Teil 28

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Ana


Ängstlich sitze ich auf dieser bescheuerten Bank und warte das die Schwester, von gerade eben, wieder kommt. Was hat Tino nur wieder für scheiße gebaut? "Sir.", ertönt die erlösende Stimme der Schwester von gerade eben. Hoffnungsvoll springe ich auf und gucke sie mit großen Augen an.

"Mister Petrov wird gerade Operiert. Er hat zwei Schusswunden. Eine in der Schulter, die andere im Oberschenkeln. Die Schulterverletzung ist nicht Lebensgefährlich, dafür wurde die Hauptarterie, im Bein, getroffen. Mister Sokolov versucht die Blutung zu stoppen. Ebenfalls soll ich ihnen ausrichten dass das Bein vielleicht nicht gerettet werden kann.", sagt die Schwester ernst.

Geschockt, stehe ich mit offenen Mund da und muss erstmal realisieren was sie da gesagt hat. Tino kann sein Bein verlieren? Zwei Schusswunden. "Oh Gott.", hauchte ich und versuche mich wieder auf die Bank zu setzen. Aiden stützt mich und leitet mich zur Bank. "Ich will über alles wichtige auf den laufenden gehalten werden.", sagt Aiden mit tiefer Stimme und zieht mich in seinen Arm.

Nickend verschwindet die Schwester wieder. "Ana alles wird gut. Boris ist der beste.", versucht Aiden mich aufzuheitern. Schniefend recke ich das Kinn und wische mir meine Tränen weg. "Wer war das?", übergehe ich seine frage und spüre auf einmal unendlich viel Hass in mir. Aiden atmet tief durch und antwortet mir dann ernst. "Ich habe noch kein Bericht bekommen." "Dann hol hin dir verdammt.", schreie ich ihn wütend an und springe von der Bank auf.

Aiden erhebt sich ebenfalls und holt stumm sein Handy aus der Hosentasche. "To yest. (Sprich)", knurrt Aiden in sein Telefon und geht ein paar Schritte von mir weg. Aufgeregt warte ich drauf das er endlich sein Telefonat beendet und mir sagt wer meinen Bruder angeschossen hat. Innerlich Bete ich für Tino und hoffe das alles gut wird. Aber ich muss jetzt stark sein. Für meinen Bruder und tränen helfen da jetzt nicht.

Als er dann endlich auflegt und auf mich zu kommt, gucke ich ihn auffordernd an. "Sie kamen im Auftrag von Igor Popov. Tino schuldet ihm ein Haufen Geld.", sagt Aiden ernst. Schluckend starre ich Aiden an und muss erstmal überlegen was ich jetzt mache. So viel Geld werden wir nicht haben. Scheiße Tino, warum bringst du uns immer in solch eine beschissene Lage?

"Ana.", spricht Aiden mich energisch an und rüttelt mich ein bisschen. Erschrocken weiche ich ein Schritt zurück. "Ich muss los.", sage ich kurz angebunden und drehe mich einfach um und laufe zurück zum Eingang. Ich muss dringend irgendwo Geld herbekommen. Doch natürlich komme ich nicht weit.

Zwei Schränke stellen sich mir in den Weg und lassen mich nicht vorbei. "Du kannst nicht gehen.", sagt Aiden streng und stellt sich dicht hinter mich. "Auf deinen Bruder wurde geschossen und ich werde dich nicht der gleichen Gefahr aussetzen.", spricht er streng weiter und packt mich am Oberarm.

Wütend versuche ich mich von ihm zu lösen, doch er zieht mich einfach eine Treppe hinunter und ignoriert meine Proteste. "Aiden lass mich los. Ich muss das scheiß Geld zusammen bekommen.", meckere ich aufgebracht, doch Aiden ignoriert mich weiterhin. Als wir vor einer Stahltür ankommen, schließt er, die Tür, auf und schiebt mich unsanft hinein.

