Teil 40

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Ana

Wie in einer Starre gefangen stehe ich regungslos da und guckte ihn mit großen Augen an. Das kann nicht sein. Das ist unmöglich. "Ana?", spricht Koslow mich an und kommt auf mich zu.

Jeden Schritt den er auf mich zu macht, weiche ich einen zurück. "Bleib bitte steht, ich möchte dir alles in Ruhe erklären und versuchen deine Fragen zu beantworten.", versucht er es erneut, doch ich drehe mich einfach um und renne davon.

Keine Ahnung wohin, Hauptsache weg von ihm. Sicherlich hat er sich das gerade ausgedacht um Aiden irgendwie zu ärgern. Aber warum sollte er? Das ergibt alles kein Sinn.

Was ist mit Tino? Laut seiner Geschichte hat er sie nie wieder gesehen, das heißt Tino und ich haben nicht den gleichen Vater. Wir sind nur Halbgeschwister.

Die ganzen wirrend Gedanken lenkten mich so sehr ab das ich gar nicht den kleinen Baumstamm auf dem Boden wahrnehmen und einfach drüber falle. Eine schmerzverzerrter Ton verlässt meinen Mund.

Mit schneller Atmung drehe ich mich im Schnee um und befreie mein Gesicht vom Schnee. Schmerzend halte ich mir meinen Knöchle und fluche leise vor mich hin. "Ana.", ertönt die besorgte Stimme von Koslow hinter mir und lässt mich erschrocken hoch gucken.

Er kommt auf mich zu und hockt sich vor mich in den Schnee. "Fass mich nicht an.", zische ich aufgebracht und versuche mich von ihm weg zu drehen. Seufzend schüttelt er den Kopf und holt sein Handy raus. Kurz tippt er drauf rum und verstaut es dann wieder.

"Ich will mir nur dein Knöchel ansehen.", erklärt er mir ruhig und deutet mir seiner Hand auf meinen Knöchel. "Mir gehts gut.", erwidere ich bissig und versuche den Schmerz zu unterdrücken.

Knurrend greift er einfach nach meinem Bein und zieht meine Hose ein Stück hoch. Schnell versuche ich mich aus seinem Griff zu bereifen, doch er hält mein Bein so fest das ich keine Chance habe mich zu befreien.

Es tut nicht weh, aber genug Druck um nachzugeben und ihn mein Knöcheln angucken zu lassen. "Er ist geschwollen. Danilo guckt ihn sich gleich an.", sagt er konzentriert und begutachtet weiter meinen Knöchel.

"Mir gehst gut, das geht gleich wieder weg.", zische ich wütend und versuche aufzustehen. Koslow richtet sich ebenfalls wieder auf und reicht mir seine Hand, damit ich besser hoch komme.

Stur wie ich nun mal bin, ignoriere ich seine Hand und quäle mich allein hoch. Zwischen zusammen gebissenen Zähnen versuche ich meine Schmerzen zu ignorieren und mir nichts anmerken zu lassen.

"Stur wie deine Mutter.", murmelt Koslow und hebt mich dann einfach hoch. Sofort trete ich um mich und versuche mich aus seinen Armen zu befreien. "Lass mich runter.", schreie ich wie ein kleines Kind.

Kopfschüttelnd läuft er einfach weiter und betritt die große Eingangshalle, nachdem zwei Männer in schwarz uns die Tür aufgemacht haben. Er ignoriert meine Proteste und setzt seinen Weg, ins Wohnzimmer, fort.

Angekommen setzt er mich auf die große, beige Couch und drückt mich nach hinten. "Sitzen bleiben.", knurrt er mich bestimmend an und gibt einen der Männer die uns gefolgt sind ein Zeichen.

Stumm stellt sich der Gorilla vor mich und soll wohl aufpassen das ich nicht wieder aufstehe. Wütend verschränke ich die Arme vor der Brust und gucke aus der großen Fensterfront rechts neben mir.

Zwei Minuten später kommt Koslow mit einem Kühlakku und einer dampfenden Tasse zurück gelaufen. Der Gorilla tritt bei Seite und stellt mich unter mich. "Danilo ist gleich da, bis dahin drück das auf deinen Knöchel.", teilt er mir mit und reicht mir den Kühlakku.

Brummend nehme ich ihn an und halte ihn an meinen Knöchel. "Heiße Schokolade. Du saßt ziemlich lange im Schnee.", hängt er noch an und zeigt auf die heiße Tasse. "Was soll das werden?", frage ich wütend und schmeiße ihm sein scheiß Kühlakku entgegen.

Geschickt fängt er den Kühlakku und hockt sich tief durchatmend vor mich hin. "Dein Knöchel muss gekühlt werden wegen der Schwellung.", antwortet er mir und weiß genau das ich das damit nicht meinte.

"Mein Knöchel ist mir scheiß egal. Was denkst du bezweckst du hier? Uns zu entführen und auf heile Familie machen? Das kannst du vergessen, da spiele ich nicht mit. Du bist nicht meine Familie. Meine Familie ist in Saint Petersburg. Unser Leben ist in Saint Petersburg.", schreie ich ihn wütend an und stelle mich aufrecht hin.

Was denkt er wer er ist? Nur weil ich jetzt weiß das er mein Erzeuger ist, hat sich nichts geändert. Ein Vater entführt seine Tochter und dessen Mutter nicht. Stumm starrt er mich an und hat ein Pokerface aufgesetzt.

"Und Ivanov ist deine Familie?", fragt er monoton und guckt mich verachtend an. "Er hat mich nicht entführt.", erwidere ich laut und gucke ihn fassungslos an. Will er das wirklich vergleichen? "Er hat dich sinnlos in Gefahr gebracht.", knurrt er auch lauter und fixiert ich wütend.

Das hat er jetzt nicht gesagt, oder? "Welche Gefahr denn? Die einzige Gefahr bist du. Du hast uns entführt. Nicht Aiden. Er wollte immer nur das beste für mich.", sage ich aufgebracht und schüttle den Kopf.

"Ganz sicher nicht. Wahrscheinlich hat er rausgefunden wessen Tochter du bist und war deshalb so nett zu dir. Er spielt mit dir.", schreit er mich an und beißt seinen Kiefer zusammen. "Du kennst ihn nicht, also erlaube dir kein Urteil.", verlange ich von Koslow ernst und verschränke die Arme vor der Brust.

Belustig schüttelt er seinen Kopf und durchbohrt mich mit seinem Blick. Ich sehe wie er um Fassung ringt und versucht nicht in die Luft zu gehen. "Dieser Mann hat mehr Menschen getötet als dir lieb ist. Er ist ein Monster. Ein psychopatisches Monster.", erwidert er aufgebracht.

Also ich weiß nicht ob er es nicht merkt, aber er macht doch genau das gleiche. Er hat auch eine Mafia und tötet Menschen, was also unterscheitet ihn von Aiden? "Du machst genau das selbe also wenn du ihn als psychopatisches Monster bezeichnest dann bist du auch eins. Du bist nicht besser."

Und ehe ich mich versehe fange ich mir eine Ohrfeige ein. Mit weit aufgerissenen Augen starre ich ihn fassungslos an und halte mir meine sicherlich rote Wange.




Ihr Lieben, ich will mich bei euch bedanken.
7 Tausend Reads...einfach unfassbar. Letzte Woche warne es noch 6 Tausend und es freut mich jeden Tag zu sehen wie schnell wir wachsen.
Deshalb habe ich auch beschlossen morgen eine Lesenacht zu machen und das Buch zu beenden.
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel und freut euch so auf morgen wie ich. Lass gerne ein Like und ein Kommentar da und genießt den Abend mit Fußball.
Eure Leni<3

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