Law

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Law riss seine Augen auf und starrte in die Dunkelheit. Er benötigte einige Zeit, um seine Erinnerungen zu sortieren.
Er war gemeinsam mit Majikku im Schankraum gewesen und...Als er das erste Mal diesen merkwürdigen Geschmack im Essen bemerkt hatte, war er sofort skeptisch geworden. Aber Majikku hatte bereits so viel mehr verdrückt als er selbst, dass er es nicht sofort als das erkannt hatte, was es war. Und auch als er am Boden gelegen und ihr zur Flucht geraten, nun es zumindest versucht hatte, war es ihm unverständlich, wieso sie nicht genauso auf das Gift reagiert hatte. Sein Blickfeld hatte sich immer weiter eingegrenzt, er hatte nur noch die Marinesoldaten erkannt und zuletzt Majikku, wie sie blutüberströmt neben ihm lag. Er riss die Augen auf.
Er saß in einer kalten nassen Zelle mit Handschellen aus Seestein. Alleine.
Law richtete seinen Oberkörper langsam auf. Das Gift spürte er noch immer in seinen Adern.

Als seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, fiel ihm etwas in der Nachbarzelle auf. Direkt neben den Gitterstäben zu der seinen lag etwas Goldenes. Majikkus Messer. Vorsichtig zog er es durch die Eisenstäbe hindurch und hielt es in den Händen. Sie war also auch hier gewesen. Law wollte gerade das Messer nutzen und sich damit an den Fesseln versuchen, als er lautes Gepolter über ihm vernahm. Plötzlich schienen die Wände zu wackeln und er meinte ein Klirren gehört zu haben, als sich der goldene Gegenstand in seiner Hand plötzlich in Wasser verwandelte. Verwirrt schaute er auf die kleine Pfütze am Boden. War es etwa nur eine begrenzte Zeit im festen Zustand? Wieder vernahm er Geräusche, die aus dem Obergeschoss zu stammen schienen. Getrampel zog sich durch die Decke und dann plötzlich... hörte er Schreie. Majikkus Schreie.

Wie ein Berserker riss er an den Handschellen und schrie ihren Namen. Mit all seiner Kraft rammte er seinen Oberkörper gegen die Gitterstäbe, aber es nützte nichts. Fluchend fiel er auf den Rücken, nur um mit den Füßen gegen die Zellentür zu hämmern. Dann stürmte ein Marinesoldat herein, auf dessen Umhang ‚Vizeadmiral' zu lesen war.
„Was ist das hier für ein Aufstand?! Aus dieser Zelle kommst du nicht raus, da kannst du dich noch so sehr anstrengen. Wir haben dich erwischt, Trafalgar Law. Du kommst in unser schlimmstes Gefängnis oder wirst gleich hingerichtet, also –", aber Law interessierte nicht, was der große Mann mit Boxerkörper zu sagen hatte.
„Die Frau. Wo ist sie?!", unterbrach er Maynard in seinen Ausführungen.
„Sie war lange genug in deiner Gewalt. Oder denkst du wir lassen sie dir als Zeitvertreib hier? Du gehörst wahrlich zur schlimmsten Generation.", Verachtung lag in Maynards Augen als er Law ansah. „Und jetzt halt deine Füße still, sonst füttere ich dich nochmal mit Yamakajis Seesteinen." Mit diesen Worten verließ Maynard den Raum.

Laws Kopf dröhnte, zu viele Gedanken schossen gleichzeitig hindurch.
Seesteine, natürlich. Wieso war er da nicht selbst drauf gekommen? Majikku hatte keine Teufelskräfte, daher tangierten sie ihren Körper auch nicht.
Dieser Mann eben war ihm bisher unbekannt gewesen, aber mit dem Namen ‚Yamakaji' konnte er etwas anfangen. Zumindest hatte er einige Gerüchte aufgeschnappt. Und es waren keine guten. Und Majikkus Schreie beunruhigten ihn zutiefst. Sie waren ihm durch Mark und Bein gegangen und ebenso plötzlich verstummt, wie das Gepolter über ihm. Hoffentlich war sie noch am Leben.
Wut stieg in ihm auf. Wer auch immer ihr etwas angetan hatte, würde es bald mit ihm zu tun bekommen. Und er würde sich nicht zurückhalten.


Dir gehört mein Herz - [Law x Oc]Where stories live. Discover now