Virginia - Taufen, Weihen und Erziehungsratgeber

6 1 0
                                    

Herzlich Willkommen im schönen Virginia!

Heute ist es soweit und Miss Florence bekommt ihre Weihe,

zu welcher natürlich alle Götter anwesend sein werden.Master Edward ist etwas mürrisch, weil er sich unbeachtet fühltund seiner Wut freien Lauf lässt.Aber es gibt auch eine freudige Botschaft aus London von Miss Jennifer Scott!

Ich wünsche viel Vergnügen beim Lesen und bleibt gesund!

LG MrsHEKenway


Kapitel 27

*** Taufen, Weihen und Erziehungsratgeber ***


Die beiden Taufen waren ein großes Spektakel für alle Anwohner und wir feierten die Kinder ausgiebig. Mr. Hathaway hatte eine wundervolle kleine Rede vorbereitet für Bartholomeus und Florence, welche aber einen Teil der Zeremonie verschliefen. Es war eigentlich Zeit für den zweiten kleinen Morgenschlaf, was aber dem ganzen Prozedere keinen Abbruch tat. Der Prediger ließ sich nicht beirren und machte einfach weiter.
Anschließend fand ein Essen in der hiesigen Taverne statt, was einfach fantastisch schmeckte!
Gegen späten Nachmittag zerstreute sich die kleine Gemeinde und wir gingen ebenso nach Hause. Mildred bedankte sich immer wieder, dass es diese Doppeltaufe gab und sie war dankbar und überhaupt. Ihre Jungs waren oft bei uns und spielten mit Edward, welcher mittlerweile schon recht gut wusste, was er will und was nicht. Aber er musste auch lernen, dass andere genauso einen Willen hatten. Des öfteren beobachtete ich diese Auseinandersetzungen, griff aber nicht ein. Sie mussten das untereinander ausmachen.

Dann stand Florences Weihe an und wie bei Edward auch, fand diese unter der großen Weideneiche statt. Wir hatten dieses mal jedoch darauf verzichtet, alles schon einen Tag vorher dort zu platzieren, weil es immer wieder schneite.
Am 21. Dezember morgens erschienen der Duke of Ironside mit seiner Gattin und zu meiner großen Freude überraschten uns auch die Eheleute Jomphe! Edward war ganz aus dem Häuschen und hüpfte die ganze Zeit um Idun herum. Sie hatte seine Entwicklung gelobt und meinte, dass sie ihm bald noch mehr zeigen könne. Er müsse aber dafür jetzt lieb sein. Wie aufs Kommando verhielt sich unser Sohn ab da den ganzen Tag ruhig und war das liebste Kind. Könnte ich bitte auch solche Tricks haben?

Am späten Nachmittag, als es langsam dunkel wurde, brachte man die Feuerschalen, den Tisch und alle Utensilien nach draußen. Die Bediensteten hatten einen Weg zum Baum freigeschaufelt und mit Fackeln bestückt.
Es war ein wundervoller Anblick, als wir, alle in dicke Mäntel und Umhänge gehüllt, von der Terrasse traten. Florence war auf dem Arm ihres Vaters und auch ihre Augen strahlten.
Wie schon beim letzten Mal, begann Odin die Weihe einzuläuten und es folgten die üblichen Ritualsprüche. Ich sollte vielleicht erwähnen, dass ich das Wasser aus dem Fluss kurz vorher noch habe anwärmen lassen! Sonst würde meine Tochter einen Kälteschock auf ihrem doch recht kahlen Köpfchen bekommen.

Odin begann die Aufnahme meines Kindes in die Sippe.

Am Nornenbrunnen
Eine Eibe ewig wächst
Hoch in Himmels Hauch,
Tau tropft talwärts,
Drunten im Dunkel ein Brunnen.

An des Weltbaumes Wurzel
Sitzen und spinnen
Verhüllten Hauptes
Drei Schicksalsfrauen,
Die schweigsamen Nornen:
Urd, Verdandi und Skuld
Was Wurde, das Werdende und was nun Wird.

Florence, Dein Gang zur Quelle des Lebens hat Dich zu uns geführt. Und so versammeln wir uns heute hier, um Dich im Wasser zu weihen - als Zeichen Deiner feierlichen Aufnahme in unsere Sippe.

Von schicksalhaften Zeitreisen und dem Ruf der NornenWhere stories live. Discover now