Kapitel 11

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Kapitel 11:
überraschende Wendung
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Völlig schockiert starrte ich den Mann an.
Sofort schossen mir tausend Fragen in den Kopf.

Gehörte er zu ihnen?
Was wollte er?
Wieso kam er erst jetzt?
Wie waren seine Absichten?

„Nicht der schon wieder.." murmelte Leyric plötzlich. Schon wieder?

Irgendwie ergab das alles gerade keinen Sinn für mich. Verwirrt sah ich zu Adrik, der ihn scheinbar ebenfalls wieder erkannte. Er starrte mich genauso planlos an und zuckte mit den Schultern.

„Ich hab's dir doch schonmal gesagt.." Plötzlich ließ Leyric von Adrik und mir ab, und ging in die Richtung des Unbekannten. Er strahlte irgendwie eine unglaubliche Stärke aus, und das obwohl man durch seinen schwarzen Umhang nichts weiter von ihm erkennen konnte. Die letzten von Leyrics Mannschaft, die noch standen, taten es ihm gleich. Sie entfernten sich von Mr.Williams und Marlon und gingen direkt auf den Fremden zu. „Du sollst uns in Ruhe lassen. Langsam werd ich echt sauer" fuhr Leyric fort, und Feuer erglühte in seinen Händen.

Marlon und Mr.Williams nutzten die Situation aus, und kamen schnurstracks auf uns zu gerannt. „Yuna ist alles okay?" fragte Mr.Williams und sah mich besorgt an. Schnell nickte ich.

„Das ist der gleiche Typ, den Yuna und ich heute schonmal gesehen haben.. Wer zum Teufel ist das bloß?" Adrik legte skeptisch die Stirn in Falten.

„Ich weiß es auch nicht. Aber scheint so, als wäre er nicht auf ihrer Seite.." entgegnete Mr.Williams ihm.
Plötzlich sah mich Marlon intensiv an.

„Yuna.." setzte er aufgebracht an.„Ja?" „Weißt du noch, den einen Tag, wo wir diese Leere verwüstete Fläche gefunden haben?.." Nachdenklich sah ich ihn an, und erinnerte mich. „Ja?" „Die Vögel.. sie erzählten mir von einem Mann in einem dunklen Umhang, der gegen den dunklen Zirkel gekämpft hatte.." Endlich machte es bei mir Klick.

„Stimmt du hast recht.. das muss er sein." Eifrig nickte er. „Definitiv." „Aber wer ist er? Und was hat er für Absichten?" fragte Adrik verwundert.

„Das werden wir sicher gleich herausfinden" sagte Mr.Williams und starrte auf die 6 Leute, die sich mittlerweile um den Unbekannten versammelt hatten und ihn somit einkreisten. Daraufhin begannen sie alle auf einmal damit, ihn mit Energiebällen und Feuerpfeilen unter Beschuss zu nehmen. Geschockt hielt ich mir die Hand vor den Mund. Sie schossen immer und immer wieder. Staub folg durch die Luft und vernebelte uns damit die Sicht auf das Schlachtfeld.

„Wir müssen ihm helfen!" rief ich geschockt und wollte mich gerade wieder aufrappeln, als Mr.Williams mir plötzlich die Hand auf die Schulter legte. „Nein, du bist zu stark verletzt."

Endlich hörten sie auf, und Stille kehrte ein.
Der Staub und Dreck legte sich langsam, und gab das Feld wieder frei. Ich verengte meine Augen zu Schlitzen um besser sehen zu können, und hielt gespannt die Luft an. Doch meine Sorgen sollten wohl unbegründet gewesen sein, denn der Mann stand noch genauso unversehrt an seinem Platz wie am Anfang. Er hatte nicht einen Kratzer..

Erstaunt sah ich zu ihm rüber.
Wie hatte er dem Stand halten können?

„Krass" entfuhr es Marlon nur. „Was ist denn mit dem los?" rief einer der Männer geschockt, und sie allen sahen ihn verängstigt an. „Der ist doch nicht mehr normal!" Leyric knurrte wütend.

„Weiter machen! Los!"

Und auf seinen Befehl hin, eröffneten sie erneut das Feuer. Doch der Unbekannte wehrte jeden einzelnen Angriff mit Leichtigkeit ab. Er war unglaublich schnell und stark. Mr.Williams schluckte schwer. „Okay Marlon, du machst dich auf den Weg zu Alminas Team in den nahegelegenen Wohngebieten, hast du gehört? Berichte ihnen, und unterstützte sie." Marlon nickte eifrig, warf uns noch einen letzten Blick zu, und stürmte schließlich davon.

