Ozeania

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Plötzlich schlug Nami Alarm: „Da vorne kommt eine Nebelbank! Drosselt die Geschwindigkeit, wir fahren dort blind! Wir müssen ein Auflaufen verhindern, das Wasser ist nicht sehr tief!"

Jetzt kam Dynamik in die sonst so planlose Bande: Brook, Franky, Chopper und Robin rannten unter Deck, um bei stärkeren Beschädigungen ein Volllaufen und Sinken der Sunny zu verhindern. Während Nami versuchte das Schiff möglichst unfallfrei zu steuern, kletterte Lysopp den Mast hinauf ins Krähennest um herannahende Felsen früher erkennen und die Navigatorin bei der Lenkung unterstützen zu können.

Schnell waren die Freunde gänzlich vom Nebel umhüllt. Ruffy, der am Bug des Schiffes gestanden hatte, konnte kaum seine Hand vor Augen sehen. So ein plötzlich aufkommender dichter Nebel mitten auf dem Meer war schon sehr merkwürdig. Außerdem roch er eigenartig.
„Wir werden geentert!", schrie plötzlich eine ihm unbekannte Stimme, die der Strohhutträger erst später der Blauhaarigen zuordnen konnte.
Majikku hatte auf der Reling gesessen und die Haken und Seile zuerst gesehen. Mehrere großgewachsene Piraten stürmten auf das Schiff und gingen nahezu direkt in den Kampf über.

Schnell wurde klar, dass die Gegner nicht nur zahlenmäßig überlegen waren, sondern auch kräftetechnisch gut mit den Anwesenden mithalten konnten. Besorgt war Majikku jedoch erst, als Law neben ihr in Kampfhaltung überging und grimmig in Richtung eines nicht wirklich menschlich aussehenden Mannes blickte. ‚Wenn er keinen Grund zum Lachen hat, sollte ich das wohl auch nicht', erkannte sie nun auch den Ernst der Lage und umklammerte fest den Griff ihres goldenen Dolches.

Law hatte seine Gegner schon immer gut einschätzen können. Und dieser hier war auf einem guten Level, um sich ordentlich auszutoben. Allerdings durfte dabei das Schiff nicht zu Bruch gehen und er musste auf seine Mitkämpfer achten. Er ließ seinen Blick prüfend zur Seite schweifen. Ozeania stand ebenfalls mit angespannten Muskeln neben ihm, die Waffe in der Hand. Wenn das hier vorbei war musste er sie definitiv fragen, woher sie das Messer immer so plötzlich hatte.

„Room.", Law umschloss sicherheitshalber das gesamte Schiff mit seiner Kraft, damit er überall sicher agieren konnte. Dann entbrannte ein langer und harter Kampf auf dem Deck der Sunny, welcher Sanji, Zorro, Ruffy, Law und Majikku einiges abverlangte.
Ehrlicherweise musste sie zugeben, dass sie sich weniger am rohen Kräftemessen beteiligte sondern eher die verstecken-und-heimlich-zuschlagen-Strategie nutze. Dennoch traf ihr Dolche mehr als nur einmal auf das Fleisch ihrer Gegner.

~

Nach und nach dezimierten sie die Piraten, aber Law hatte das Kontingent seiner Fähigkeit fast vollständig ausgeschöpft. Es war deutlich anstrengender in so einer sensiblen Umgebung zu kämpfen, da er seine Mitstreiter aufgrund des Nebels nicht sah. Flächenangriffe wären somit generell ein Eigentor und das Schiff durfte auch nicht beschädigt werden. Schweiß tropfte von seiner Stirn, als er gerade fünf Gegner in Scheibchen geschnitten hatte. Dann hörte er ein dumpfes Geräusch direkt hinter sich.
Er drehte sich um und sah ein echsenartiges Wesen auf dem Boden liegen aus dessen Kehle lilafarbenes Blut schoss. Daneben Majikuu mit dem Dolch in der Hand.
Dann plötzlich schlug Ruffy neben ihnen in der Reling ein.

