19. Kapitel

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„VANYA!", brüllte Fünf erneut, und eine kleine, zierliche Frau - mit hellbraunen Haaren, welche in einem unordentlichen Dutt zusammengesteckt waren - drehte sich verwirrt um. Sie sah zu Fünf, Diego und Klaus, und daraufhin zu mir.

Scheiße!

Diese Frau, würde mich von meiner Flucht abhalten. Ohne auf die Straße zu gucken rannte ich über diese, sprang dann aber über eine Motorhaube, da ich sonst fast angefahren worden wäre.

„Hey Kleine!", schrie der Fahrer, „Pass gefälligst auf, du Gen-Z-Missgeburt!"

Ohne mich auch umzudrehen rannte ich weiter, durch verschiedene, dunkle Gassen, bis ich keine Stimmen und Schritte mehr hinter mir vernahm. Seufzend fiel ich in eine Art Spaziergangtempo, während ich mich umsah.

Der dunkle Nachthimmel voller Sterne wurde von düsteren Wolken verdeckt, und es war eine Sache von Minuten, bis ich klatschnass gewesen wäre. Ich versuchte zurück zu einer befahrenen Straße zu finden, um um eine Mitfahrgelegenheit zu bitten.

Mit zusammengekniffenen Augen, versuchte ich etwas zu erkennen, bis ich in etwas dunkles, weiches hineinlief. Ein schmatzendes Geräusch kam von dem weichen Etwas und es drehte sich zu mir um. Es war ein großer, glatzköpfiger, circa vierzig jähriger Mann, mit riesigem Bierbauch, und einem verwesenden, braunen Bart, in welchem Krümel von etwas Undefinierbarem hingen.

„Zu so später Stunde unterwegs?", fragte der Jemand, und legte mir eine Hand auf die Schulter, „Was macht eine junge Dame denn so spät draußen auf den Straßen dieser Stadt?"

Ich weiß gar nicht, wie ich auf die Idee kam, das Folgende zu fragen, und sein vollkommenes Auftreten hätte mir schon eine Warnung sein sollen, doch ich erwiderte mit einem höflichen Lächeln: „Verzeihung, dass ich Sie dies frage, Sir, aber könnten Sie mich zu einem offenen Laden bringen? Irgendetwas in der Nähe?"

„Klar!", schmatzte er und packte grob meinen Oberarm, „Mein Auto steht dort vorne.", er zeigte in irgendeine Richtung und zerrte mich mit.

„Wie heißt du, Kleine?", fragte der Mann mich, und strich sich über seine Glatzte, als hätte er dort eine Haarpracht.

„Camilla, Sir", antwortete ich höflich, und fügte ebenso höflich, „Und wie ist ihr Name?", hinzu.

„Ach", erwiderte der Mann mir gegenüber, „Ich habe viele Namen, doch der wahrscheinlich ehrlichste wäre William. Du kannst mich aber Will nennen, so nannten mich immer meine Freunde in meiner Schulzeit."

„Mache ich, Will!", antwortete ich, wobei ich seinen Namen explizit betonte.

Plötzlich aber drückte er mich gegen eine Hauswand, und hielt mir seine Hand vor den Mund, aus welchem Schreie versuchten hervor zu kommen.

„Shsh, Camilla!", machte er, und riss mir die Bluse vom Körper, „Du musst dir verdienen, dass ich dich mitnehme."

Panisch versuchte ich um mich zu schlagen und zu treten, was aber keinen Endeffekt hatte. Wieso spiel ich auch Tennis? Hätte ich nicht Kung-Fu oder so ein Kampfsport lernen können, das hätte mir auch etwas für das spätere Leben gebracht.

„Halt jetzt endlich still!", schnauzte der Mann, und zerriss ebenfalls meinen Rock. Jetzt stand ich in meiner Unterwäsche vor ihm. So langsam bekam ich das Gefühl, dass der Kollege mich vergewaltigen wollte. Da flüchtete man vor seinem Entführer und auf der Flucht versagt man noch enormer. Mit tränenden Augen versuchte ich weiterhin mich zu wehren, doch dies half wirklich rein gar nichts.

Gerade, als der Mann mir gegenüber, seinen Gürtel öffnen wollte, war ein lauter Knall zu hören, und er fiel bewusstlos zu Boden.


Wer das wohl ist... 🫶🏻

Entführt von einem Hargreeves || Teil 1Where stories live. Discover now