Teil 12

2.2K 52 4
                                    



Ana


Pappe satt laufe ich ins Badezimmer und wasche mir meine Hände. Lange war ich nicht mehr so satt. Zwar finde ich es nicht so rosig, das Aiden meine Lage mitbekommen hat, aber er ist nicht der Typ fürs Diskutieren. 

Fertig gerichtet verlasse ich das Badezimmer, schnappe mir meine Handtasche vom Bett und gehe aus dem wunderschönen Schlafzimmer. Vor der Tür liegt ein kleiner Zettel. Ich bücke mich und lese ihn.

Musste los. Ich hoffe es hat dir geschmeckt.
Alexander fährt dich nach Hause.
Aiden

Oh ja, geschmeckt hat es auf jeden Fall. Den Zettel verstaue ich in meiner Tasche und laufe Richtung Aufzug. Einer der breitgebauten Männer von vorhin steht davor und hat eine eiserne Miene auf dem Gesicht. "Sind sie Alexander?", frage ich den großen Typ.

Nickend dreht er sich um und drückt den Knopf für den Fahrstuhl. Also nicht der Gesprächige Typ. Gut zu wissen. Schweigend steigen wir in den Fahrstuhl und fahren nach unten. Sofort als wir ausstiegen stickt mir der schwarze Jeep ins Auge. 

Er steht direkt vor dem Fahrstuhl und sieht wie neue aus. Alexander hält mir die hintere Tür auf und ich steige ein. Zügig umrundet er den Wagen und setzt sich hinter das Steuer. Schweigend startet er den Motor und fährt aus der Tiefgarage. 

Die ganze Fahrt über gucke ich aus dem Fenster und betrachte die vorbeiziehenden Häuser. Die Häuser werden weniger sobald wir aus der Stadt raus sind und man sieht sofort, das hier die ärmlicheren Leben. Ein bisschen deprimiert, weil ich gerade aus einem Penthouse kommen, lasse ich den Kopf hängen.

Die Zeit mit Aiden ist total schön. Er lässt mich vergessen und in eine andere Welt fliehen, in die ich nie gehören werde. Dieses Schicki Micki ist einfach nicht mein Style. In zweierleih Dingen und dann muss ich wieder an Aidens Job denken. Nennt man das überhaupt Job. Ich glaube wohl kaum, dass es eine Stellenanzeige dafür im Internet gibt.

Gesucht: Mafia Boss

Das ich nicht lache. Kopfschüttelnd gucke ich wieder aus dem Fenster und bemerke das wir angekommen sind. Alexander steigt schnell aus, läuft auf meine Seite und hält mir die Tür auf. "Schönen Tag.", sagt er nachdem ich ausgestiegen bin und mich ein Stück vom Wagen entfernt habe. 

Ich wollte ihm es gerade ebenfalls wüschen, da verschwindet er schon im inneren des Wagens. Dann eben nicht. Ich drehe mich um und laufe auf die klapprige Tür zu. Knarrend öffne ich sie und sofort kommt mir der muffige Gestank entgegen.

Angeekelt laufe ich die Treppen noch bis zu unseren neuen Wohnungstür. Schnell ist sie aufgeschlossen und ich betrete unsere Wohnung. Erschöpft von der Aufregung der letzten Tage, lasse ich mich auf die Couch fallen und atme tief durch.

Zwar waren auch positive Dinge dabei, wie der unglaubliche Sex mit Aiden, aber das wiegt leider nicht alles auf. Polternd höre ich wie die Tür auf geht und springe sofort von der Couch auf. Schwankend kommt Tino mir entgegen und guckt mich grinsend an. Fragend gucke ich ihn an. "Was ist?", frage ich schroff und lasse mich wieder auf die Couch fallen.

Ich liebe meinen Bruder, aber in letzter Zeit übertreibt er es immer mehr. Er rutscht immer tiefer ab und ich weiß einfach nicht was ich dagegen tun kann. "Ich habe einen Job.", grinst er dämlich und lässt sich neben mir auf die Couch fallen. 

"Besaufen bis du zusammenbrichst?", frage ich sarkastisch und gucke ihn wütend an. "Nein Ana. Trau mir doch mehr zu. Ich arbeite jetzt für Aiden Ivanov.", sagt er nur gut gelaunt und sofort springe ich von der Couch wieder auf. "Was?", schreie ich viel zu laut und raufe mir aufgebracht die Haare.

"Er bezahlt gut. Freu dich doch über das extra Geld.", versteht er mein Einwand nicht und hält sich den Kopf. Scheiße wenn man betrunken ist und Kopfschmerzen bekommt. Aber gerade habe ich absolut kein Mitleid für ihn. "Mir bringt dein scheiß extra Geld nicht, wenn du Tod bist.", sage ich hysterisch und laufe im Wohnzimmer auf und ab.

Warum ist er so dumm und will für die Mafia arbeiten? Und warum sagt Aiden, er will mich aus seinen Job raushalten, aber meinem Bruder einen Job geben. "Ich wollte dir doch nur helfen. Ach weißt du was. Fick dich Ana.", schreit er mich laut Hals an und stürmt aus der Wohnung.

Fassungslos gucke ich ihm hinterher. Das hat er nicht gerade zu seiner Schwester gesagt. Wütend schnappe ich mir mein Handy und wähle Aidens Nummer. Noch bevor er was sagen kann schneite ich ihm das Wort ab.

"Du verfluchter Mistkerl. Wie konntest du nur? Er ist mein Bruder. Du bist ein scheiß Lügner. Ich hasse dich.", schreie ich in mein Handy und lasse meinen Emotionen freien Lauf. Nach meinem Ausraster ist es Still. Ich höre nur wie Aiden tief durch amtend. "Schrei mich nicht so an und sag mir in ruhe was dein Problem ist?", versucht er ruhig zu klingen, doch man hört ein kleines bisschen Wut und Fassungslosigkeit raus.

Überreizt rutscht mir ein hysterischer Lacher raus. "Was mein Problem ist? Du hast meinem Bruder einen verfickten Job gegeben.", sage ich aufgebracht. Der Tag hat so gut angefangen und jetzt das. "Ich schicke dir Alexander vorbei, er holt dich ab, und hör auf zu schreien.", sagt er streng und legt schon auf. Verdaddelt gucke ich auf mein schwarzes Display und schnaube hörbar.

Das soll doch alles ein Witz sein?

Tief durch amtend gehe ich in die Küche und suche die Medikamente meiner Mutter herbei. Schnell gefunden mache ich mich auf den Weg zu meiner Mutter ins Zimmer. Wie immer liegt sie halb abwesend im Bett und existiert vor sich hin. Seufzend hocke ich mich an den Rand ihres klapprigen Bett und richte sie ein Stück auf. 

Schmerzverzerrt schluckt sie die Medikamente runter. Vorsichtig lege ich sie zurück und decke sie noch ein Stück zu. Es ist schmerzhaft mit anzusehen wie die Mutter immer weiter wegdriftet und vor sich hin vegetiert.

Jetzt bin ich nicht mehr wütend sondern Traurig. Mit der richtigen Behandlung könnte meine Mum überleben, aber die kann ich mir nie im Leben leisten. Enttäuscht über die Welt verlasse ich ihr Zimmer und schrecke zusammen als es auf einmal an der Tür klingelt.



Na wer sagt wohl die Wahrheit? Aiden oder Tino?
Lasst gerne ein Kommentar und ein Sternchen da.
Eure Leni<3

Her StoryWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu