Teil 1

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Ana

"Hier trink das.", bitte ich meine Mutter. Schwach dreht sie ihren Kopf zu mir und ich setze ihr das Glas an ihre trocknen Lippen. Unter Schmerzen nimmt sie ein paar schlucke und legt sich erschöpfst ins Bett zurück. Ich versuche mir ein lächeln aufzubringen und streichle ihr sachte über die Haare. "Ich gehe jetzt deine Medikamente holen.", sage ich leise und gehe aus ihrem kleinen Zimmer.

Erschöpft stöhne ich als ich ihr Zimmer verlassen habe. Die Krankheit meiner Mutter macht mich fertig, aber ich kann und will auch nicht aufgeben, weil sie sonst stirbt. Ich laufe in den Flur und ziehe mir meine alten Schuhe an. Quietschend öffnet sich die Tür in den kalten Hausflur. Frierend ziehe ich meine Jacke näher an mich heran und trete auf die Straße.

Zugefroren vom Schnee laufe ich die vereisten Straßen in Richtung Apotheke. Zwar habe ich eigentlich kein Geld die Medikamente zu kaufen, aber es gibt ja auch noch andere Wege. Von einer kleinen Seitengasse trete ich auf den Marktplatz. Er ist klein und sieht nicht besonders schön aus, aber hier kann ich einiger maßen die Miete zahlen.

Auf dem Markt stehen drei schwarze SUVs die aussehen als kommen sie nicht von hier. In diesem Viertel hat fast keiner ein Auto und schon gar nicht solche Luxuskarren. Ich will gerade über die Straße gehen als ich ein kleines Mädchen rumlaufen sehe. Sie sieht aus als ob sie sich verlaufen hat. "Hey.", spreche ich sie vorsichtig an. Mit großen Augen guckt sie mich an. "Wo sind denn deine Eltern?", frage ich sie und hocke mich vor die hin. "Tot.", sagt sie leise und guckt auf den Boden.

Oh und ich dachte ich habe ein scheiß Leben. "Und wie bist du hier her gekommen?", frage ich sie weiter und guckte mich nach jemanden um der zu ihr gehören könnten, aber weit und breit ist keine Menschenseele zu sehen. "Mein Bruder hat hier was zu erledigen.", sagt sie und deutet auf die drei schwarzen SUVs. "Und was machts du hier?", frage ich sie ernst. "Wir wollten danach Pizza essen gehen, aber es war langweilig im Auto zu warten.", sagt sie und guckt mir kurz in die Augen.

"Wäre es mir auch.", sage ich und lächle sie an. "Was hältst du davon wenn wir uns in den kleine Laden dort setzen und auf deinen Bruder warten?", spreche ich meinen Gedanken aus. Nickend nimmt sie meine Hand und zu zweit laufen wir in die kleinen Laden. Ich habe zwar kein Geld, aber ich bringe es nicht übers Herz sie hier einfach so stehen zu lassen. Eine Möglichkeit wird es schon geben.

Lächelnd setzt sie sich an einen kleinen Tisch und grinst mich an. "Was?", frage ich sie und muss automatisch mit grinsen. "Mein Bruder sagt immer die Menschen sind böse, aber du nicht.", sagt sie fröhlich und grinst über beide Ohren. "Wieso bin ich denn nicht böse?", frage ich sie neugierig und halte sie für ein sehr schlaues kleines Mädchen. "Weil du mir hilfts.", sagt sie und guckt aus dem Fenster. Ich bestelle ihr eine kleine heiße Schokolade und unterhalte mich mit ihr.

"Wie heißt du eigentlich?", fragt die kleine mich nach einer Weile. "Ana und du?", frage ich sie zurück. "Matilda aber Freunde nennen mich Matti.", grinst sie mich an und scheint guckte Laune zu haben. Zufrieden trink sie an ihrer heißen Schokolade und plappert vor sich hin. Mit halb wägst guter Laune höre ich ihr zu.





"Da.", schreit sie auf einmal und springt vom Stuhl auf. "Was?", frage ich sie erschrocken und stehe ebenfalls auf. "Da ist mein Bruder.", sagt sie und rennt einfach los. "Warte.", schreie ich ihr hinterher und renne ihr nach. Kurz vor der Straße bekomme ich sie zu fangen und halte sie auf, über die Straße zu rennen, wo gerade ein Auto mit volle Kanne vorbeirauscht. "Vorsicht.", sage ich und deute auf das Auto was gerade um die Ecke rast.

Ich lasse Matti wieder los und deute ihr an das sie jetzt über die Straße laufen kann. Sie rennt los, direkt in die Arme ihrer Bruders. Zumindest glaube ich das es ihr Bruder ist. Als er sich umdreht werden meine Augen groß. Er sieht aus wie ein Adonis. Grimmig guckt er mich an und drückt Matti näher an sich. "Das ist Ana.", höre ich Matti sagen und laufe vorsichtig auf sie zu. Ich habe gerade die Straße überquert als ich jemanden schreien höre.

"Hey.", höre ich die Ladenbesitzer von gerade eben schreien. Erschrocken drehe ich mich um und fange an zu rennen. "War schön dich kennen gelernt zu haben.", schreie ich Matti noch nach bevor ich in der nächsten Seitengasse Verschwinde. Schwer atmend lehnen ich mich gegen einen Müllcontainer und versuche meinen Atmung zu kontrollieren.

Als ich mir sicher bin das die Luft rein ist laufe ich wieder aus der Gasse hinaus. Kopfschüttelnd mache ich mich auf den Weg zur Apotheke um die Medikament meiner Mutter zu holen. Vorsichtig betrete ich die Apotheke und gehe direkt zu einer Verkäuferin. Ich reiche ihr die Krankenkarte meiner Mutter und versuche mir ein lächeln aufzusetzen. Die Verkäuferin kennt mich schon, doch diesmal runzelt sie die Stirn.

"Tut mir leid, sie habe die Mindestzahl bereits erreicht.", sagt sie entschuldigend und reicht mir die Karte wieder. "Nein das kann nicht sein. Probieren sie es bitte nochmal.", stoße ich verwirrt aus. "Es tut mir wirklich leid, Miss Petrov.", sagt sie und sengt ihre Stimme. "Nein bitte meine Mutter brauch diese Medikamente.", sage ich fehlend und gucke sie genauso an. "Dann müssen sie sie auf eigene kosten kaufen.", sagt sie und tippt im Computer rum. "Wie viel?", frage ich und hoffe das diese Medikament nicht so teuer ist. "150€ für die Menge die sie immer nehmen.", sagt sie ernst.

Mit großen Augen betrachte ich sie. 150€. Das kann ich mir nie leisten. "Gibt es nicht noch kleinere Packungen?", frage ich sie und gucke sie hoffnungsvoll an. "Ja die kostet 80€.", sagt sie und scheint sich leicht unwohl zu fühlen. Ich krame gerade in meiner kaputten Tasche herum als ich einen Arm sehe der 150€ auf den Tresen legt. "Geben sie ihr die Medikamente.", sagt eine tiefe dominante Stimme.



Und los geht's...
Eure Meinung zum ersten Kapitel?
Lasst gerne ein Kommentar und ein Sternchen da.
Eure Leni<3

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