5. Kapitel

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Mit dröhnenden Kopf schlug ich schmerzend die Augen auf.

„Endlich", vernahm ich eine Stimme in meiner Nähe und richtete mich auf.

Ich lag in einem kleinen Bett unter einer weißen Decke. Vor mir erblickte ich jemanden in einem Sessel, mit einer großen Tasse in der Hand. Darauf war ein Alpaka zu sehen, welches einen Menschen anspuckte und darüber stand Alpakas for president. Schulterlange, gelockte, braune Haare fielen dem augenscheinlichen Mann ins Gesicht, und als er sich diese aus seinem Gesicht wischte, erkannte ich ihn wieder. Es war der Kerl gewesen, welcher im Wald lehnte und mich angesprochen hatte.

Schockiert schnappte ich nach Luft und riss meine Augen vor Schreck auf.

„Milly!", freute er sich und nahm einen Schluck von seinem Tee.

Schweigend blickte ich ihn an und rutschte mit meinem Hintern ans Kopfende des Bettes.

„Willst du auch einen Tee?", fragte der Kerl mich und nahm noch einen Schluck, „Das ist Lilliefee-Tee. Den lasse ich mir immer aus Deutschland liefern. In Meinem ist ein wenig Wodka, aber das ist ja egal. Oder willst du auch etwas Alkohol?"

Weiterhin panisch schüttelte ich den Kopf  und krallte meine Fingernägel in die Decke.

„Kennst du mich eigentlich noch?", fragte er mich und legte beide Hände um seine Tasse, als wäre es das einzige auf dieser Erde, was Wärme spenden würde.

„Du bist der Junkie aus dem Wald", antworte ich leise und presste meinen Rücken an das Endstück des Bettes.

„Richtig!", grinste er fröhlich, „Aber nenn mich Klaus."

„Klaus?", fragte ich nach langem Schweigen und sah ihm in seine glücklichen Augen, „Wo bin ich?"

„In der Umbrella Academy!", erwiderte er und trank an seinem Tee. Abwartend sah ich ihn an, worauf er noch, „Toronto", hinzugefügte.

„Toronto?", rief ich verzweifelt und hielt mir den Kopf, „Wieso, zum Teufel, bin ich in TORONTO?"

„Ich weiß nicht, ob dir es bewusst ist, aber du wurdest entführt", erklärte er nebensächlich, und erzählte es, als ob es das normalste aller Zeiten wäre, dass ich entführt wurde.

„ICH WURDE WAS?!", brüllte ich und sprang vom Bett.

„Entführt", wiederholte sich Klaus und sah mich besorgt an, „Ist irgendetwas?"

„Ob etwas ist?!", fragte ich ironisch und stapfte zur Tür, „Nee nee Klaus, alles bestens. Ich wurde nur entführt, sonst ist alles supi."

„Wenn's nur das ist", erwiderte Klaus, und stellte seine Tasse auf einem kleinen Tisch ab.

Als er auf mich zulief, wurde ich panisch und wollte mit einem Ruck die Tür öffnen, was aber herzlich schlecht ging, da diese verschlossen war.

„Setzt dich erstmal hin", schlug Klaus vor und wollte mich auf einen Sessel schieben. Ich aber wehrte mich wie Psychopath, bis er mich irgendwann von hinten hochhob und zum Sessel zerrte. Aggressiv schlug und trat ich um mich, biss Klaus sogar, aber ihn schien das herzlich wenig zu interessieren.

Mit einem Seufzen setzte er mich auf einem Sessel ab, setzte sich in den Gegenüber, und musterte mich einfach nur.

„Warum wurde ich entführt?", schnaufte ich irgendwann und verschränkte meine Arme vor der Brust.

„Du bist der Ersatz einer Schaufensterpuppe", erklärte Klaus und holte eine Konyakflasche unter seinem Sessel hervor.

Könnte bitte jeder, der Lilliefeetee mag, das rein schreiben? Weil meine ganze Familie glaubt nicht, dass ein Mensch über sechs diesen Tee mögen kann (#tragisch)...
Danke! 🫶🏻

Entführt von einem Hargreeves || Teil 1Où les histoires vivent. Découvrez maintenant