„Adrik, du bringst Yuna zum Treffpunkt. Kontaktiert dann die anderen und wartet dort, habt ihr verstanden?" wies er uns scharf an. „Okay" erwiderte Adrik. „Was? Aber was ist mit ihnen?" fragte ich ihn überrascht. „Ich bleibe hier und helfe ihm" sagte er und starrte dem Unbekannten Kämpfer ernst entgegen. Ich nickte verunsichert.

Ich wusste nicht so wirklich, ob das gut war, dass er alleine hier zurück blieb.. „Okay.. Yuna, kannst du laufen?" fragte Adrik mich ernst. „Ich denke, das sollte noch irgendwie gehen." säuselte ich und versuchte mich aufzuraffen. Das klappte nur leider nicht so gut, denn meine Beine gaben immer wieder nach. Adrik war blitzschnell bei mir, und zog mich auf die Beine. Verzweifelt klammerte ich mich an ihn, und er legte anschließend meinen Arm um seine Schulter und stützte mich. „Geht es so?" fragte er vorsichtig. Ich nickte. „Okay, dann los."

⋆·˚ ༘ *

Langsam liefen wir durch den Wald. Alles war still. So ungewöhnlich still.. So still, dass es einem Angst einjagte. Wir waren nun auf dem Weg zu unserem Treffpunkt, den wir vorher vereinbart hatten, und zudem wir alle gehen sollten, sobald wir unsere Mission abgeschlossen hatten, oder etwas schief ging. Es handelte sich dabei um die Stelle im Wald, an der sich die Leylinie befand, zu der wir ab und zu gingen, um Energie zu tanken. Miriel hatte den Ort vorher energetisch geschützt und abgeschirmt, damit wir dort im Falle eines Notfalls sicher waren.

„Wie weit ist es noch?" fragte ich Adrik keuchend.
„Nicht mehr weit."

Erschöpft setzte ich ein Bein vor das andere.

Jetzt bloß nicht schlapp machen.
Bald hatten wir es geschafft.

„Ich hoffe Mr.Williams bekommt das alleine hin.." sagte ich nachdenklich und brach damit das Schweigen. Adrik lachte nur. „Der ist doch nicht alleine. Der hat doch einen super starken mega Magier an seiner Seite.." Ein kleines Grinsen huschte mir übers Gesicht. Da hatte er wohl recht.

„Außerdem, ist Mr.Williams unglaublich stark und mächtig. Der kann gut auf sich alleine aufpassen, glaub mir.." „Ja, da hast du wahrscheinlich recht.."

Es würde schon alles gut werden. „Da sind wir schon. Wie es scheint, sind wir die ersten" sagte er überrascht. Erleichtert darüber, endlich da zu sein, traten wir durch den Schutzwall. Verwirrt sah ich mich um. Wir waren tatsächlich die ersten..

Vorsichtig setzte Adrik mich auf dem Boden ab.
Völlig fertig atmete ich aus. „Gott sei dank. Wir haben's Geschafft." „Ja das haben wir. Jetzt müssen wir nur noch versuchen die anderen zu erreichen."

Seufzend ließ er sich neben mich ins Gras fallen.
Erschöpft lehnte ich meinen Kopf gegen den Baumstamm hinter mir.

„Ich glaube ich habe noch genug Energie für einen Kontaktzauber. Ich versuche Miriel zu erreichen.." sagte er und schloss die Augen. Still beobachtete ich ihn dabei, wie er leise den Zauber murmelte.

Nach einigen Minuten räusperte er sich endlich.
„Ich hab sie erreicht.. bei ihnen läuft alles nach Plan, sie werden bald kommen. Wir müssen noch etwas durchhalten und auf sie warten" klärte er mich auf.

Erleichterung machte sich in mir breit. Es ging ihnen also soweit gut.. „Okay.." „Aber jetzt solltest du dich etwas ausruhen Yuna. Du hast echt ganz schön was abbekommen" sagte er und blickte mich besorgt von oben bis unten an. „Ach, so schlimm ist es nicht.." sagte ich. Ich hatte aufgeplatzte Knie, einige Schürfwunden im Gesicht, und eine Menge Schrammen am Oberkörper. Aber ansonsten war ich zum Glück verschont geblieben. Achja, und wahrscheinlich ne fette Gehirnerschütterung und eine Menge blaue Flecke. Aber das würde ich schon überleben. „Das sieht aber anders aus.. Du solltest etwas schlafen" sagte er besorgt und strich mir vorsichtig die Haare, die sich in meinen Wunden verfangen hatten, aus dem Gesicht. Gänsehaut überkam mich, und ich sah ihm tief in die Augen.

„Okay.."

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