22. Kapitel

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„Cimi!"

Ich schauderte. Hatte Fünf mich ernsthaft gefunden, obwohl ich so kurz davor war zu entkommen. Obwohl ich meine Mutter schon kontaktieren konnte, und obwohl ich jemanden hatte, wer mich aufgegabelt, und an einen sicheren Ort gebracht hatte.

„Leg auf, Cimi!", raunte Fünf an meinem Ohr, wobei ich panisch versuchte, mich aus dem festen Griff von Fünf zu zerren, Das führte allerdings nur dazu, das sich sein Griff verstärkte, und meine Mutter im Handy die ganze Zeit zweifelnd, „Camilla?", rief.

„Auflegen!", murmelte die Person hinter mir erneut, doch als ich nur den Kopf schüttelte, packte er das Handy mit einer freien Hand, und schmetterte es vom Balkon, in die Baumkronen.

„F...Fünf?"

Mein Entführer und ich drehten uns um, und erblickten Allison, welche im Türrahmen stand, und ihren Bruder schockiert ansah.

„Was brachte dich...", sie fuchtelte aufgebracht mit den Armen, „...dazu?"

„Liebe!", antwortete Fünf seufzend, und zog mich mit dem Rücken an seine Brust, wobei er die Hand von meinem Mund nicht löste, „Liebe, welche du nur für deine Tochter verspürst, Allison. Lass mich und Camilla in Frieden. Komm nie zurück in die Academy, und wehe, du erwähnst auch nur ein Wort gegenüber der Polizei und die letzten paar Stunden deiner Tochter werden schlagen!"

Damit sah ich nur noch ein blaues Licht und ich fiel in die Arme von Fünf, da meine Beine unter mir nachgaben, und mir speiübel wurde.

„Camilla", seufzte Fünf hauchend und legte mich in ein Bett, welches das war, in dem ich bis vor kurzem noch meine Zeit abgesessen hatte, „Camilla?", wiederholte sich der Junge vor mir, und setzte sich neben mich auf das Bett.

Ich wollte weg rutschten, doch da ich weder meinen Arme noch meine Beine groß fühlte, schnaufte ich: „Was willst du?"

„Wenn du das noch nicht realisiert hast, dann muss ich mich wohl erneut wiederholen". er seufzte, und versuchte eine Hand an meine Wange zu legen, jedoch schüttelte ich diese sofort ab, „Ich will, dass du mich so sehr liebst, wie ich dich..."

„Das werde ich aber nie", unterbrach ich Fünf. „Niemals werde ich dich lieben, ich leide nicht am Stockholm-Syndrom, und nie werde ich dir gegenüber auch nur einen Hauch von Respekt zollen. Du hast mich entführt, und in einem anderen Leben hast du mich ermordet. Ich werde niemals, auch nur annähernd, etwas gegenüber dir empfinden, was man als positiv einstufen könnte. Du bist ein Arschloch, Nummer Fünf, und selbst wenn ich es hier niemals raus schaffe, so werde ich es versuchen. Ich werde so lange versuchen aus diesem verfickten Haus zu kommen, bis du und deine sämtlichen, dämlichen Geschwister tot sind."

Schweigend sah mich Fünf an, und wollte gerade etwas erwidern, als Klaus reingestürzt kam, und aufgeregt, „Sie sind wieder da! Sie sind wieder da!", rief.

„Wer?", fragte Fünf nur genervt.

„Die, die dich umbringen wollen. Die von der...", weiter kam Klaus nicht, denn Fünf unterbrach ihn mit einem, „Bin auf dem Weg!"

Als er in der Tür stand, drehte er sich nochmal um, und ging auf mich zu. Ängstlich sah ich in seine waldgrünen Augen, als er mir einen kurzen Kuss auf die Lippen drückte, „Geh hier nicht raus, Cimi!", damit materialisierte er sich in dem blauem Licht, und ließ mich und Klaus zurück, welcher die Tür gerade abschloss.

Schweigend saß ich auf dem Bett, und versuchte zu realisieren, dass das mein erster Kuss gewesen sein sollte. So ein Moment hätte romantisch oder ähnliches sein sollen, aber nicht so etwas.

Entführt von einem Hargreeves || Teil 1Where stories live. Discover now