Teil 30

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Ana

Immer noch stumm gucke ich Aiden an und muss in Ruhe über seinen Vorschlag nachdenken. Es klingt nicht unvernünftig, aber mit meiner Sturheit ist es gar nicht so leicht ja zu sagen. "Und was sagst du?", fragt Aiden mich ernst und stellt sich wieder aufrecht hin. Er zieht eine Augenbraue hoch und guckt mich abwartend an.

"Unter eine Bedingung.", stelle ich klar und richte mich ebenfalls auf. Mit verschränkten Armen stelle ich mich vor Aiden und gucke ihn ernst an. Diesmal ist er es der stumm auf meine Bedingung wartet. "Ich will mein Bruder immer sehen können wann ich will und du bist immer ehrlich zu mir, wenn es um meine Sicherheit geht.", sage ich streng.

Belustigt schüttelt er den Kopf und fährt sich mit seiner Hand über den Mund. "Das waren zwei Bedingungen.", sagt er schmunzelnd und zwinkert mir zu. Augen verdrehend schüttele ich leicht den Kopf und nicke. "Ja, aber beide sind nicht verhandelbar.", sage ich ernst und meine es auch so.

Er will immerhin was von mir.

Als er sieht das ich es tot ernst meine, seufzt er und nickt anscheißend. "Gut, ich gebe deinem Bruder eine Wohnung unter uns und ich versuche ehrlich zu sein, aber alles was mit meiner Arbeit zu tun hat bekommst du nicht mit.", sagt er entschlossen und nickt auf die Tür zu.

Zögernd gehe ich voran und verlasse meine kleine Zelle. Als ich aus der Zelle trete, gucke ich Aiden fragend an. Er nickt nach links und schnellen Schrittes gehen wir nach oben. Oben angekommen atme ich tief durch und habe mich noch nie so gefreut wieder Tageslicht zu sehen.

Aiden überholt mich und läuft voran. Ich folge ihn und gemeinsam kommen wir vor einer weißen Tür an. "Dein Bruder muss eine Weile hier bleiben.", sagt er ernst und deutet auf die Tür. Vorsichtig öffne ich sie und trete in das schlichte Zimmer.

Tino liegt, an viele Geräte angeschlossen, auf einem Bett und hat die Augen geschlossen. Langsam laufe ich auf sein Bett zu und greife nach seiner Hand. Ganz blass liegt er da und atmet flach. "Ach Tino.", hauche ich mitfühlend und lege meinen Kopf an seinen Arm.

Ihn so zu sehen macht mich richtig traurig. Das hat er einfach nicht verdient.



"Miss Petrov?", werde ich von einer männlichen Stimme geweckt. Ich muss wohl eingeschlafen sein. Erschrocken schrecke ich hoch und gucke mich um. Ein Mann, der mir bekannt vor kommt, steht neben mir und mustert mich besorgt.

Nickend stehe ich auf und gucke rüber zu Tino, der aber immer noch die Augen geschlossen hat. "Alles in Ordnung? Wir hätten ihnen auch ein Bett mit reinstellen können.", sagt er freundlich und dreht sich wieder zum Monitor um. "Ich kenne sie doch irgendwo her?", äußere ich meine Vermutung und gucke ihn skeptisch an. 

Der Mann dreht sich wieder um und streckt mir seine Hand entgegen. "Boris Sokolov, Aiden privater Arzt.", stellt er sich höflich vor. Ich greife nach seiner Hand und schüttle sie zaghaft. "Sie haben mich auch untersucht, richtig?", frage ich ihn und lasse seine Hand wieder los. Nickend dreht er sich wieder zu Tino und misst seinen Blutdruck. 

Abwartend beobachte ich ihn und hoffe er hat gut Nachrichten für mich. "Also soweit geht es ihm gut. Er müsste im laufe des Tages aufwachen.", fängt er ernst an und danach dem er noch einige Geräte umgestellt hat, wendet er sich mir wieder zu. "Sein Bein könnten wir retten, aber er wird viel Physiotherapie brauchen und zu 100% wird er sein Bein auch nie wieder nutzen können.", sagt er ehrlich und guckt mich mitfühlend an. 

Tief durch amtend setze ich mich auf die Bettkante und gucke Tino wehleidig an. Das hat er nicht verdient. "Wenn was sein sollte, sagen sie bescheid.", sagt er noch und verlässt anschließend das Zimmer. Still betrachte ich Tino noch einen Moment und verlasse das ebenfalls das Zimmer. 