Es verging nicht genügend Zeit, um die Gedanken zu sortieren, da tauchte schon ein Krieger auf, der den Strohhut anscheinend dorthin geschleudert hatte. Majikku versuchte ihm ihren Dolch in den Oberschenkel zu rammen, aber die Haut war hart wie Stein. Ihren Angriff schien der grauhäutige Mann nicht einmal gespürt zu haben. Er griff Ruffy wie eine Puppe und warf ihn einfach über Bord, als wäre er ihm lästig gewesen. Dann parierte er Laws stärksten Angriff, griff sein Bein und warf ihn hinterher. Entsetzt starrte Majikku den Krieger an. Er war ein Teufelsfruchtnutzer. Genau wie Law und Ruffy, die im Meer ertrinken würden. Das Wasser war ihre einzige Schwäche.
Ohne lange nachzudenken nahm Majikku Anlauf und sprang mit dem Kopf zuerst ebenfalls in das Meer der Grandline.


Schnell konnte sie die beiden Männer ausmachen, die in Schockstarre verfallen im Wasser trieben. Sie zog beide zueinander und schloss die Augen.In derselben Sekunde in der Majikku ihr Innerstes offenbarte, spürte sie bereits die Macht in sich hineinströmen.
Ohne weiteres Zuwarten ließ sie eine Strömung entstehen, die Law und Ruffy mitriss und aus dem Wasser heraus katapultierte.

Ein riesiger Geysir schoss in die Höhe und spuckte die beiden Kapitäne aus, welche anschließend unsanft auf dem Deck des Schiffes aufschlugen. Wenig später landete auch Majikku bei ihnen. Während die beiden Teufelsfruchtnutzer Unmengen Wasser aus ihren Lungen husten, kamen auch Sanji und Zorro hinzu. Beide waren verwundet. Die übrigen Gegner sowie der Teufelsfrucht-Krieger näherten sich ihrer zerklüfteten Gruppe, als Majikku beschloss gleiches mit gleichem zu vergelten. Es war aber auch unklug gewesen sich auf dem offenen Meer mit ihr anzulegen. Von der Kraft der Grandline durchströmt trat Majikku ein paar Schritte vor, ihre Tattoos pulsieren bereits, wohlwissend was folgen würde.

„Es reicht!", schrie Majikku über das Deck. Ihre Augen funkelten in der Farbe des Ozeans, als sie ihre Hände langsam hob und dann mit einer schnellen horizontalen Bewegung Wassermassen befehligte, die von rechts nach links über das Schiff fegten. Wie aus einer Turbine schoss das Salzwasser über den Boden und riss sämtliche Gegner mit sich, nur die kleine Gruppe hinter ihr blieb trocken. So plötzlich wie sie das Wasser beschworen hatte, endete es auch wieder. Kein Angreifer war mehr zu sehen, offensichtlich waren sie alle im Meer versunken. Völlig emotionslos blickte Majikku nun in den dichten Nebel, hob ihre recht Hand und schnipste einmal. Als hätte jemand einen Schalter umgelegt, verwandelte sich der dichte Nebel sofort in Tropfen, die dann in einem kurzen Platzregen zu Boden prasselten.

In weniger als einer Minute war die Sicht absolut klar und keine Wolke mehr am Himmel. Die Thousand Sunny trieb ruhig zwischen zwei Schiffen der Blackbeard Bande, deren Flagge nun deutlich zu erkennen war.
Die darauf verbliebenen Crewmitglieder erkannten sofort ihre Niederlage und ergriffen die Flucht. Mit gehissten Segeln entfernten sich die Angreifer immer weiter, bis die Stille Einzug erhielt.
Es war überstanden.


Dir gehört mein Herz - [Law x Oc]Where stories live. Discover now