London - Geschenke und seltsame Träume

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Mittlerweile war es der 3. Dezember und der Geburtstag meiner Männer stand an.
Ich ließ mich in die Stadt fahren, um den beiden noch eine Kleinigkeit zu besorgen. Begleitet wurde ich von meiner Schwägerin, welche ebenso nach Geschenken Ausschau halten wollte.
„Weißt du eigentlich, dass ich nie wusste, was mein Bruder mag oder mit was er gerne spielte? Als wir damals in Frankreich waren und ich an seinem Bett saß, als er dieses Fieber hatte, hörte ich ihn ab und an sprechen. Er redete von seinen Erlebnissen mit Reginald, oder der Schlacht in Bergen op Zoom. Aber... an einem Tag, als wir schon dachten, er würde es nicht mehr überleben, redete er von Vater. Eine tiefe Erinnerung tauchte auf und es ging um eine Geschichte, welche man ihm erzählt hatte. Ein Märchen, wenn ich mich recht erinnere. Es ging darin um einen Herrscher eines , eines Königs, welcher sich irgendwelche Fabelwesen als Untertanen hielt und Babys klaute. Ich habe oft nach diesem Buch gesucht, als ich wieder hier in London war, weil ich wissen wollte, wovon er spricht..." mit großen Augen sah ich sie an. Jenny hatte gerade einen meiner Lieblingsfilme „Labyrinth" (link in der Beschreibung!) mit David Bowie aus meiner Jugend beschrieben!
„Das ist unmöglich!" hauchte ich nur und mir wurde schwindelig! Woher sollte mein Mann so eine Erinnerung haben? Diese Geschichte existierte hier und jetzt noch gar nicht. Meine Schwägerin sah mich ebenso überrascht an, als ich es ihr erklärte.
„Du meinst, er hat etwas aus der Zukunft gesehen? Aber... wie ist das möglich?" ich erinnerte mich an die Visionen, die ihm dieses Wesen damals gezeigt hatte in New York. Aber das war eigentlich etwas anderes. Haytham schien sich an eine Erzählung oder sogar diesen Film zu erinnern!
„Hat er danach noch einmal etwas darüber erzählt, Jenny?" ich musste es jetzt wissen.
„Nein, als er wieder genesen war, brachen wir nach... Holdens Tod auf und ich hatte nur noch den brieflichen Kontakt mit Haytham. Vielleicht klärt sich das noch auf, Alex. Mach dir jetzt keine Sorgen deswegen." versuchte sie mich zu beruhigen, doch das war gar nicht so leicht.
Meine Gedanken flogen umher! War Hrymr damals schon schuld an solchen Bildern, gefaketen Erinnerungen und ähnlichem? Oder war es reiner Zufall, dass Haytham so etwas sah? Lag es an unserer Verbundenheit und dem Schicksal, welches uns zusammenführte? Ich musste beizeiten mit ihm darüber reden. Im Hinterkopf machte ich mir eine Notiz.

Der Tag in der Stadt mit meiner Schwägerin war trotzdem recht erfolgreich und vor allem entspannend.
Jenny hatte für ihren Bruder wunderschöne Manschettenknöpfe gefunden, wofür ich wirklich dankbar war. Diese Schnüre waren wirklich zum verrückt werden und diese praktischen Verschlüsse passten in jedes Hemd.
Für ihren Neffen hatte sie einen Satz geschnitzter Holztiere gefunden.
„Meinst du, Edward mag sie?" mit gerunzelter Stirn sah sie auf den kleinen Kasten nieder.
„Oh ja, damit machst du ihm eine große Freude. Er baut ganze Festungen mit diesen Tieren, seinen Bauklötzen und seinen Zinnsoldaten. In den Sommermonaten gräbt er sogar einen Burggraben um seine Festung draußen und lässt seine kleine Jackdaw diese angreifen." bei diesem Gedanken musste ich lachen, weil die Fantasie meines Sohne unglaublich war.
Ich selber fand für meinen Mann eine kleine Taschenuhr in Gold. Seine jetzige ging langsam nicht mehr richtig und wir würden sie bald zu einem Uhrmacher bringen müssen. Somit hatte er eine neue.
Für Edward erstand ich einen aus Holz geschnitzten Kukri, in welchem kleine Symbole geritzt waren. Eine Zweitwaffe zum Üben, sollte sein anderes Übungsschwert einmal kaputt gehen.
Gut gelaunt ließen wir uns wieder zurück zum Anwesen bringen. Es hatte zu schneien begonnen und es sah hier traumhaft aus mit diesen dicken Flocken. Leider blieb noch nicht so viel liegen.

Es war ein Graus an diesem Abend Edward ins Bett zu bekommen. Er war so aufgeregt, weil er morgen Geburtstag hatte und plapperte in einer Tour wie ein Wasserfall. Er fragte mich aus, wie seine Geburt damals war, ob ich mich auf ihn gefreut hätte, was er als erstes Geschenk bekommen hatte. Vor allem wollte er wissen, ob sein Vater ihm etwas geschenkt hatte, als er auf der Welt war und ob wir alle für ihn ein Lied gesungen hätten... irgendwann rauchte mir einfach nur noch der Kopf und ich saß bei ihm auf der Bettkante.
„Min lille skat, wir waren alle glücklich, als du endlich auf der Welt warst. Und natürlich hat sich dein Vater ganz besonders gefreut, dass du mit ihm zusammen Geburtstag hast. Aber jetzt ist es wirklich Zeit zu schlafen. Sieh mal, Walka ist auch schon eingenickt." sprach ich leise und legte Edward hin, deckte ihn zu und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
„Mama, ich hab dich lieb!" seine Arme umschlangen meinen Nacken und drückten mich an ihn.
„Ich habe dich auch ganz doll lieb, min lille skat!" flüsterte ich in seine dunklen wuscheligen Haare. Dann erhob ich mich, tätschelte Walka mit der Order auf meinen Sohn aufzupassen und verließ sein Zimmer.
Für einen Moment stand ich an die Wand gelehnt bei seiner Tür und musste meine Gedanken ordnen. Dieser Junge hatte so viele Gedanken im Kopf, welche er dringend ordnen musste.
Ein Tagebuch!, schoss es in meinen Kopf.

Von schicksalhaften Zeitreisen und dem Ruf der NornenWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu