Virginia - Das Training

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Hallo Ihr Lieben!

Heute sage ich nur, ich viel Spaß beim Lesen. 

Mein Rücken bringt mich um, ich kann mich gar nicht bewegen!

LG MrsHEKenway


Kapitel 26

*** Philadelphia, 20. Oktober 1766 ***

~ Anwesen des Dukes of Ironside ~


Die Anreise hatte doch länger gedauert, als wir dachten. Durch plötzlich einsetzenden Regen blieben wir des öfteren stecken und mussten Zwangspausen einlegen. Außerdem vertrug Florence dieses Geschaukel in der Kutsche überhaupt nicht. Sie behielt kaum etwas bei sich, was mir Angst machte, weil sie bald mit uns nach England segeln würde.

Dazu kam auch noch, dass die Tavernen und Gasthäuser entlang des Weges auch eher zum Abgewöhnen waren und ich des öfteren auf Essen verzichtete, weil ich nicht wusste, was dort auf meinem Teller lag. Sogar Edward, welcher sonst einen gesegneten Appetit hatte, verweigerte hin und wieder seine Mahlzeit. Stattdessen bekam er einen Apfel, was sicherlich gesünder und sicherer wäre zu verspeisen.

Und wie sollte es anders sein, begann Florence mit Zahnen! Odin sei Dank hatte ich bei Reiseantritt noch diesen Gedanken gehabt, die Tinktur mit einzupacken!

Ein genervter großer Bruder maulte sie dann auch gleich an, leise zu sein!

„Edward, deine kleine Schwester hat Schmerzen. Und weil sie noch nicht sprechen kann, macht sie sich so bemerkbar. Meinst du, du warst anders? Du hast uns einige schlaflose Nächte damals beschert, min lille skat." erklärte ich ihm die Situation.

„Dauert das lange, Mama?" mit Blick in den aufgerissenen Mund seiner Schwester kam diese Frage, als wäre er ein Arzt.

„Ein paar Monate sicherlich. Und jetzt lass sie etwas zur Ruhe kommen, setz dich neben mich. Soll ich dir eine Geschichte erzählen?" in der Hoffnung, dass er mich nicht mehr mit Fragen löchern würde, begann ich einfach zu sprechen. Ich kramte eines der Märchen der Gebrüder Grimm aus, das mit Rotkäppchen und dem bösen Wolf.

Als ich aber an die Stelle zum Schluss kam, wo der Wolf den Bauch mit Wackersteinen befüllt bekam und in den Brunnen gestoßen wurde, begann Edward zu weinen!

„Das ist gemein..." schniefte er und sah auf Walka hinunter, die in der Kutsche gerade zu unseren Füßen lag und schlummerte.

Haytham begann eine Erklärung und ich muss sagen, sie war durchaus kindgerecht und verständlich. Er sprach von Gut und Böse, von Bestrafungen für Verfehlungen oder eben einer Belohnung für denjenigen, der etwas gutes getan hatte.

„Der Jäger kann doch mit dem Wolf reden und ihm das sagen, oder nicht, Vater?" auch unser Sohn hatte diese oft pragmatische Denkweise, welche sicherlich nicht verkehrt ist, aber es ist schwer, dann weiter zu argumentieren. Vor allem wenn man an sein Alter dachte!

Es würde noch länger dauern, bis klein Kenway das alles verstand.

Endlich sah ich dann vor 3 Tagen die Zivilisation von Philadelphia und ich bestaunte die wunderschönen Gebäude aus Backstein.

Hier herrschte ein geschäftiges Treiben und man spürte eine gewisse Euphorie. Die Menschen lächelten, grüßten fröhlich. Sie waren „guter Dinge" wie Haytham es ausdrückte.

Das eigentliche Anwesen des Dukes lag recht zentral und war ebenfalls ein großer Backsteinbau, mit dunkelgrünen Sprossenfenstern und gleichen Fensterläden. Die Auffahrt war nicht sehr lang und am Ende sah ich auf der linken Seite auch gleich den Stall und den Fuhrpark.

Von schicksalhaften Zeitreisen und dem Ruf der NornenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt