London - Das ist Thyra!

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Hallo liebe Leser:innen!

Heute leider etwas verspätet, aber dann habt ihr

etwas für die Abendstunden!

Mistress Kenway lernt ihre Vorfahrin näher kennen. Eine junge Dänin,

welche sich mit ihrem Clan in der Nähe von Wessex niedergelassen hat.Das Ganze spielt sich um 890 in England ab und wird der Schauplatzeiner kleinen Zwischenerzählung aus dem Leben von Thyra!

Ich wünsche euch viel Vergnügen beim Lesen dieser Rückführung

und bleibt gesund!

LG MrsHEKenway 


Kapitel 10

~~~

889, Siedlung eines Wikinger-Clans in Wessex


Ich hatte diesen Mann heute im Wald gesehen, wie er sich an einem kleinen Wasserlauf wusch. Zwischen ein paar Büschen versteckt, hatte ich ihn heimlich beobachtet. Ich weiß, dass sich so etwas nicht schickt, aber ich konnte meine Augen nicht von ihm lassen.
Doch als er langsam wieder in seine Kluft stieg, erschrak ich. Er trug die Robe der Angelsachsen! Vor Schreck fiel ich hintenüber und ein spitzer Aufschrei entfuhr meinem Mund.
„Wer da? Zeig dich!" hörte ich diese tiefe Stimme, welche sich meinem Versteck jetzt schnell näherte.
Immer noch auf dem Hinterteil sitzend, versuchte ich mich davon zu schleichen, aber es war zu spät.
„Mädchen, was tust du hier?" er sah zu dem kleinen Bach, dann wieder zu mir. Mit einem wissenden Grinsen sah er auf mich herab. „So ist das also. Du schaust gerne Männern beim Waschen zu, wie? Gehörst du zu diesen freien Weibern?"
Dieser Widerling glaubte ich würde gegen Silber...
„Nein, Herr!" fauchte ich, rappelte mich hoch und wollte schon reiß aus nehmen. Er aber hielt mich am Arm fest. „Lasst mich... los!" ich zerrte an seiner Hand, damit er mich losließ.
„Du verstehst mich also? Wie kommt es, dass du meine Sprache sprichst? Ihr Dänen seid doch sonst nicht so gelehrt!" dieser Spott in seiner Stimme ließ mich wütend werden.
„Und du bist so ungehobelt, wie es euch Angelsachsen nachgesagt wird!" keifte ich ihm ins Gesicht.
„Ungehobelt? Wer hat sich in Büschen versteckt und einen nackten Mann beobachtet?" sein Griff wurde wieder fester und er zog mich an sich heran.
„Lasst mich los!" und dann hob ich mit Schwung mein Knie. Ich traf recht gut, weil er kurz darauf keuchend von mir abließ und kotzend vor mir zusammensackte. Ich nutzte diesen Moment und rannte was das Zeug hielt.

Als ich völlig außer Atem in unserem Lager ankam, sah mich mein Chief erschrocken an.
„Sind sie wieder hinter uns her?" sein Blick ging über meine Schulter.
„Nein..." schmollte ich, weil es wie immer war. Wurde man Frauen gegenüber Handgreiflich, war das unwichtig. Aber sobald die Siedlung oder Clan bedroht wurde, war die ganze Sippe in Alarmbereitschaft!
Im Langhaus erwartete mich mein Bruder, welcher mit einigen Männer am Tisch saß und sich über die hiesige Lage beriet. Die Truppen des Königs formierten sich, aber jetzt im späten Winter mussten wir keinen Angriff fürchten. Also planten sie einen Einmarsch in das große Nachbardorf im Frühjahr, wie es aussah!
„Thyra! Komm her! Sofort!" brüllte der Chief mich an und marschierte in seine Räume.
„Was hast du nur wieder angestellt, kleine Schwester?" meinte Ragnall und grinste mich breit an. Die anwesenden Männer lachten ebenfalls und prosteten mir zu. „Viel Glück, möge dich Odin beschützen!"

Von schicksalhaften Zeitreisen und dem Ruf der NornenOnde as histórias ganham vida. Descobre agora