Frankreich - Tomb Raider 1764

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Es ist Sonntag und Zeit, im Leben von Mistress Kenway fortzufahren.

Die Katakomben bergen allerlei Geheimnisse, Geschichten
(ob gruselig oder tragisch) und Gräber, welche es zu erkunden gibt.
Nachdem Alex das Wissen über die Runenschrift überflutet hat,
kann sie nun auch mit Gewissheit sagen, WER in den
Tiefen von Paris beigesetzt wurde.

Lasst uns schauen, was die drei alles ans
Tageslicht bringen werden.

Viel Vergnügen beim Lesen und bleibt gesund!

LG MrsHEKenway

PS: Ich habe zwei Links mit in die Beschreibungen gebracht,
damit ihr einen Überblick über diese uralten Krieger
und deren Häuser bekommt.


Kapitel 32

*** Tomb Raider 1764 ***


Auf dem Schild des angeblichen Kriegers sah man einen Raben vor einer Sonne. Zumindest vermutete ich, dass es ein solcher Vogel sein sollte.
Die Inschrift auf dem Deckel war nun für mich zu lesen und es war König Sichfrith mac Imar, welcher 881 bis 888 regierte, bis sein Bruder ihn ermordete und den Thron bestieg. Es gab noch ein paar weitere Erklärungen, über seine tapferen Heldentaten und er wurde für sein Geschick in Kriegen gerühmt.
Dann besah ich mir die anderen Truhen hier und auf diesen waren weitere Namen und vermutlich die Jahre, wann der Krieger verstorben ist, zu lesen. Sie alle schienen aber dem gleichen Haus anzugehören.
Für mich stellte sich jetzt die Frage, warum aber Könige und Krieger, welche gar nicht hier regierten, HIER beigesetzt wurden und geehrt wurden.
Unser Fremdenführer hatte auch dafür eine Erklärung.
„Maîtresse Kenway, bedenkt die Zeit damals. Sie waren vermutlich gerade hier um auf Raubzug zu gehen. Man hätte die Toten schlecht wieder mitnehmen können, es wäre schlichtweg nicht möglich gewesen. Man bestattete sie also hier mit allen Ehren." Daran hatte ich tatsächlich nicht gedacht.
Jetzt war aber die Überlegung, ob ich wirklich diesen Sarkophag öffnen wollte. Es wäre doch Grabschändung, oder nicht? Das wäre ... nicht richtig. Mal wieder stand mir mein schlechtes Gewissen im Weg, welches mir aber mein Allvater versuchte auszureden.
Du bedienst dich nicht an den Toten um dich selber zu bereichern, sondern du gehst deiner Bestimmung als Wächterin der Artefakte nach!

„Dann wollen wir doch mal sehen, was uns im Inneren erwartet." meinte ich zuversichtlicher als mir eigentlich zu Mute war.
Leichter gesagt als getan, mussten wir feststellen. Der Deckel ließ sich keinen Millimeter bewegen, es war, als wäre er zugeschweißt. Ich besah mir die Auflagefläche noch einmal und es sah wirklich so aus, als sei das Gebilde ein kompletter Block aus Marmor. Ein Fakedeckel könnte man meinen.
Ich strich immer und immer wieder über die Ränder, um nicht vielleicht doch eine Lücke, einen Spalt zu finden.
Gerade als ich an der langen Seite kurz unterhalb des überlappenden Oberteils entlangfuhr, erzitterte dieses Gebilde plötzlich und man hörte etwas einrasten. Und dann schob sich die Platte einfach nach hinten und offenbarte den hier beigesetzten Toten.
Wir standen alle drei ehrfürchtig davor und sahen hinein.

Hier lag wirklich ein Mann, mit Schild und Axt, diversen Kleinigkeiten, die ihm nach seinem Tod helfen sollten. Unter anderem auch dieser Speer, welchen ich im Geiste bei Bellec schon gesehen hatte. Ihn jetzt vor mir zu haben, war ein seltsames Gefühl und ich zögerte erneut, danach zu greifen. Mein Respekt solchen Relikten gegenüber war in keinster Weise geschrumpft, im Gegenteil. Man war sich nie sicher, was einen erwartete bei einer Berührung!
„Faszinierend! Man kann sogar noch die Farben auf dem Umhang erkennen und diese Fibel... dort ist auch dieser Adler zu sehen." ich verbesserte Paul und er sah mich erstaunt an.
„Das Haus Imar hatte eben um Odin zu ehren, den Raben im Banner!" so hatte ich es einige Male auch schon gelesen, dass Clans oder Sippen so ihren Glauben zeigen wollten!
Vorsichtig beugte ich mich nun zu dem Verstorbenen hinunter und fischte den Speer heraus. Er war schwerer als ich dachte, aber wies überhaupt keine Spuren von seiner langen Zeit hier auf. Er war weder verrostet, noch war das Holz in irgendeiner Weise verrottet. Das war wirklich erstaunlich und ich hielt ihn in das Licht einer der Feuerschalen. Es gab auf dem Griff feine Schnitzereien, welche ebenfalls noch wie gerade erst hinein gestanzt aussahen!
Dem Träger wurde Glück gewünscht, dass ihm kein Leid geschehe, er seine Gegner alle gen Hel schicken solle und für immer sollte ihm ein Platz in Odins Halle beschieden sein!

Von schicksalhaften Zeitreisen und dem Ruf der NornenWhere stories live. Discover now