

Sie ist meine Schwester und ich liebe sie über alles, aber meine Geduld hat auch bei ihr ein Ende. Wehtun könnte ich ihr zwar nie, trotzdem will ich mein Glück nicht heraus fordern. 

Beleidigt guckt Mati mich an und verschränkt die Arme vor ihrer Brust. "Du bist gemein.", nuschelt sie und verschwindet aus dem Wohnzimmer. Seufzend lasse ich mich auf die Couch fallen und fahre mir mit meinen Händen durchs Gesicht.

Meine Schwester hat alles Glück der Welt verdient, doch Ana auch und sie sollte sich aktuell auf jeden Fall von dem Sturz herholen. "Mister Ivanov?", ruft Alexander nach mir und scheint nervös zu sein. "Wohnzimmer.", schreie ich zurück und erhebe mich von der Couch. 

Vor mir kommt Alexander, im Flur, zum stehen und guckt mich entschuldigend an. Augenblicklich spanne ich mich an und gucke ich auffordernd an. Das kann nichts gutes bedeuten. 

"Miss Petrov ist geflohen.", gesteht er mir leise und guckt auf den Boden. Ohne was zu erwidern laufe ich an ihm vorbei und renne quasi zu meinem Auto. Alexander folgt mir und setzt sich auf den Beifahrersitz. 

"Ich habe bereits alle Informiert. Sie suchen nach Miss Petrov.", erfasst er wieder das Wort und guckt Stur gerade aus. "Wo ist Vladimir?", zische ich wütend und schlage auf das Lenkrad drauf ein. 

Dieser Idiot hatte eine Aufgabe und selbst das schafft er nicht. "Weiß ich nicht.", murmelt Alexander leise und sieht flüchtig zu mir rüber. Er will ihn nicht in die Pfanne hauen, aber mich anlügen kann er auch nicht und das weiß er. Mit über 100 km/h rase ich die Straßen entlang und weiß gar nicht so recht wo ich suchen soll.

"In welche Richtung ist sie?", frage ich angespannt Alexander und biege an der nächsten Kreuzung rechts ab. "Richtung Süden.", antwortet er mir schnell, aber wirklich hilfreich ist es auch nicht. 



Nach knapp eine Stunde haben wir sie immer noch nicht gefunden und so langsam will ich einfach jedem in den Kopf schießen, der mir über den Weg läuft. Gerade will ich aus meinem G Klasse aussteigen, da klingelt mein Handy. 

Marte. 

Sie betreibt ein Motel in der nähe. "Was?", gehe ich etwas zu schroff ran. "Sie ist im Motel, Zimmer 257.", antwortet die alte Dame freundlich. Sofort schlage ich die Tür wieder zu und lege auf. Mit Vollgas rase ich von dem Schotterweg, auf dem wir uns gerade befunden haben, und steuere das Motel, in der Nähe, an. 

Fünf Minuten später komme ich am Motel an und mache eine Vollbremsung, vor dem Eingang. Die ältere Dame steht bereits am Eingang und hält einen Schlüssel in der Hand. "Wo?", frage ich kurz angebunden und sofort zeigt sie auf das Zimmer was direkt am Eingang liegt. 

Ohne zu zögern gehe ich drauf zu und öffne die Tür. Es ist dunkel, die Vorhänge sind zugezogen und Ana liegt schlafend auf dem alten hässlichen Bett. "Bestell Boris ins Penthouse.", weise ich Alexander leise an und gehe auf das klapprige Bett zu. 

Blass liegt Ana da und ist beschmiert mit Schmutz und Dreck. Sie zittert leicht und scheint nicht ruhig schlafen zu können. Vorsichtig setze ich mich zu ihr und streiche ihr eine Strähne aus dem Gesicht. 

Wie ein zusammengekauertes Reh liegt sie da und hält sich den ihren Bauch. Sie zuckt leicht als ich sie berühre, doch öffnet ihre Augen nicht. Sofort stehe ich wieder auf und hebe sie sachte an meine Brust. Ich laufe direkt nach draußen und steuere zielstrebig mein Auto an. 

Alexander steht am Auto und telefoniert. Als er uns sieht öffnet er die hintere Tür und beendet sein Telefonat. "Boris ist auf den Weg.", verkündet er und will auf den Beifahrersitz steigen, doch ich schüttele bloß den Kopf. 

Ohne was zu sagen drücke ich ihm die Autoschlüssel in die Hand und setze mich zu Ana, auf die Rückbank. Unverzüglich startet er den Wagen, sobald er sitz und rast zu meinem Penthouse. Anas Kopf liegt auf meinem Schoß. Sie hat die Augen noch nicht aufgemacht, aber man sieht ihr an das sie alles mitbekommt was um sie herum passiert. 

Lange war ich nicht mehr nervös und doch schafft es diese Frau, mein Leben, innerhalb ein paar Wochen komplett auf den Kopf zu stellen. Als ich sie das erste mal gesehen habe wollte ich ihr am liebsten den Kopf abreißen, doch als Mati mir dann erzählt hat was sie für meine kleine Schwester getan hat, musste ich einfach nochmal mit ihr reden. Und als ich sie dann in dieser Apotheke gesehen habe, so verzweifelt und hilflos, da müsste ich mich revanchieren.

Natürlich mache ich das nicht bei jeden, aber meine Schwester war so fasziniert von ihr, da musste ich mich selbst überzeugen. Ich werde aus meinen Denken gerissen als Alexander in der Tiefgarage, vor den Aufzügen, anhält und aussteigt. 

Einer meiner Männer öffnet mir die hintere Tür und ich steige mit Ana, in meinen Armen, aus. Alex hat den Fahrstuhl schon runter geholt und stellt sich zwischen die Türen. Ich laufe hinein und Alexander steigt mit ein. Er drückt den Knopf für mein Penthouse und zieht seine Schlüsselkarte durch.

Sanft setzt sich der Aufzug in Bewegung und fährt nach oben. "Vladimir hält sich im Gebäude auf und wartet auf ihre Anweisungen, Sir.", unterbricht Alexander die Stille und guckt, wie auch im Auto, stur geradeaus. "Nimm ihm seine Waffen ab und steck ihn in eine Zelle. Über den Rest mache ich mir später Gedanken.", weise ich ihn streng an. 

Nickend sagt er "Natürlich." und ist wieder still. Als wir oben ankommen lässt Alexander mir den Vortritt und sofort sehe ich Boris der bereits auf uns wartet. Ohne was zu sagen steure ich mein Schlafzimmer an und lege Ana vorsichtig auf mein Bett. 

Boris macht sich sofort an die Arbeit und untersucht sie. Minuten vergehen doch es fühlt sich wie Stunden an. Immer wieder geht mir die Frage durch den Kopf, warum sie auf einmal so zwanghaft weglaufen wollte. Vielleicht hatte Vladimir ihr gedroht? Oder hat Irena irgendwas falsches gesagt? 

Auf einmal sticht mir mein zweit Handy in die Augen, was auf der anderen Bettseite liegt. Sofort hebe ich es noch und schalte es an. Sofort springt mir Anastasias Nachricht von gestern Abend entgegen.

Anastasia: Letzte Nacht war schön. Gerne wieder. 

Fuck. 



Ob er mit Anastacia geschlafen hat?
Lasst gerne ein Kommentar und ein Sternchen da.
Eure Leni<3



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