Wie die Sterne am Himmel

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In der Waschküche traf die Blauhaarige kurze Zeit später auf Bepo. Sie kochte ihre blutbesudelte Kleidung, während er die Leine mit der sauberen Wäsche der Crew behing. Ihr flauschiger Freund war dabei überraschend schweigsam.
„Hast du starke Kopfschmerzen?", fragte Majikku mit einem besorgten Blick auf den frischen Verband an seiner Stirn.
„Nein... Der Käpt'n hat sich wie immer gut um mich gekümmert."
„Was ist dann los Bepo?" Sie hatte eine Traurigkeit in seinen sonst so funkelnden Augen entdeckt.
„Ich... wegen mir wären heute fast meine Freunde gestorben. Meine Familie. Nur weil ich zu dumm bin diesen Blechhaufen zu navigieren. Ich weiß überhaupt nicht, wieso der Käpt'n mich noch nicht über Bord geworfen hat...", jetzt kullerten die Tränen.
„Oh Bepo, bitte wein doch nicht.", Majikku schloss in in die Arme, obwohl sie im Vergleich zu ihm fast winzig war.
„Entschuldigung. Wärst du nicht bei uns, wäre das das Ende der Heartpiraten gewesen...", er ließ sich enttäuscht auf den Boden plumpsen. Majikku strich ihm über den Kopf und redete beruhigend auf ihn ein.
„Hat Law sehr mit dir geschimpft?"
„Ich wünschte er hätte es. Aber er hat mir nur die Hausarbeit für die nächsten Wochen aufgetragen und ansonsten gar nichts gesagt. Er ist viel zu nett zu mir... Das habe ich überhaupt nicht verdient und... Ach es tut mir leid, dass ich dich damit jetzt vollheule.", schluchzte er.
„Dafür sind Freunde doch da, Bepo."
Jetzt glänzten die vom Weinen geröteten Augen des Eisbären.
„Ach Majikku, bitte geh niemals weg von hier!"
Er zog sie in eine feste Umarmung und ließ sie eine halbe Ewigkeit nicht mehr los.

~

„...und dann hat sie mit einem einzigen Schlag einhundert Seekönige zerspalten!"
Penguin war mit Law der einzige gewesen, der das Kampfgeschehen tatsächlich beobachtet hatte und nutzte nun die Gelegenheit es den anderen kundzutun. Natürlich nicht, ohne es dabei ordentlich auszuschmücken. Law musste zwischendurch mehrfach mit den Augen rollen, weil Penguin unglaublich dick auftrug. Mittlerweile war es finstere Nacht und die Hearts saßen um ein mittelgroßes Lagerfeuer herum und hoben gemeinsam die Gläser.
Sogar Ikkaku hatte sich zu ihnen gesellt und nippte am Rand der Gruppe an einem frisch gezapften Bier. Sie waren heute nur knapp dem Tode entronnen und hatten ihre Rettung größtenteils dem neusten Crewmitglied zu verdanken, wobei Shachi angedeutet hatte, dass sie nur vorrübergehend Teil der Mannschaft wäre. Die technikversierte Piratin konnte sich darauf keinen Reim machen, schließlich war der Chef stets hinterher starke oder nützliche Leute anzuwerben und diese Neue schien beides zu sein.

Erst nach einer knappen Stunde hatten sich Bepo mit Majikku zu den anderen begeben und sofort wurde angestoßen. Darauf, dass die Heart-Piraten als erste überhaupt lebendig die Elysium-Strömung durchquerten. Der Eisbär hatte sich unter einigen gemurmelten Entschuldigungen zügig zu Law begeben und entspannte sich nun sichtlich. Anscheinend machte ihm hier niemand Vorwürfe. Trotzdem würde er seine Fähigkeiten verbessern müssen, damit so etwas nie wieder passierte. ‚Es ist wichtig, immer weiter zu machen, bis du dein Ziel erreicht hast.', wiederholte er gedanklich die Worte der Blauhaarigen, die gerade einen ganzen Liter Bier in sich reingekippt hatte.

Clione sorgte dafür, dass niemand ein leeres Glas hatte und Uni spielte einige Seemannslieder auf seiner Gitarre, sodass der Moment unterm klaren Sternenhimmel fast magisch war. Die Funken des Lagerfeuers trieben im sanften Fahrtwind fort und die Stimmung war ausgelassen. Penguin hatte sich irgendwann neben Majikku gesetzt und hielt sich ihren Unterarm direkt vor die Nase, während er mit leicht schielenden Augen versuchte einen Sinn in ihren Tattoos zu erkennen. Shachi hatte mit Jean Bart um die Wette getrunken und anscheinend verloren, denn er lag nun mit dem Kopf auf Ikkakus Schoß und schnarchte laut. Die lockige Piratin hatte ein dunkelrotes Gesicht bekommen und wäre am liebsten im Boden versunken, sie wusste genau warum sie so ungerne ihr Zimmer verließ.

Auch der Kapitän des fröhlichen Haufens hatte dem Alkohol gefrönt und beobachtete Majikku inmitten der Hearts, die sie in wenigen Tagen einfach akzeptiert hatten. Vielleicht lag es an ihrer extrovertierten Art. Oder daran, dass sie saufen konnte wie ein bodenloses Fass. Er lächelte. Zu gerne hätte er sie dauerhaft um sich.
„Du starrst sie schon wieder an, Käpt'n." Law riss sich aus seinen Gedanken und drehte sich zu seinem Navigator um, der mit einem sanften Lächeln seinen heißen Sake trank und tat, als könne er kein Wässerchen trüben.

Dir gehört mein Herz - [Law x Oc]Where stories live. Discover now