1. Kapitel

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„Milly?", rief meine große Schwester Lucie durch das ganze Haus nach mir, doch der Ruf kam nur leise bei mir an.

„CAMILLA!", brüllte sie nun noch einmal, was mich von meinen Hausaufgaben aufsehen ließ. Genervt trottete ich zur Tür, riss sie auf, und brüllte ein ,JA?!' herunter.

„Mom hat gesagt, dass du mit Lilly gehen sollst!", kam die Antwort, was mich genervt die Augen verdrehen ließ.

„Mach du doch!", schrie ich zurück, und wollte gerade die Tür zurück zuknallen, als Lucie noch, „Ich schreibe morgen Mathe!", rief, weswegen ich die Tür von außen zuknallte, und provokant die Treppe herunter stapfte.

„Hier", grinste meine Schwester, drückte mir die Leine und unseren braunen Labrador in die Hand, und sprintete die Treppe hoch.

Trotzig zog ich mir meine grauen Jordans an, ebenso wie eine rote Baseballjacke und sah zu meinem Hund, welcher glücklich rum hüpfte.

Launisch griff ich nach meinen AirPods und meinem Handy, machte eine Playlist mit Musik von The Doors an, und lief mit Lilly an der Hand, in die Richtung eines Nahe gelegenen Waldes. Lucie und ich nennen diesen Wald herzlich Walter. Sie kam auf den Namen.

Als ich die Leine von Lillys Halsband abknipste, und sie wie ein Känguru anfing herumzuhüpfen, machte ich meine Musik lauter.

Eigentlich hätte ich in diesem Augenblick in meinem grauen Ohrensessel hocken, Chips in mich reinstopfen, und Gilmore Girls gucken können, was aber jetzt wahrscheinlich meine Schwester machte, anstatt zu lernen.

Ich drehte meine Musik auf, sodass ich fast gar nichts mehr hörte, und warf ein Stöcken - für Lilly - über den Feldweg. Quicklebendig sprintete sie dem Stock hinterher, während ich zu einem Drahtzaun ging, und gekonnt drunter her kletterte, gefolgt von meinem Hund.

Schnalzend rief ich den Haflinger meiner Mutter zu mir, welcher brav angetrabt kam. Sanft strich ich über seine Blässe, und gab ihm einen Apfel, welchen ich für ihn mitgenommen hatte.

Mit einem Halsklopfen verabschiedete ich mich von ihm, ging - gefolgt von einem braunen Labrador - wieder auf den Feldweg, nahm Lilly ihr Stöcken ab und warf es in hohem Bogen wieder über den Feldweg.

„Beeindruckend", hörte ich eine deutsche Stimme unter dem Liedtext von Waiting for the sun, was mich einen AirPod aus meinem Ohr nehmen ließ und ich mich umschaute.

Ein wahrscheinlich dreißigjähriger Mann mit schulterlangen, gelockten, kastanienbraunen Haaren, in einer schwarzen Schlaghose und azurblauem Pulli lehnte sich an eine Tanne und zog an seinem Joint.

„Möchtest du auch Mal?", fragte er und hielt mir seine Zigarette hin.

„Nein Danke", murmelte ich etwas verängstigt, „Ich bin dreizehn."

„In dem Alter hab ich auch angefangen!", rief er begeistert, klatschte in die Hände und holte einen weiteren Joint raus.

„Na dann", lächelte ich ängstlich und wand mich zum gehen, „Schönen Tag noch, ich muss noch Hausaufgaben machen."

„Wartewartewarte!", rief der Kerl mit hinterher, weswegen ich mich seufzend zu ihm umdrehte, „Wie heißt du?"

„Camilla", antwortete ich schlicht und sah ihn abwartend.

„Darf ich dich Milly nennen?", fragte er etwas zu nett.

„Nein!"

„Gut Milly", lächelte er und trat einen Schritt auf mich zu, was mich verängstigt einen Schritt zurücktreten ließ, „Du hast wunderschöne, schokoladenbraune Augen."

„Danke!", murmelte ich verwirrt und rief Lilly zu mir.

„Bis dann, Milly!", rief mir dieser Junkie zu und wand sich ab.

Mit schüttelndem Kopf steckte ich mir den AirPod zurück in das Ohr und sah dem Kerl hinterher. Wahrscheinlich nur ein komischer Kiffer, mehr nicht.

Kein Plan was man hier reinschreibt, aber Hi! Ich hoffe die neue Geschichte gefällt dir 🫶🏻

Entführt von einem Hargreeves || Teil 1Where stories live. Discover now