Kapitel 14

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Kapitel 14:
Der Rundgang
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Yuna.."

Überrascht starrte ich in Judiths aufgeregtes Gesicht. Langsam bückte ich mich zu ihr nach unten.
„Hallo Judith.." grüßte ich sie freundlich.

Ich hatte sie schon lange nicht mehr gesehen.

Ich wollte mit dir reden.."
Nervös spielt sie an ihren blonden Zöpfen herum.
„Nadann schieß los." entgegnete ich ihr lächelnd.

Erwartungsvoll sah sie mich aus ihren großen blauen Kulleraugen an, und schluckte schwer. „Ich wollte gerne, dass du meiner Mama etwas ausrichtest.. ich hab versucht selbst mit ihr zu reden, aber sie hört mich nicht.." stammelte sie traurig.

Mitleidig sah ich das kleine Mädchen vor mir an.

„Nun weißt du.." setzte ich vorsichtig an. „Nicht jeder ist wie ich.. nicht jeder kann.. naja.. mit Geistern sprechen und sie sehen." erklärte ich ihr.
Sie nickte verständnisvoll mit dem Kopf. „Ja.."

„Aber ich richte ihr gerne etwas aus. Was soll ich ihr denn sagen?" Traurig lächelte sie mich an. „Dass ich sie lieb habe.. und Adrik auch." Perplex starrte ich sie an, und Tränen traten mir in die Augen. Schnell blinzelte ich sie weg. „Wieso weinst du?" fragte sie mich aufmerksam. „Ach ich hatte nur was im Auge. Keine Sorge, ich sag es den beiden." erwiderte ich und lächelte sie an. Glücklich strahlte sie mich an.

Danke."

Ich nickte ihr zu, und sie verschwand keine 2 Sekunden später wieder. Trauer machte sich in mir breit, und ich ging deprimiert zurück in mein Zimmer.

———

Gute 2 Stunden später, saß ich alleine im Gemeinschaftsraum, und langweilte mich zu Tode.

Irgendwie waren alle beschäftigt oder merkwürdigerweise nicht aufzufinden, und da ich mich hier noch nicht wirklich auskannte, hatte ich auch keine Ahnung wo sie alle sein könnten.

Gedankenverloren starrte ich aus dem großen Fenster. Es schneite draußen und die Laternen auf den Straßen waren bereits angegangen.

Die anderen hatten mir schon gesagt, dass wir uns hier in einem kleinem Dorf befanden, doch ich war noch nie außerhalb dieses Gebäudes gewesen.

Plötzlich öffnete sich die Türe des Gemeinschaftsraumes, und ein pfeifender Harris trat herein. Überrascht starrte er mich an. „Oh hallo Yuna.." grüßte der ältere Herr mich, und goss sich warmen Tee in eine Tasse. „Hallo Harris." grüßte ich ihn freundlich zurück. „Ganz alleine hier?" fragte er verwirrt und kam vor meinem Tisch zum stehen. Er trug einen dunkelblauen Strickpullover, und eine helle Jeans. Ich nickte. „Die anderen sind alle weg, und ich hab keine Ahnung wo sie sein könnten, da ich mich hier nicht wirklich auskenne.." erklärte ich.

„Aber sagen sie mal, wie war denn das Fußballspiel?"
wechselte ich schnell das Thema. „Beschämend. Absolut beschämend." sagte er Kopfschüttelnd. „Meine Lieblingsmannschaft hat verloren.."

Überrascht sah ich ihn an. „Ohje."

„Naja, ist nicht zu ändern." sagte er schulternzuckend. Er leerte seine Tasse in nur einem Zug, und stellte sie dann auf dem Tisch ab. „Na los, ich führe dich etwas rum." sagte er schließlich und sah mich erwartungsvoll an. Überrascht blickte ich ihm entgegen. „Okay.." schoss es aus mir, und ich erhob mich. Ich folgte ihm durch die Türe, und zog mir im Gang meine dicke Winterjacke drüber.

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