18. Kapitel

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„Fünf", versuchte Diego beruhigend auf seinen Bruder einzureden, „Du kriegst keinen Ärger, ich schwöre, aber du kannst dieses Mädchen nicht einfach entführen und es beschlagnahmen."

„Halt dich da raus!", schnauzte Fünf und lud die Waffe, „Cimi gehört mir quasi, ich habe dreißig Jahre meines verfickten Lebens mit ihr verbracht, und Tausende von Menschen umgebracht, nur um sie mir wiederzuholen!"

„Fünf...", setzte Diego wieder an, doch wurde von seinem Bruder unterbrochen, „Nein, Diego, verschwinde von hier, und lass dich nie wieder blicken, es sei denn, du wirst auf Knien um Verzeihung bitten, UND JETZT VERSCHWINDE GEFÄLLST AUS DEM HAUS UNSERES VATER, WAS MIR VERERBT WURDE!"

Plötzlich kam Klaus zu uns gesprintet und stützte sich keuchend die Hände auf die Knie, „Was geht denn hier ab?", fragte er hechelnd und richtete sich wieder auf.

„Er ist also auch Teil", Diego zeigte auf Klaus und suchte nach dem richtigen Wort, „davon?"

„Er ist doch der, der Deutsch spricht!", erklärte Fünf, worauf Klaus stolz grinste, und mich versuchte wieder ins Haus zu zerren, wogegen ich mich jedoch wehrte. Dies aber nicht wirklich gut, geschweige denn erfolgreich, weswegen von allen drein ein kleines „Nawwww", kam.

Diego nahm ein Messer und hielt es an meine Kehle.

„Ähhh, Diego", ängstlich blickte ich auf die scharfe Klinge, „Das sieht mir nicht allzu sicher aus!"

„Ist es auch nicht", versicherte Diego, während er seinen Blick zu Fünf standhielt, „Wenn du sie nicht gehen lässt, dann töte ich sie."

Panisch sah ich zu Diego, und fragte mich, was das jetzt bitte sein sollte.

„Amigo", versuchte Klaus auf seinen Bruder einzureden, welcher mich gerade bedrohte, „Lass das Mädchen los. Es hat doch nicht verdient, zu sterben."

„Natürlich hat das Mädchen das nicht verdient!", brüllte Diego, „Aber was soll denn dieser Scheiß?! Camilla hatte sich ganz normal mit Fünf treffen können, oder was weiß ich, aber sie zu entführen war sicher das Dümmste, was ihr hättet tun können."

„Diego", knirschte Fünf zwischen seinen Zähnen, und drückte energisch die geladene Waffe gegen den Bauch seines Bruders, „Lass Camilla augenblicklich los, oder ich werde dir deinen leeren Schädel brechen und Patch im Jenseits quälen lassen, bis sie den Tod, welcher doch so friedlich sein soll, endlos verhassen wird!"

„Holt sie zurück!", erwiderte Diego aggressiv, „Holt Patch wieder zurück, und ich werde die Sache mit Camilla vergessen und nie wieder ansprechen!"

„Von mir aus!", gab Fünf wütend von sich, und gab Klaus ein Zeichen, wodurch wir uns rückwärts aus dem Flur in ein Zimmer mit zwei Sofas bewegten, und mir fiel eine gefüllte Bar auf, welche Klaus gierig betrachtete.

„NIMM DAS VERFICKTE MESSER VON IHR!", brüllte auf einmal Fünf, wodurch Diego zusammenzuckte und das Messer senkte.

„Wie wärs mit Drinks?", versuchte Klaus die wirklich schreckliche Lage zu retten, „Schnittchen? Tee oder Kaffee?"

„Nein!", knirschten Fünf und Diego gleichzeitig, und der Griff um mein Arm löste sich.

Als ich endgültig frei war, rannte ich zurück in den Flur und sprintete durch die Türen. Frische Luft stieg in meine Nase, und ich erblickte eine leere Straße, welche in der Abendsonne leuchtete, musste aber rennen, da ich Schritte und Stimmen hinter mir vernahm.

Flucht! Das war jetzt mein Ziel, da sich mein einziger Verbündeter - Diego - meinem Feind angeschlossen hatte.

„Camilla!"

„Cimi!"

„Milly!"

Alle Stimmen konnte ich zuordnen, und das war nicht gut. Schneller und schneller versuchte ich zu rennen, wurde aber eher langsamer und langsamer, da Ausdauersprint noch nie meins war.

Als ich über meine Schulter nach hinten sah, erblickte ich alle drei Männer rennen, und Fünf kam immer näher, da ihn dieses blaue Licht schneller zu befördern schien.

„Vanya!", schrie Fünf, „Halt das Mädchen auf!"

Wer war Vanya?


Wart ihr am 11.11 feiern? 🪩

Entführt von einem Hargreeves || Teil 1Where stories live. Discover now