Vor der Tür steht einer von Aidens Gorillas und guckt grimmig umher. Ich stelle mich vor ihn und hoffe seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Als er nicht reagiert, fange ich einfach an zu reden. "Wo ist Aiden?", frage ich neutral und verschränke die Arme vor der Brust. 

Kurz guckt er zu mir runter und richtet dann sein Blick wieder auf die Wand, hinter mir. "Das weiß ich nicht, Miss Petrov.", sagt er monoton. Augen verdrehend stoße ich genervt Luft aus. "Dann suche ich ihn halt.", sage ich provokant und laufe einfach in die Richtung aus der wir damals gekommen sind. "Miss.", versucht mich der Gorilla aufzuhalten, doch ich ignoriere ihn einfach. 

In der Lobby angekommen, gucken mich viele verwirrt an, sagen aber nichts. Wahrscheinlich haben sie mich hier noch nie gesehen und Aiden sagt ja immer, das hier nicht jeder rein kommt. "Miss Petrov sie dürfen hier nicht alleine rum laufen.", sagt der Gorilla ernst und stellt sich vor mich. "Dann bring mich doch einfach zu Aiden.", kontere ich frech und stemme die Arme in die Hüften. 

Zögernd holt er ein Funkgerät aus seiner Hosentasche und spricht irgendwas auf russisch rein. Warum dürfte ich gleich nochmal kein russisch lernen? Das muss ich das nächste mal unbedingt meine Mama fragen, wenn ich bei ihr bin. "Folgen sie mir.", sagt er irgendwann und läuft auf die Fahrstühle zu. Er drückt den Knopf und prompt öffnet sich die Türen. 

Gentleman like, lässt er mir den Vortritt und steigt dann ebenfalls ein. Wir fahren Still nach oben und steigen weiterhin Still aus dem Aufzug aus. Zügig laufen wir ein paar Flure entlang und halten vor einer massiven Holztür an. Dreimal klopft der Gorilla und als das genervte Herein ertönt, öffnet er die Tür und tritt ein. 

Selbstbewusst laufe ich hinterher und stelle mich mit verschränkten Armen vor Aiden, der an einem massiven Holztisch sitzt. "Geh.", weißt er den Gorilla streng an und richtet sein Blick nur auf mich. "Was ist diesmal?", fragt er genervt und widmet sich seinen Unterlagen wieder. "Wir müssen über Tinos Behandlung reden.", sage ich ernst und setze mich vor ihm hin.  

"Da müssen wir nichts besprechen. Ich kümmere mich um seine Behandlung. Meine Leute sind spitze. Punkt.", sagt er monoton und unterschreibt irgendwas. Genervt seufze ich und schüttele leicht den Kopf. "Aiden du kannst nicht alles für uns zahlen, das kann ich dir doch gar nicht zurück geben.", sage ich ruhig und versuche die entspannte Variante. 

Wenn ich jetzt wütend werde, dann schreien wir uns wieder an und das bringt mir nichts und erst recht nicht an mein Ziel. "Ana ihr habt kein Geld. Ihr seit pleite, also doch, ich muss dafür zahlen oder Tino stirbt.", sagt er genervt und richtet endlich seinen Blick auf mich. Verletzt über seine Worte stehe ich einfach auf und gehe auf die Tür zu. Bevor ich sein Büro verlasse, halte ich nochmal inne. 

Ohne mich umzudrehen sage ich mit fester Stimme. "Ich würde gerne duschen und mir was frischen anziehen." "Maxim bringt dich runter und Oleg und Pawel fahren dich ins Penthouse.", sagt er neutral. Kurz schließe ich meine Augen und verlasse sein Büro. 

Wenn er das so haben will, dann bekommt er es. Das Spiel kann ich auch. 




Hey ihr lieben, 
ich bin nächste Woche im Skiurlaub und weiß noch nicht wie ich es schaffe zu Updaten, daher möchte ich auch keine Tage festlegen. 
Ein Kapitel kommt auf jeden Fall, damit ihr nicht so lange, auf die darauffolgende Woche, warten müsst. ;)
Hoffe ihr habt Verständnis. 
Ich wünsche euch allen schöne Ferien. 

Eure Leni <3

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