Kapitel 8

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Doro hatte mich vom Hof geschmissen, sofort sie dir Kündigung in meiner Hand gesehen hatte. Natürlich unter viel Geschrei und wüsten Beschimpfungen inklusive dem Hinweis, dass ich garantiert noch einmal zu ihr zurück kommen würde, wenn ich meinen neuen Job genauso machen würde, wie ich meinen Job doch bei ihr gemacht hätte. 

Zwei Wochen bezahlter Urlaub waren die Konsequenz gewesen und ich hatte sie wirklich genossen. Jeden Tag einfach entspannt aufstehen ohne Stress. Jeden Tag mit meinen Eltern zusammen Abendessen und dann am Ende der zwei Wochen, alles wichtige in einen großen Koffer packen und mich auf den Weg ins Münsterland machen.

Mein Herz schlug mir bis zum Hals als ich mein kleines Auto auf den Angestelltenparkplatz hinter dem Gestüt parkte. Wenigstens war es nicht die einzige Rostlaube, wobei einige größere und teurere, wie auch neuere SUVs ebenfalls ihren Platz hier gefunden hatten und mich wieder hinterfragen ließen auf was ich mich hier eingelassen hatte.

Mit einem mulmigem Gefühl stieg ich aus. Passte ich wirklich hier her?

Vor mir bauten sich die moderne Wohnanlage für die Angestellten auf. Etwas baff starrte ich die große Anlage mit mehreren Häusern mit mindestens zwei Etagen an. Alle ordentlich weiß verputzt und wirkten wie aus einem Kataloge für moderne Fertighäuser. Jedes mit einer Terrasse und einem kleinen Stück Garten. So spießig hatte ich mir das nicht vorgestellt. Es hatte etwas von einer sehr modernen Kleinstadt Idylle.

Nervös sah ich mich um. Jemand sollte mich abholen, mir die Schlüssel geben und mich dann meiner Mitbewohnerin vorstellen. Ich war sogar pünktlich, aber dieses Musterdorf wirkte wie ausgestorben. Nichts regte sich. Alle waren wohl bei der Arbeit und würden erst gegen Mittag zurück kommen.

Natürlich hatte man mir auch keine Telefonnummer gegeben unter der ich die Person hätte erreichen können. Verzweiflung schwappte in mir hoch. Was wenn niemand käme? Ich wusste doch gar nicht wo ich hinsollte, noch hatte ich einen Schlüssel oder ähnliches um meine Sachen zumindest schon mal in die Wohnung zubringen ehe ich mich auf die Suche machen könnte.

Mein erster Gedanke war noch fünf Minuten zu warten und dann zu gucken, wie ich von hier zum Sekretariat käme. Dort konnte man mir bestimmt helfen.

Ich blickte gerade noch einmal ratlos auf mein Handy und entschied, doch nochmal so 10 Minuten zu warten, da kam eine gehetzt wirkende Frau auf mich zu.

Nicht irgendeine Frau! Frau von Speyer.

„Entschuldigen sie. Wir hatten gerade wieder etwas Probleme.Therapie findet der Herr unnötig und ach, lassen wir das! Tut mir sehr leid dass sie warten mussten. Ich zeige ihnen nun ihre Wohnung, die sie sich mit Helena teilen. Sie sind fast ein Alter und Helena ist ein sehr nettes und liebes Mädchen. Sie dürften sich verstehen. Sie müsste auch da sein, sie hat heute ihren freien Tag. Gepäck können sie ja schon mitnehmen. Sparen sie sich den Gang" sprudelte sie einfach drauflos und ich konnte gar nicht so schnell nicken wie neue Informationen auf mich niederprasselten. „Gut, dann wollen wir mal!", lächelte sie mich angespannt an und schien nur darauf zu warten, dass ich meinen Koffer aus dem Auto wuchtete.

Der feine Kies knirschte unter den Rädern meines Koffers und wir gingen die gerade Straße runter. Jedes Haus sah gleich aus, bis auf die Gärten davor. Die variierten von lieblos und nichts angepflanzt, zu Beeten die nur so vor bunten Blumen strahlten.

Vor dem Vorletzten bleiben wir stehen und Frau von Speyer wies auf den zweiten Stock, des weißen Kataloghauses.

„Sie beide wohnen da oben, aber keine Sorge. Entgegen der Vermutung dort könnte es im Sommer sehr warm werden, wird es das tatsächlich in keinsterweise. Den Dachboden dürfen sie natürlich als Stauraum nutzen. Unter ihnen wohnen Frau Meißen, sie ist auszubildenden im Bereich Zucht und Frau Ebeling, sie ist Auszubildende im Fachbereich Reiten. Mit ihnen teilen sie sich den Garten"

Des Springreiters Stolz- (2022 Version)Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz