Teil 33

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Aiden


Alexander, ich und ca. hundert Männer von mir sind auf dem Weg zum Treffpunkt von Koslow. Angespannt steure ich den Wagen durch die verschneiten Straßen und hoffe für uns alle, dass das ruhig verläuft. Ich will einfach nur wissen was er von Ana will und ihm ein Gegenangebot unterbreiten.

Fünf Minuten kommen wir an dem Treffpunkt an und sind anscheint die ersten. Besser so. So können meine Leute sich entspannt verstecken und alles im Auge behalten. "Davay. (Auf geht's.)", herrsche ich meine Männer an und steige mit Alexander wieder in mein Auto.

Hoffentlich kommt der gleich, ich will nicht den ganzen Tag hier meine Zeit vergeuden. Es ist kalt und die Dämmerung setzt langsam ein. Wenn der nicht bald kommt, geht uns der Vorteil flöten. Im dunkeln ist alles schwerer zu Überwachen.

"Darf ich sie etwas fragen, Sir?", fragt Alexander vorsichtig und dreht leicht seinen Kopf in meine Richtung. Brummend nicke ich kurz und starre weiter aus der Frontscheibe. "Was haben sie mit Vladimir gemacht?", fragt er unsicher und spannt seinen Kiefer an. Für die Frage, allein schon, könne er seinen Kopf verlieren, aber wenn das mit Koslow schief geht, brauche ich jeden Mann.

"Eine Kugel in die Schulter und er fängt von vorne an.", erkläre ich wahrheitsgemäß und drehe dann ganz langsam meinen Kopf in seine Richtung. "Wenn du das rumposaunen solltest, jage ich dir eigenhändig eine Kugel in den Kopf.", hänge ich noch bedrohlich dran und hole dann mein Handy raus. Alexander nickt schnell und guckt wieder stur aus dem Fenster.

Koslow ist schon eine halbe Stunde zu spät und so langsam macht es mich nervös. "Hat er irgendwas angedeutet, das er später kommt?", frage ich Alex misstrauisch und spiele mit meinem Handy rum. "Nein, er meinte bloß, wir sollen pünktlich sein.", erwidert Alexander mir ernst.

In meinem Kopf rattern tausend Rädchen und versuche das ganze zusammen zu setzen. Irgendwas stimmt nicht, aber was? Grübelnd entsperre ich mein Handy und gehe auf die Überwachungs-kameras der Zentrale. Doch alle sind schwarz. Sofort öffne ich Anas GPS Tracker, um zu lokalisieren, ob sie noch in der Zentrale ist und glücklicher Weise ist ihr Signal noch in der Zentrale.

Aber irgendwas stimmt trotzdem nicht.

"Öffne die Überwachungsbänder der Zentrale. Aktueller Zeitpunkt.", weiße ich Alex an und hoffe das es nur eine Störung meines Handy ist. Alexander tut sofort wie ihm befohlen und öffnet die Überwachungsbänder. Stirnrunzelnd zeigt er mir sein Handy, auf dem eigentlich die Überwachungsbänder laufen sollten.

Wütend schlage ich auf das Lenkrad und versuche Pawel und Oleg zu erreichen. Doch keiner der Beiden geht ran. "Nicht wir sind in eine Falle gelaufen, sondern Ana.", knurre ich aufgebracht und starte unverzüglich den Motor meines Sportwagen. Er wollte uns weglocken, damit er leichter die Zentrale überfallen kann.

Aber selbst wenn er mit seinen ganzen Leuten gekommen ist muss es unheimlich schwer sein, sie zu überfallen. Alles ist auf höchsten Niveau - Personal sowie Technik. Fuck wir haben sogar Sprengfallen.

Also muss er noch irgendein Ass im Ärmel haben. Das ganze passt nicht zusammen, selbst wenn wir unterbesetzt wären, hätten sie genug Zeit Ana in einen Safe Raum zu schaffen und dann würden sie auch nicht an sie ran kommen.

Außer.

"Ruf Anton an.", weiße ich Alexander an und hoffe so sehr, das sie Olivia nicht entführt haben. An sie wären sie kinderleicht rangekommen und wenn die Ana damit unter Druck setzten würden, dann würde sie alles tun, nur um ihre Mutter zu retten.

Scheiße. Scheiße. Scheiße.

Warum habe ich dieses Szenario nicht schon vorher erahnt? "In der Klink gab es eine Schießerei. Sie haben Olivia Petrov mitgenommen.", sagt Alexander, nach dem er aufgelegt hat. Damit haben sie das perfekte Druckmittel gegen Ana.

Eine halbe Stunde später kommen wir an der Zentrale an. Die Wachposten, am Eingangstor, liegen mit Aufgeschlitzter Kehle da und ein Teil der Zentrale brennt. Mit gezogener Waffe steige ich aus und gehe über die ganzen Leichen am Boden. Ein Teil erkenne ich - meine Leute, doch ein paar habe ich noch nie gesehen.

Na wenigsten haben sie ein paar von Koslows Männer ausschalten können. "Geh nach Tino gucken.", weiße ich Alexander, und ein paar meiner Leute, an. Mit dem Rest mache ich mich auf die suche nach Ana. Leider Gottes muss ich gar nicht lange suchen, denn einer meiner Männer, die anscheint überlebt haben, sprechen mich an. "Mister Ivanov.", bringt er keuchend hervor und hält sich seine Schussverletzung am Bauch.

Ein Wunder das er noch lebt. "Ich soll ihnen eine Nachricht von Koslow überbringen.", sagt er schmerzverzerrt. Ich gehe vor ihm in die Hocke und höre mir seine Worte genau an. "Sie wird nie wieder zurückkehren.", überbringt er Koslows Nachricht und gucke mich flehend an. Augenverdrehend erhebe ich mich wieder und jage ihm ein Kugel zwischen die Augen.

Er hätte die Verletzung wahrscheinlich eh nicht überlebt. "Findet raus wo sie ist.", schreie ich die verbliebenen Männer an und stürme in Richtung Tinos Zimmer. Der Krankenflügel sieht sehr unbeschadet aus, also könnte Tino noch da sein. "Ihm gehst gut, er will nur wissen was hier los ist.", sagt Alexander, als er mir entgegen kommt.

Nickend laufe ich an ihm vorbei und gehe in Tinos Zimmer. "Wo ist Ana? Wo ist meine Schwester?", fragt Tino direkt aufgebracht als er mich sieht und einer meiner Leute hält ihn im Bett fest. "Keine Ahnung.", antworte ich ehrlich und stelle mich ganz nah an ihn. "Was weißt du? Hast du irgendwas gehört oder gesehen.", frage ich streng und gucke ihn misstrauisch an.

"Nein verdammt, wie denn?", erwidert er sarkastisch und versucht sich zu befreien. Ich gebe Maxim einen Handzeichen und sofort lässt er Tino los. "Denkt nach, was könnten die von ihr wollen.", übe ich Druck auf Tino aus und lasse Koslows Namen erstmal aus dem Spiel. Ich muss sicher sein, das er damit nichts zu tun hat.

Obwohl ich mir auch schwer vorstellen kann, das Tino seine eigene Schwester verrät. "Ich weiß es nicht. Ich weiß ja nicht mal wer die sind. Wahrscheinlich will dir irgendeiner was auswischen und nutzt meine Schwester dafür.", schreit mich Tino wütend an und versucht sich aufzurichten. Kinderleicht drücke ich ihn zurück ins Bett und baue mich vor ihm auf.

"Nein Tino hier geht es um was anders und wenn ich das rausgefunden habe, um was es geht, dann kann ich auch Ana finden."



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