Verwirrt gucke ich mich um und versuch heraus zu finden was das für ein Raum ist. "Ich werde das Problem lösen. In der Zeit wartest du hier. Ich lasse dir jede halbe Stunde Bericht erstatten, wie es Tino geht.", sagt er ernst und verschränkt die Arme vor der Brust. "Was soll das heißen? Willst du mich hier einsperren?", sage ich aufgebracht und laufe wütend auf ihn zu. Das kann er doch nicht machen?

Ohne was auf meinen Protest zu erwidern, dreht er sich um und schließt die Tür hinter sich. Wütend schlage ich mit meinen Händen dagegen, doch natürlich bewegen sich, die Tür, kein Stück. Eine kleine Lucke, in der Tür, geht auf und Aiden ist zu sehen. "Ich lasse dir noch essen bringen. Du solltest dich ausruhen und mich das klären lassen.", sagt er streng und schließt die Lucke wieder, bevor ich was erwidern kann.

So ein Mistkerl. Mit bebender Brust gucke ich mich in dem kleinen Raum um. Ein Bett steht in der Ecke und ein kleiner Tisch mit Stuhl steht daneben. Irgendwie habe ich mir solche Räume immer grusliger vorgestellt. Aber vielleicht ist das noch nicht so ein Raum, wo Aiden Menschen foltert und tötet.

Seufzend lasse ich mich auf das Bett fallen und schließe für einen Moment die Augen. Was ist nur aus meinem Leben geworden? Geht das jetzt für immer so weiter oder stehe ich mit Aiden irgendwann auf Augenhöhe?


Aiden


Kochend vor Wut betrete ich mein Büro und knalle die Tür hinter mir zu. Das alles läuft aus dem Ruder. Popov sollte kein Problem sein und doch hat Alexander es nicht geschafft diesen Bastard beizubringen das man sich mit mir lieber nicht anlegen sollte. Schnell schütte ich mir ein Glas Whisky ein und exe das ganze Glas. Die kalte Flüssigkeit brennt sich meine Kehle hinunter und lässt mich ein bisschen runter fahren.

Ein klopfen reißt mich von meinem Glas los. "Herein.", sage ich angespannt und hoffe für denjenigen, der durch diese Tür gleich kommen wird, gute Nachrichten hat. Andrej betritt mein Büro und stellt sich mit gestrafften Schultern vor meinen Schreibtisch. "Wir wissen wo Popov ist. Zwei Teams sind in Stellung und warten auf ihre Befehle, Sir.", erwidert er mir auf russisch und reicht mir ein Tablet.

Auf ihm sind Kamerabilder von Helmkameras zu sehen. "Ich will diesen Kerl leben, der Rest ist mir egal.", antworte ich ihm ebenfalls auf russisch und verlasse mein Büro, Richtung Einsatzzentrale. Andrej folgt mir Still.

Unten angekommen, nicken mir meine Leute zu und arbeiten dann weiter. Einer meiner Männer reicht mir ein Funkgerät und deutet auf einen Bildschirm. Ich bin schon lange nicht mehr vor Ort dabei. Dafür bin ich zu mächtig und meine Leute wissen das. Zu groß wäre die Gefahr das ich getötet werde und ein Machtvakuum entsteht. Da ich keinen direkten Nachfolger habe könnte jeder an die Macht gelangen und nicht jeder wäre so gut wie ich.

Bei mir wissen meine Leute an was sie sind und das sie immer pünktlich ihr Geld bekommen. Und das reicht für Loyalität. Natürlich wissen sie auch was mit Verräter passiert und trauen sich dann nicht mich zu verraten. Einen Verräter hatte ich bis jetzt und er wird mein letzter sein.

"Angriff."






Wollte euch mal ein bisschen mehr Einblick in Aidens Welt geben.
Ich weiß es klingt ein bisschen so als wäre er der Präsident und ein Stück weit ist er das auch. Halt nur von der Unterwelt.
Freue mich über Kritik.
Eure Leni<3

Her StoryWhere stories live. Discover now