17. Kapitel

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Nachdem ich das gesagt hatte, war Fünf so dermaßen erschüttert gewesen, dass er einfach aus dem Zimmer verschwand, indem er wieder in diesem gottlosen blauem Licht verschwand.

Das konnte mir jedoch recht sein, denn kurz darauf hatte ich einen Zusammenbruch. Schluchzend und weinend griff ich nach einem Kissen, und vergrub kreischend meinen Kopf darin. Und das sicher eine Stunde. Irgendwann begann ich, mit verheultem Gesicht, innerlich zu brain stormen, wie ich hier wohl raus käme.

Mein erster Gedanke war, nett zu Fünf zu sein, damit er mich auch rauslassen würde, doch das kam nicht in Frage. Er hatte mich entführt, in einem früheren Leben ermordet und ich war mir sehr sicher, irgendwann würde er mich vergewaltigen, oder irgendetwas in diese Richtung. Klaus würde sicher bald wiederkommen, und bis dahin brauchte ich wenigstens eine Grundlage meines noch nicht existenten Plan.

Seufzend ließ ich mich auf das Bett fallen, bekam dann aber wiederum einen riesigen Schock, als die Tür eingetreten wurde und mein Kopf dorthin schnellte. Dort stand nicht Fünf oder Klaus. Dieser Diego hatte die Tür zerstört. Er musterte mich, griff nach meiner Hand und zerrte mich auf die Beine.

„Wurdest du von Fünf entführt?", fragte der Mann mir gegenüber mich, worauf ich nur stumm nickte. Diego begann auf spanisch zu fluchen, und packte meinen Arm.

„Du musst hier raus!", befahl er mir, während er mich durch verschiedenste Gänge zog, „Wie heißt du eigentlich?"

„Camilla", murmelte ich leise, „Camilla Lopez"

„Ahhh", machte Diego, während wir eine Treppe runtergingen, „Du bist also die berühmte Cimi?"

„Augenscheinlich", antwortete ich, während mein Blick panisch hin und her fuhr, „Fünf hatte mich so genannt."

„Du kannst erst einmal zu mir", versicherte Diego, als ich eine große Tür erblickte, welche wahrscheinlich die Haustür war, „Aber danach sollten wir deine Eltern auffinden."

„Danke", murmelte ich, wobei ich gar nicht wusste, ob das jetzt gut war oder nicht. Klar, ich kam von diesem Psycho Fünf weg, welcher gemeint hatte, ich wäre seine wahre Liebe, obwohl er mich umgebracht hatte. Und jetzt wurde ich von einem dreißigjährigen Spanier gerettet, welcher der Bruder meines Entführers zu sein schien, aber auch ein Kidnapper mit einer Latex-Maske sein könnte. Kritisch!

Schnell öffnete Diego die Tür, blieb mit mir am Arm jedoch abrupt stehen, da vor uns ein nicht gerade geladener Gast stand.

Seufzend nahm die Person vor uns seine Pistole in die Hand und zielte auf Diego.

„Überleg dir genau was du jetzt tust, Cimi!"

Entführt von einem Hargreeves || Teil 1Where stories live. Discover now