Die Schlacht (2) - Bluff

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Alle Figuren waren platziert. Und es folgte die erste Überraschung, als Kaido einfach von Bord sprang, obwohl das Schiff noch mehrere hundert Meter entfernt war. Dennoch landete er sicher am Strand. Er war riesig, definitiv nicht ganz menschlich und gehörnt wie ein Teufel. Er war bekannt für seine Stärke, die mit einer unheimlichen Schnelligkeit einherging und war angeblich nicht in der Lage zu sterben.
Wieso genau hatten sie sich diesen Gegner nochmal ausgesucht? Majikku verzog den Mund, da wollten sie den Kaiser stürzen und das einzige was sie hatte waren weiche Knie.
Law hingegen ließ sich nichts anmerken. Wahrscheinlich war er gar nicht in der Lage dazu, seine Fassung zu verlieren.

„Trafalgar Law. Deine Herausforderung hat mich überrascht. Glaubst du wirklich, du wärst ein ebenbürtiger Gegner?", preschte die tiefe Stimme des Kaisers über den Strand. Majikkus Nackenhaare standen sofort senkrecht.
„Ja.", antwortete Law knapp.
Kaido lachte. „Soweit ich weiß haben der Strohhut und du nur knapp gegen Doflamingo bestanden. Der war ein Wicht. Eine Fliege. Und nun stehst du erhobenen Hauptes hier vor mir? Das heißt du bist entweder sehr dumm oder sehr überzeugt von deinem neuen Spielzeug.", mit diesen Worten durchbohrte er Majikku mit einem eisigen Blick.
Law widerstand nur knapp dem Drang, sich schützend vor sie zu stellen. Das Flaggschiff würde jeden Moment ankern und dann könnten sie sondieren mit wie vielen Gegnern sie es tatsächlich zu tun hatten. Bis dahin durfte Kaido den Bluff nicht bemerken.

„Was erlaubst du dir? Vielleicht solltest du deine hässlichen Augen etwas weiter öffnen und erkennen, wer hier wessen Spielzeug ist." Majikku spuckte ihm ihre Worte fast angewidert entgegen.
Law hob überrascht eine Augenbraue. Vor einem Wimpernschlag hatte sie noch stocksteif da gestanden und nun schien jede Unsicherheit gewichen. Sie strahlte eine solche Arroganz aus, dass er ihr das Gesagte beinahe selbst abkaufte. Sie spielte ihre Rolle perfekt.
Ein kehliges Lachen drang aus dem Kaiser.
„Du denkst, du könntest mich töten?"
„Ich weiß es.", Majikku blickte ihm fest in die schwarzen Augen. „Ich habe Gerüchte über dich gehört. Dass du die stärkste Kreatur der Welt wärest. Unsterblich. Und doch mit einem sehnlichen Todeswunsch."

Nun musterte er sie noch genauer. Er hatte alle vorhandenen Informationen über sie zusammentragen lassen und die Ausbeute war sehr mager gewesen. Doch der Chirurg des Todes schien sich bei ihr sicher zu sein und er hatte sich seinen Namen nicht durch seine Dummheit verdient. Ozeania war bisher nur eine Legende gewesen. Sollte es vielleicht kein Zufall sein, dass sie sich zur selben Zeit auf dieser Welt befanden?
„Die Gerüchte sind wahr. Und ich will sterben. Aber vorher werde ich den totalen Krieg beginnen und alles niederreißen!", er rammte seinen Fuß auf die Erde und lies sie beben.
„Wenn du mein Leben wirklich beenden kannst, dann wirst du es danach tun müssen."

Ruffy linste aus dem Mienenschacht heraus und beobachtete gespannt das Treiben am Strand. Majikku und Traffy waren der Hammer. Sie wirkten überlegen, cool und skrupellos, sodass Kaido wohl nicht ahnte, dass sie nur Zeit schunden. Das Schiff hatte gestoppt und jeden Moment würden seine Männer an Land gehen. Sobald dann der Kampf begann würde er mit Law den Kaiser bearbeiten, während Majikku mit der Verstärkung den Rest übernahm.

„Wir werden keine Befehle von dir annehmen.", stellte Law nüchtern fest.
„Du störst.", Kaido sah ihn abwertend an. In seinen sonst so seelenlosen Augen brannte ein Feuer. „Ozeania.", er drehte sich wieder zu der Blauhaarigen um. „Du wirst den Krieg mit Sicherheit unbeschadet überstehen, wenn du so stark bist, wie du behauptest. Danach würde ich das Angebot meines Todes dankend annehmen."
Der Blick des ehemaligen Samurais wanderte zwischen den beiden hin und her. Das war schlecht. Die Situation spitze sich zu und es war noch kein einziger seiner Soldaten aus dem Schiff gestiegen.

„Wie langweilig.", Majikku täuschte ein Gähnen vor. „Was will ich ewig in einer Welt leben, in der du alle anderen niedergemetzelt hast?" Innerlich ging ihr der Arsch sowas von auf Grundeis. Kaido schien für diese Sache zu brennen und er glaubte wirklich, dass sie sich ebenbürtig wären. Sie verkniff sich einen hilfesuchenden Seitenblick.
Kaido sah sie stumm an und schien etwas abzuwägen. Lange blieb er stumm.
„Dann stehen sich unsere Absichten wohl im Wege. Und ich wähle den Krieg über meine Erlösung. Deswegen werdet ihr hier sterben."

Der Kaiser hatte seinen Satz noch nicht ganz beendet, da preschte er schon direkt auf Majikku zu. Anscheinend wollte er seine größte Bedrohung zuerst eliminieren. Mit einem so plötzlichen, direkten Angriff hatte niemand gerechnet.
‚Oh scheiße!', dachten Law und Ruffy gleichzeitig. Sie würden ihn weder rechtzeitig aufhalten noch die Blauhaarige wegziehen können. Viel zu schnell bewegte sich Kaido.
Binnen eines Wimpernschlages tauchte er vor Majikku auf und schlug sofort mit seiner Keule zu.

Dir gehört mein Herz - [Law x Oc]Where stories live. Discover now